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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Priester horchte nervös, dann löschte er die Flamme und verhielt sich still.
    Einige Minuten später stampften schwere Stiefel auf der Schwelle, und eine tiefe Stimme donnerte: »Ist da wer?«
    »Ja! Wir sind hier! Artjom und Anton!«, schrie Artjom aus Leibeskräften. Hoffentlich trug der Alte nicht irgendwo ein Blasrohr mit Giftpfeilen herum.
    »Hier sind sie!«, rief jemand. »Gib mir und dem Jungen Deckung!«
    Gleißendes Licht fiel durch die Tür herein. Der Priester rannte zum Ausgang, doch eine Gestalt blockierte ihm den Weg und brachte ihn mit einem Schlag gegen den Hals zu Fall. Der Alte krächzte kurz auf und blieb auf dem Boden liegen.
    »Die Tür, sichere die Tür!«
    Etwas krachte, Kalk rieselte von der Decke, und Artjom kniff die Augen zusammen.
    Als er sie wieder öffnete, standen zwei Männer im Raum. Sie sahen sehr ungewöhnlich aus -so einen Aufzug hatte er noch nie gesehen.
    Beide trugen lange, schwere Schutzwesten über ihren eng anliegenden schwarzen Uniformen und waren mit ungewöhnlich kurzen Automatikgewehren mit Laserzielvorrichtung und Schalldämpfer bewaffnet. Der fremdartige Eindruck wurde noch verstärkt durch massive Titanhelme mit Visier wie bei den Sondereinsatzkräften der Hanse sowie große Metallschilde mit Sichtschlitzen, deren Funktion Artjom nicht verstand. Einer der Männer hatte sich zudem einen tragbaren Flammenwerfer auf den Rücken geschnallt.
    Zuerst suchten sie den Raum mit langen, leistungsstarken Taschenlampen ab, die von ferne eher wie Schlagstöcke aussahen, dann fragte der eine: »Die da?«
    »Ja«, bestätigte der andere.
    Der Erste besah sich kurz das Schloss an der Tür des Käfigs, trat zurück, machte ein paar Schritte und trat mit seinem Stiefel gegen das Gitter. Die rostigen Scharniere gaben nach, und die Tür krachte einen halben Schritt von Artjom entfernt auf den Boden. Einer der beiden Männer kniete sich neben ihn und hob das Visier. Nun war alles klar: Es war Melnik, der ihn prüfend anblickte. Mit einem breiten, gezackten Messer durchtrennte der Stalker die Drähte um Artjoms Arme und Beine. Dann befreite er Anton auf die gleiche Weise von seinen Fesseln. »Du lebst also noch«, stellte er zufrieden fest. »Kannst du gehen?«
    Artjom nickte - doch er kam nicht hoch. Seine tauben Glieder wollten ihm noch nicht gehorchen.
    Weitere Männer kamen in den Raum gelaufen. Zwei davon gingen sogleich an der Tür in Stellung. Insgesamt bestand der Trupp aus acht Kämpfern. Sie waren fast genauso gekleidet und ausgestattet wie Melnik, einige von ihnen trugen noch zusätzlich lange Ledermäntel, ähnlich wie Hunter. Einer hatte ein Kind unter dem Arm, das er mit seinem Schild schützte. Nun ließ er den Jungen auf den Boden herab.
    Dieser kam sofort in die Zelle gelaufen und beugte sich über Anton. »Papa! Papa! Ich hab sie absichtlich angelogen und so getan, als ob ich für sie bin, ehrlich! Ich hab dem Onkel gezeigt, wo du bist! Verzeih mir, Papa! Papa, sag doch was!« Oleg war den Tränen nahe.
    Anton starrte gleichgültig und mit gläsernen Augen an die Decke. Artjom fürchtete schon, die zweite Betäubungsnadel innerhalb eines Tages könnte für den Kommandeur der Wache die letzte gewesen sein, doch Melnik legte die Zeigefinger an dessen Hals und konstatierte nach wenigen Sekunden: »Alles in Ordnung. Er lebt. Her mit der Trage!«
    Während Artjom ihm von der Wirkung der Nadeln erzählte, klappten zwei der Kämpfer auf dem Boden eine Stofftrage aus und legten Anton darauf.
    Nun begann sich auch der Alte wieder zu regen und etwas vor sich hin zu murmeln.
    »Wer ist denn das?«, fragte Melnik. Als er Artjoms Antwort vernommen hatte, beschloss er: »Wir nehmen ihn mit als lebenden Schild. Wie ist die Lage?«
    »Alles ruhig«, meldete einer der Kämpfer an der Tür.
    »Rückzug durch den Tunnel, aus dem wir gekommen sind«, verkündete der Stalker. »Wir müssen mit dem Verletzten zur Basis zurück und die Geisel dort verhören. Da, nimm!« Er warf Artjom eine Kalaschnikow zu. »Wenn alles normal verläuft, wirst du das nicht brauchen. Du hast keine Schutzkleidung an, also bleibst du hinter unserer Deckung. Achte auf den Kleinen!«
    Artjom nickte und nahm Oleg an der Hand. Nur mit Mühe konnte er ihn von der Trage losreißen, auf der sein Vater lag.
    »Wir bilden eine Schildkröte«, lautete Melniks Befehl.
    Im nächsten Augenblick hatten die Kämpfer mit nach außen gestellten Schilden ein Oval gebildet, über dem nur noch ihre Helme zu sehen waren. Vier von

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