Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
unlauteren Wettbewerb mit den privaten Konkurrenten darstelle.
    Nach Darstellung der SFF hätten jedes Mal, wenn die Amerikanische Telefongesellschaft einen Satelliten ins AU bringen wollte, mehrere private Raketenbauer angeboten, die Aufgabe für kostengünstige fünfzig Millionen Dollar zu erledigen. Leider hätte die NASA regelmäßig mit einem Angebot von fünfundzwanzig Millionen dazwischengefunkt, obwohl der Auftrag sie in Wirklichkeit das Fünffache kostete. »Die NASA hält mit ihren Verlustoperationen die Tür zum Weltraum für andere verschlossen«, machten die Anwälte der SFF geltend. »Und der Steuerzahler kriegt die Rechnung präsentiert.«
    »Diese Fotos beweisen, dass Ihr Kandidat geheime Kontakte mit einer Organisation pflegt, die Repräsentantin der privaten Raumfahrtindustrie ist«, sagte Marjorie Tench. Sie deutete auf ein weiteres Bündel Dokumente auf dem Tisch. »Wir haben auch einen internen SFF-Schriftwechsel, der beweist, dass die einzelnen Mitglieder nach Umsätzen gestaffelt zu gewaltigen Finanzleistungen aufgefordert wurden und die Gelder auf Konten bewegt wurden, die Senator Sexton kontrolliert. Diese privaten Raumfahrtunternehmen betreiben ein teures Lotteriespiel, um Sexton ins Amt zu hieven. Ich kann das nur so verstehen, dass er sich verpflichtet hat, im Fall seiner Wahl das Kommerzialisierungsgesetz zu ratifizieren und die NASA zu privatisieren.«
    Gabrielle war nicht überzeugt. Sie betrachtete die Papiere. »Erwarten Sie von mir, dass ich glaube, das Weiße Haus hätte Beweismaterial für eindeutig illegale Wahlkampf-Finanzierungspraktiken seines Opponenten – und hält es aus irgendeinem Grund geheim?«
    »Wie sehen Sie die Sache?«
    Gabrielle blickte finster. »Ehrlich gesagt, bei Ihrem Talent, Leute zu manipulieren, glaube ich eher, dass Sie mich mit Dokumenten und Fotos weich kochen wollen, die ein tüchtiges junges Fälschertalent Ihres Stabes auf seinem PC zusammengebastelt hat.«
    »Zugegeben, das wäre möglich. Stimmt aber nicht.«

    »Nein? Dann erklären Sie mir bitte, wie Sie an all diese internen Dokumente gekommen sind. Bei so vielen Firmen solche Mengen an Beweismaterial zu stehlen, sprengt sogar die Möglichkeiten des Weißen Hauses.«
    »Das sehen Sie vollkommen richtig. Diese Informationen sind uns als ungebetenes Geschenk zugegangen.«
    Gabrielle fragte sich, was das nun wieder heißen sollte.
    »O ja, solche Geschenke erhalten wir häufig«, erklärte Marjorie Tench. »Der Präsident hat viele mächtige Freunde, die ihn gerne weiterhin im Amt sehen würden. Vergessen Sie nicht, dass Ihr Kandidat an vielen Stellen Einschnitte vornehmen will, viele davon unmittelbar hier in Washington. Senator Sexton zitiert bedenkenlos das FBI als Beispiel für einen behördlichen Wasserkopf. Auch die Steuerbehörde hat schon Streifschüsse abbekommen. Vielleicht sitzt irgendwo jemand in einem Büro und ärgert sich.«
    Gabrielle wusste, was gemeint war. Mitarbeiter des FBI und des IRS hätten Zugang zu derlei Material und könnten es als anonyme Wahlhilfe ans Weiße Haus weiterleiten. Doch Gabrielle konnte einfach nicht glauben, dass Senator Sexton sich auf illegale Manöver zur Finanzierung seines Wahlkampfs eingelassen haben sollte. »Wenn dieses Material echt ist, was ich übrigens stark bezweifle«, sagte Gabrielle, »warum sind Sie damit dann nicht an die Öffentlichkeit gegangen?«
    »Was glauben Sie?«
    »Weil es gesetzwidrig zustande gekommen ist.«
    »Das wäre kein Hinderungsgrund!«
    »Natürlich wäre es ein Hinderungsgrund! Kein Untersuchungsausschuss würde solches Material zulassen!«

    »Wie kommen Sie auf einen Untersuchungsausschuss? Wir müssten es einfach nur der Presse zuspielen. Am nächsten Tag schon könnte es jeder als Bericht ›aus gut unterrichteten Kreisen‹ mit Fotos, Dokumentation und allem Drum und Dran in der Zeitung lesen, und Sexton stünde bis zum Beweis des Gegenteils im Regen. Jeder würde seine lautstarke Anti-NASA-Kampagne als Eingeständnis werten, dass er Bestechungsgelder nimmt.«
    Gabrielle wusste, dass Marjorie Tench Recht hatte. »Also gut.
    Und warum haben Sie die Informationen trotzdem im Keller behalten?«
    »Weil sie negativ besetzt sind. Der Präsident hat versprochen, den Wahlkampf nicht mit negativen Argumenten zu führen und möchte sich an dieses Versprechen halten, solange es irgend geht.«
    Ach nein, wie edel! »Sie wollen mir erzählen, der Präsident ist so ein Tugendbold, dass er diese Sachen nicht an die

Weitere Kostenlose Bücher