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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lampe.«
    Artjom hielt sich mit den Händen am Rand fest und schaukelte mit den Beinen hin und her. Dann ließ er los - und kam zwischen den Schwellen auf. Er richtete sich auf, klopfte sich die Hände ab und fragte: »Und wie kommen wir wieder zurück?«
    Anton winkte ab. »Wir denken uns schon was aus. Aber bist du sicher, dass du das gestern nicht geträumt hast?«
    Artjom zuckte mit den Schultern. Auch wenn ihm das Genick noch immer schmerzte, erschien ihm der Gedanke, dass ihn an der Kiewskaja irgendein Untoter überfallen hatte, bei nüchternem Verstand völlig absurd.
    »Wir gehen bis zum Park Pobedy«, beschloss Anton. »Wenn bei uns etwas Teuflisches im Gange ist, kann die Gefahr nur von dort kommen. Du müsstest es auch spüren - du kennst ja unsere Station.«
    Artjom, der mit Anton Schritt zu halten versuchte, fragte: »Warum haben Sie gestern nichts davon gesagt?«
    »Befehl von oben. Semjonowitsch will um jeden Preis eine Panik verhindern. Deswegen hat er uns verboten, Gerüchte zu verbreiten. Er fürchtet um sein Amt. Aber alles hat seine Grenzen. Ich rede ihm schon lange zu, dass er das nicht ewig geheim halten soll. Drei Kinder sind in den letzten zwei Monaten verschwunden, vier Familien von der Station geflohen. Dann hat einer von uns plötzlich diese Nadel im Hals. Aber Semjonowitsch sagt: Nein, wenn eine Panik ausbricht, verlieren wir die Kontrolle. Ein Feigling ist er!« Anton spuckte wütend aus.
    »Und wer war das mit der Na...« Artjom blieb das Wort im Hals stecken. Abrupt stand er still, und auch Anton hielt an.
    Verblüfft fragte der Wachmann: »Was ist das denn schon wieder? Hast du das schon mal gesehen?«
    Artjom antwortete nicht. Er starrte auf den Boden und fuhr mit der Taschenlampe hin und her, um »das« näher zu betrachten.
    Auf dem Boden prangte ein riesiges Bild, das jemand mit weißer Farbe grob über die Gleise, Schwellen und den Untergrund gemalt hatte: eine Wellenlinie, die an eine kriechende Schlange oder einen Wurm erinnerte, vielleicht vierzig Zentimeter breit und zwei Meter lang. Am einen Ende war eine Verdickung zu sehen, die wie ein Kopf wirkte und die Figur eher wie ein riesiges Reptil aussehen ließ.
    »Eine Schlange«, sagte Artjom.
    Anton versuchte ein Grinsen. »Oder vielleicht hat jemand nur Farbe verschüttet.« »Nein. Dort ist der Kopf. Sie blickt in diese Richtung. Sie kriecht zum Park Pobedy.«
    »Also haben wir dasselbe Ziel wie sie.«
    Nach etwa hundert Metern bestätigte sich ihre Vermutung: Mitten auf dem Gleisbett lagen drei weitere Patronenhülsen. Die Richtung stimmte also! Ermutigt gingen sie jetzt schneller voran.
    »Was für ein Kerl, dieser Junge!«, bemerkte Anton stolz. »Dass er darauf gekommen ist, so eine Spur zu hinterlassen.«
    Artjom nickte. Noch viel mehr beschäftigte ihn allerdings, wie es dem unbekannten Wesen gelungen war, den offenbar noch lebenden Jungen so lautlos mitzunehmen. War das, was er während seiner Ohnmacht gehört hatte, wirklich passiert? War Oleg freiwillig mit seinem geheimnisvollen Entführer mitgegangen? Warum und für wen hatte er dann seinen Weg markiert?
    Artjom schwieg einige Minuten lang, und auch Anton sagte nichts. Nun, da sie einfach vorwärtsgingen, in der Dunkelheit die Schwellen abschritten, lösten sich alle Freude und Hoffnung nach und nach auf, und Artjom begann sich wieder unwohl zu fühlen. In dem Bemühen, seine Schuld vor dem Jungen und seinem Vater wiedergutzumachen, hatte er alle Warnungen, all die fürchterlichen, flüsternd erzählten Geschichten einfach in den Wind gestoßen. Auch die Anordnung des Stalkers, die Kiewskaja unter keinen Umständen zu verlassen, hatte er darüber vergessen. Und wenn Anton zum Park Pobedy drängte, weil er seinen Sohn suchte, so fragte sich Artjom, weshalb er eigentlich diese unheilvolle Station aufsuchen wollte? Wofür setzte er seine Sicherheit und sein wichtigstes Ziel aufs Spiel? Für einen Augenblick musste er an die seltsamen Alten von der Poljanka denken und daran, was sie über sein Schicksal gesagt hatten. Das half - ihm wurde wieder leichter ums Herz.
    Seine heldenmutige Gesinnung jedoch hielt nur etwa zehn Minuten an. Bis zum nächsten Bild der Schlange.
    Diese Zeichnung war doppelt so groß wie die erste, was offenbar bedeutete, dass sie noch immer in die richtige Richtung gingen und sich ihrem Ziel näherten. Aber Artjom war sich nicht sicher, ob er sich darüber freuen sollte.
    Der Tunnel schien endlos lang zu sein. Artjom schätzte, dass sie seit

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