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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gestern.
    An der Kiewskaja war jetzt »Tag«. Die Lampen brannten doppelt so hell, und neben den Diensträumen, wo sich die Wohnung des Stationsvorstehers befand, verströmte sogar eine Quecksilberlampe ihr gleißendes Licht. Artjom kam dort mit schiefem Gesicht an, so sehr schmerzte ihn sein Kopf. Der Wachmann am Eingang hielt ihn mit einer Geste auf. Von innen drangen erregte männliche Stimmen an Artjoms Ohr.
    »Er ist beschäftigt«, sagte der Wächter. »Warte, wenn du willst.«
    Nach ein paar Minuten kam Anton aus der Tür herausgeschossen. Dann folgte der Stationsvorsteher. Obwohl seine Haare wieder penibel gekämmt waren, hatte er Ringe unter den Augen, das Gesicht war merklich angeschwollen und bedeckt von silbrig-grauen Bartstoppeln. Artjom rieb sich die Wangen und dachte, dass er wahrscheinlich nicht viel besser aussah.
    »Was soll ich denn tun? Was?«, rief der Stationsvorsteher Anton hinterher, dann spuckte er aus und schlug sich mit der Hand auf die Stirn. Als er Artjom bemerkte, setzte er ein schiefes Lächeln auf: »Ah ... schon wach?«
    »Ich werde noch ein wenig hier bleiben müssen, bis Melnik zurückkehrt.«
    »Ich weiß, ich weiß. Gehen wir rein. Man hat mich gebeten, etwas für dich zu tun.« Der Stationsvorsteher machte eine einladende Geste. »Wir sollen ein Foto von dir machen, für einen Pass. Ich besitze hier noch die Technik aus der Zeit, als die Kiewskaja eine normale Station war. Wenn Melnik noch das passende Blankoformular beschafft, machen wir dir einen neuen Ausweis.«
    Arkadi Semjonowitsch setzte Artjom auf einen Hocker und richtete das Objektiv einer kleinen Plastikkamera auf ihn. Es blitzte - und die nächsten fünf Minuten saß Artjom in völliger Dunkelheit da. Hilflos blinzelte er um sich.
    »Entschuldige, ich hätte dich warnen sollen ... Jedenfalls, solltest du Hunger haben, komm einfach vorbei, Katja macht dir was zu essen. Heute habe ich leider keine Zeit für dich. Die Situation hat sich verschärft. Antons Ältester ist heute Nacht verschwunden. Das wird jetzt die ganze Station aufscheuchen. Was für ein Leben ... Ach so, und dich sollen sie heute Morgen auf dem Bahnsteig gefunden haben, mit blutigem Kopf. Ist was passiert?«
    Artjom räusperte sich. »Ich erinnere mich nicht ... Wahrscheinlich bin ich im Suff hingefallen.«
    Der Vorsteher grinste. »Ja, wir haben ganz schön gebechert gestern ... Na gut, Artjom, ich hab jetzt zu tun. Komm später noch mal vorbei.«
    Artjom stand auf. Er sah Olegs Gesicht vor sich. War das Antons ältester Sohn? Er musste an die kleine Schachtel denken, daran, wie Oleg sie an das Rohr gehalten und was er danach gesagt hatte ... Vor Entsetzen wurden ihm die Knie weich. Sollte es die Wahrheit gewesen sein? War er schuld an allem? Hilflos wandte er sich noch einmal zu Arkadi Semjonowitsch um und öffnete den Mund - doch dann verließ er ohne ein Wort zu sagen den Raum.
    In sein Zelt zurückgekehrt, setzte er sich auf den Boden und starrte einige Zeit ins Leere. Wer immer es gewesen war, der ihn für diese Mission ausgewählt hatte - er hatte ihn zugleich verflucht! Fast alle, die ihn ein Stück auf seinem Weg begleitet hatten, waren umgekommen: Bourbon, Michail Porfirjewitsch, dessen Enkel, Danila. Khan war spurlos verschwunden, und auch die Kämpfer der revolutionären Brigade hatten vielleicht schon ihr Leben gelassen. Jetzt Tretjak. Und der kleine Oleg? Brachte Artjom seinen Begleitern den Tod?
    Ohne genau zu begreifen, was er tat, sprang Artjom auf, warf sich Rucksack und Gewehr über die Schultern, nahm die Taschenlampe und trat auf den Bahnsteig hinaus. Die Beine trugen ihn von selbst an jene Stelle, wo er in der letzten Nacht überfallen worden war. Als er näher kam, erstarrte er. Wie durch einen trüben Schleier blickten ihn tote, tief in den Augenhöhlen liegende Pupillen an. Er erinnerte sich an alles. Es war kein Traum gewesen ...
    Er musste Oleg finden! Um jeden Preis musste er dem Kommandeur der Wache helfen, seinen Sohn wiederzubekommen. Es war seine Schuld, Artjoms Schuld, er hatte nicht auf den Jungen aufgepasst, hatte mit ihm dieses seltsame Spiel mit den Rohren gespielt, und nun war er hier, völlig unversehrt, und der Junge war verschwunden. Artjom war sich sicher, dass der Junge nicht von selbst weggelaufen war. Letzte Nacht war etwas Böses, etwas Unerklärliches passiert, und Artjom trug doppelt Schuld, denn er hätte es verhindern können, wäre er in einem anderen Zustand gewesen.
    Er besah sich die Stelle, wo sich

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