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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Ko­lo­ni­en ge­tan, als du ahnst.“
    „Nehmt mich mit“, bat Sassan, „ich bin so mü­de …“
    Die zwei­te Ex­plo­si­on riß das Re­gal von der Wand, und es krach­te auf die Spü­le. Sie brach ab. Ein Was­ser­schwall er­goß sich in den Raum und be­deck­te im Nu den gan­zen Bo­den.
    „Wir müs­sen raus“, dräng­te Sassan.
    „Es könn­te un­ser Tod sein“, sag­te Ni­re­ne.
    „Das glau­be ich nicht – sie ha­ben uns zwei­mal nicht rich­tig er­wi­scht, und beim heu­ti­gen Stand der Ziel­tech­nik be­deu­tet das …“
    Die nächs­te Er­schüt­te­rung hin­ter­ließ ein ozea­ni­sches Rau­schen in Gor­dells Oh­ren. Er­schro­cken tas­te­te er nach Blut, aber sei­ne Fin­ger blie­ben tro­cken.
    Ni­re­ne kroch eben hin­ter Sassan her auf al­len vie­ren in das Loch, das sich in Bo­den­nä­he in der Wand der Koch­ni­sche auf­ge­tan hat­te, und er be­eil­te sich, ih­nen zu fol­gen.
    Der nied­ri­ge Stol­len wur­de schon nach we­ni­gen Me­tern hel­ler und be­schrieb einen sanft ge­krümm­ten Bo­gen nach oben.
    Die Sil­hou­et­ten der bei­den an­de­ren ver­schwan­den aus dem Höh­len­aus­gang, und kurz dar­auf trat auch Gor­dell ins Freie.
    Sie wa­ren mit­ten in ei­nem un­glaub­lich ver­filz­ten Ge­büsch ge­lan­det, des­sen sta­che­li­gen Äs­te und Ran­ken einen großen Fels­bro­cken über­wu­chert und um­klam­mert hat­ten.
    Durch das Ge­sträuch sah Gor­dell die Um­ris­se des Flug­ta­xis.
    „Sie sind nicht in Ge­fahr, Sirs oder Ma­dams“, sag­te der Glei­ter, „ich ha­be einen Ener­gie­schirm er­rich­tet. Sie kön­nen Ih­re De­ckung oh­ne Ri­si­ko ver­las­sen und ein­stei­gen.“
    Die drei Men­schen kämpf­ten sich durch das Ge­zweig und rann­ten ge­bückt zum Ta­xi, das sei­ne Tür schon weit ge­öff­net hat­te.
    So­fort nach­dem sie sich ge­setzt hat­ten, star­te­te das Flug­zeug.
    Gor­dell sah aus dem Fens­ter; ein gan­zes Ru­del von Pro­jek­ti­len war eben da­bei, die Block­hüt­te re­gel­recht zu zer­fet­zen.
    Kurz dar­auf wa­ren sie zu hoch, um das wei­te­re Schick­sal ih­rer Zu­flucht aus­ma­chen zu kön­nen, aber der Him­mel in ih­rer Um­ge­bung wur­de noch im­mer von Ex­plo­si­ons­blit­zen er­hellt.
    „Wir sind die Pas­sa­gie­re, die du er­war­tet hast“, sag­te Gor­dell zum Ta­xi, „bring uns nach Jef­fer­sen.“
    „Sehr wohl, Sirs oder Ma­dams – ich ge­he jetzt auf Trans­Lok.“
    Der Him­mel wur­de schwarz und gleich dar­auf wie­der hell.

 
Nachwort
     
    In den spä­ten fünf­zi­ger Jah­ren er­schi­en das ers­te deut­sche Science Fic­ti­on-Ma­ga­zin, das Uto­pia Ma­ga­zin, und dort bot sich erst­mals ein Fo­rum auch für deutsch­spra­chi­ge SF-Au­to­ren. Schon da­mals ent­fuhr dem Re­dak­teur des Ma­ga­zins an­ge­sichts der Ma­nu­skrip­tein­sen­dun­gen die­ser deutsch­spra­chi­gen Au­to­ren ein Stoß­seuf­zer. Warum ei­gent­lich, woll­te er wis­sen, schrei­ben deutsch­spra­chi­ge Au­to­ren fast aus­schließ­lich An­ti­u­to­pi­en? Wahr­schein­lich des­halb, hät­te man ihm ant­wor­ten müs­sen, weil An­laß da­für be­steht. Wenn es da­mals An­laß gab, düs­ter in die Zu­kunft zu schau­en, dann heu­te, an­ge­sichts Rüs­tungs­wahn und Um­welt­zer­stö­rung, wohl erst recht. Kein Wun­der da­her, daß ein Groß­teil der für die­se An­tho­lo­gie ge­sich­te­ten – und teil­wei­se ab­ge­druck­ten – Ar­bei­ten deutsch­spra­chi­ger Au­to­ren ein nicht ge­ra­de ro­si­ges Bild der Zu­kunft ent­wer­fen. Und das The­ma die­ser An­tho­lo­gie – Zu­kunfts­städ­te, ur­ba­nes Zu­sam­men­le­ben in der Zu­kunft – war oben­drein ge­wiß nicht da­zu an­ge­tan, ro­sa­ro­te Zu­kunfts­bil­der zu ent­wer­fen. Im­mer­hin, da­von zeu­gen die Bei­trä­ge der eng­li­schen und ame­ri­ka­ni­schen Au­to­ren, kit­zelt das The­ma „Stadt“ auch an­dern­orts nicht ge­ra­de idyl­li­sche Luft­sch­lös­ser her­vor.
    Weit über acht­zig Ma­nu­skrip­te deutsch­spra­chi­ger Au­to­ren wur­den für die­se An­tho­lo­gie ein­ge­reicht und ge­sich­tet. An­laß für die­se Ma­te­ri­al­flut war ein Hin­weis in der letz­ten The­men­an­tho­lo­gie in die­ser Ta­schen­buch­rei­he, Der große Öl­krieg (Moewig-SF 3531), mit

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