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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seiten der Durchgänge Imitationen antiker Säulen hervorstanden, wie auf den Bildern von Die Mythen des antiken Griechenlands, ein Buch, das er sich als Kind immer gerne angesehen hatte. Kurz, es war nicht der schlechteste Ort, um Zwangsarbeit zu leisten.
    Natürlich konnte man sofort erkennen, dass diese Station zum Gebiet der Hanse gehörte. Sie war ungewöhnlich sauber, fast schon anheimelnd, und von der Decke leuchteten sanft große Lampen mit echten gläsernen Schirmen. In dem mittleren Saal, der kleiner war als der an der Nachbarstation, gab es kein einziges Zelt, dafür aber viele Arbeitstische, auf denen Berge komplizierter technischer Teile lagen. An den Tischen saßen Menschen in blauer Arbeitskleidung, und in der Luft hing ein angenehmer Geruch von Maschinenöl. Der Arbeitstag schien hier später zu enden als bei den Nachbarn. An den Wänden hingen die Banner der Hanse - ein brauner Kreis auf weißem Grund -, Plakate, die zu mehr Leistung am Arbeitsplatz aufriefen, sowie Auszüge aus den Werken eines gewissen A. Smith. Unter der größten Standarte stand zwischen zwei strammstehenden Soldaten ein verglaster Tisch, und als Artjom vorbeigeführt wurde, blieb er kurz stehen, um zu sehen, was für Heiligtümer sich in der Vitrine befanden.
    Dort, auf rotem Samt, liebevoll angeleuchtet von winzigen Lämpchen, ruhten zwei Bücher. Das erste war hervorragend erhalten. Auf dem schwarzen Einband stand in goldener Prägung: WOHLSTAND DER NATIONEN von Adam Smith. Das zweite Buch war bereits ziemlich zerlesen, mit einem dünnen, eingerissenen und mit engen Papierstreifen zusammengeklebten Einband, auf dem mit dicken Buchstaben stand: SORGE DICH NICHT, LEBE! Es war von einem Dale Carnegie.
    Weder von dem einen noch von dem anderen Autor hatte Artjom jemals etwas gehört, weshalb ihn eher die Frage beschäftigte, ob dies derselbe Samt war, mit dem der Stationschef den Käfig seiner Lieblingsratte ausgepolstert hatte.
    Eines der Gleise war frei, und von Zeit zu Zeit kamen hier mit Kisten beladene, handbetriebene Draisinen vorbei. Einmal jedoch machte auch eine motorisierte Draisine für eine Minute an der Station halt, und bevor sie weiterfuhr, konnte Artjom darauf durchtrainierte Soldaten in schwarzer Uniform und schwarz-weiß gestreiften Hemden sehen. Jeder von ihnen trug ein Nachtsichtgerät auf dem Kopf und ein seltsam kurzes Automatikgewehr um den Hals. Ihre Körper steckten in schweren kugelsicheren Westen. Während der Kommandeur ein paar Worte mit den Wachleuten der Station wechselte, strich er mit der Hand über einen riesigen dunkelgrünen Helm mit Visier, der auf seinen Knien lag. Dann verschwand die Draisine wieder im Tunnel.
    Auf dem zweiten Gleis befand sich ein vollständiger Zug, sogar in besserem Zustand als der, den Artjom am Kusnezki Most gesehen hatte. Hinter einigen Fenstern waren Vorhänge zugezogen, was bedeutete, dass sich dort wahrscheinlich Wohnsektionen befanden. Es gab aber auch andere mit offenen Fenstern, durch die Artjom Tische mit Schreibmaschinen erblickte, an denen geschäftig aussehende Menschen saßen. Auf einem Schild über der Tür stand eingraviert: ZENTRAL-BÜRO.
    Diese Station beeindruckte Artjom zutiefst. Nein, sie versetzte ihn nicht in Erstaunen wie die erste Pawelezkaja, denn hier fehlte jede Spur jener geheimnisvollen, düsteren Pracht, die einen an die Größe und Kraft der Erbauer der Metro erinnerte. Dafür verlief das Leben der Menschen hier so, als gäbe es jenseits der Ringlinie keinerlei Gefahren, als drohten dort nicht ständig Verfall und Wahnsinn. Alles ging seinen gleichmäßigen, wohlorganisierten Gang. Am Ende eines Arbeitstages kam der wohlverdiente Feierabend. Die Jugend zog sich nicht in die illusorische Welt des dur zurück, sondern ging in die Betriebe. Je früher man eine Karriere begann, desto schneller kam man vorwärts. Und die reiferen Menschen brauchten nicht zu fürchten, dass sie, sobald ihre Hände an Kraft verloren, in den Tunnel geschickt und den Ratten zum Fraß ausgeliefert wurden ... Es war klar, warum die Hanse so wenigen Fremden Zutritt zu ihren Stationen gewährte - die Anzahl der Plätze im Paradies war begrenzt, nur zur Hölle stand das Tor für alle offen.
    Auch Mark blickte sich nach allen Seiten um und sagte glücklich: »Endlich. Ich bin emigriert!«
    Am Ende des Bahnsteigs gab es einen kleinen, rot-weiß gestreiften Schlagbaum. Daneben saß in einer Glaskabine mit der Aufschrift DIENSTHABENDER ein weiterer Grenzbeamter. Immer, wenn

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