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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr interessiert. Jedoch: Sie sind überall, sie wissen Bescheid über jeden unserer Atemzüge, jeden Schritt, jeden Herzschlag - über alles, was in der Metro vor sich geht. Einstweilen beobachten sie nur. Und erst wenn wir unsere furchtbare Sünde gesühnt haben, werden sie uns ihren geneigten Blick zuwenden, uns die Hand reichen. Und dann beginnt die Auferstehung. So berichten es die, die an die Unsichtbaren Beobachter glauben.« Jewgeni Dmitrijewitsch sog erneut den aromatischen Rauch ein.
    »Aber wie können die Menschen ihre Schuld sühnen?«
    »Das weiß niemand außer den Unsichtbaren Beobachtern. Die Menschen können es nicht begreifen, denn das Tun der Beobachter ist ihnen unverständlich.«
    »Dann werden die Menschen also niemals selbst ihre Schuld sühnen können?«
    Jewgeni Dmitrijewitsch zuckte mit den Schultern. »Stört dich das?« Er formte zwei weitere schöne Rauchringe und blies den einen durch den anderen.
    Stille trat ein. Zunächst war sie leicht und durchsichtig, doch allmählich verdichtete sie sich, wurde lauter, schwerer. In Artjom wuchs das Verlangen, diese Stille zu zerschlagen, egal womit, mit einer nichtssagenden Phrase oder einem sinnlosen Laut. Also fragte er: »Woher kommen Sie?«
    »Früher habe ich an der Smolenskaja gelebt«, erwiderte Jewgeni Dmitrijewitsch. »Nur fünf Minuten von dort.«
    Artjom blickte ihn verdutzt an. Was meinte er damit? Nicht weit von seiner Station entfernt? Im Tunnel?
    »Wir mussten immer an den Ständen vorbei, wo Tschebureki verkauft wurden. Manchmal haben wir uns dort ein Bier geholt. Da standen immer die Prostituierten rum, die hatten dort ihr ... äh ... Hauptquartier.«
    Artjom begriff, dass Jewgeni Dmitrijewitsch von einer sehr alten Zeit sprach, der Zeit davor.
    »Ja ... Ich habe übrigens auch nicht weit weg gewohnt«, fügte Sergej Andrejewitsch hinzu. »Am Kalinin-Prospekt, in einem der Hochhäuser. Vor etwa fünf Jahren hat mir jemand erzählt, und der hatte es von einem Stalker, dass von den Hochhäusern nur noch Schutt übrig ist. Das >Haus des Buches< steht noch, und, stell dir vor, das ganze Papier liegt immer noch völlig unberührt herum. Aber von den Hochhäusern sind nichts als Staub und ein paar Betonblöcke geblieben. Seltsam.«
    »Und wie war es damals?«, erkundigte sich Artjom. Er liebte es, älteren Menschen diese Frage zu stellen und zu beobachten, wie sie bereitwillig alles stehen und liegen ließen, um ihm die Frage zu beantworten. Über ihre Augen legte sich dann stets ein verträumter Schleier, die Stimme bekam eine eigenartige Färbung, und ihre Gesichter wurden um Jahrzehnte jünger. Und auch wenn die Bilder, die vor ihrem inneren Auge entstanden, vermutlich ganz anders aussahen als das, was sich Artjom vorstellte, so war es doch unglaublich spannend. Und er fühlte dabei ein seltsames, schmerzlich-süßes Sehnen in seinem Herzen ...
    Jewgeni Dmitrijewitsch zog wieder an der Wasserpfeife. »Na ja, wie soll ich sagen. Es war sehr schön. Damals ... mhm ... ließen wir es richtig krachen.«
    Artjom verstand nicht, was er mit diesem Ausdruck meinte. Sergej Andrejewitsch bemerkte seine Unsicherheit und beeilte sich zu erklären: »Wir hatten Spaß, eine gute Zeit.«
    »Ja, genau. Wir ließen es krachen«, bestätigte Jewgeni Dmitrijewitsch. »Ich hatte einen grünen Moskwitsch-2141. Mein komplettes Gehalt ging dafür drauf, na ja, um ihn aufzumotzen, Ölwechsel und so. Einmal habe ich sogar einen Sportvergaser eingebaut und dann Lachgas zugemischt.« Es war offensichtlich, dass er sich in jene glücklichen Zeiten zurückversetzt hatte - als man einfach mal einen Sportvergaser einbauen konnte -, denn auf seinem Gesicht zeichnete sich genau jener träumerische Ausdruck ab, den Artjom so liebte.
    Sergej Andrejewitsch jedoch unterbrach die süßen Erinnerungen seines Freundes. »Artjom weiß wahrscheinlich gar nicht, was ein Moskwitsch ist, geschweige denn ein Vergaser.«
    »Wie, er weiß das nicht?« Jewgeni Dmitrijewitsch warf einen entrüsteten Blick auf Artjom.
    Dieser starrte an die Decke, während er fieberhaft nachdachte, was er sagen sollte. Schließlich ging er zum Gegenangriff über. »Und warum verbrennen Sie hier Bücher?«
    »Wir haben sie schon gelesen«, erwiderte Jewgeni Dmitrijewitsch, und Sergej Andrejewitsch fügte belehrend hinzu: »Im Buche steht die Wahrheit nicht. Erzähl du mal lieber, warum du diesen Aufzug trägst? Bist du vielleicht ein Sektierer?«
    »Aber nein, woher denn«, beeilte sich Artjom

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