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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Un­ter­hal­tung.“
    „Wor­über möch­ten Sie mit mir spre­chen, Sir oder Ma­dam?“
    „Am liebs­ten über die merk­wür­di­gen Er­eig­nis­se“, seufz­te Gor­dell, „die mir in den letz­ten Stun­den wi­der­fuh­ren.“
    „Darf ich mir er­lau­ben, Sie nach Ein­zel­hei­ten die­ser Er­eig­nis­se zu fra­gen?“
    „Du mußt wis­sen, daß ich mich noch vor we­ni­ger als ei­ner Stun­de in der Nä­he des Plu­to be­fand.“
    „Dann sind Sie Mr. Vas­te­na­te; und ich weiß über das be­tref­fen­de Vor­komm­nis Be­scheid, Sir“, er­wi­der­te der Glei­ter.
    Gor­dell spür­te, wie ihn das Ge­fühl aku­ter Un­wirk­lich­keit er­neut zu über­wäl­ti­gen droh­te. Er kämpf­te mit al­ler Kraft da­ge­gen an und sag­te: „Du … weißt … wie ist das mög­lich?“
    „Ich bin der Pro­to­typ ei­ner stark ver­bes­ser­ten Ge­ne­ra­ti­on von Ho­möo­staten. Mein Neu­ro­nen­netz ist nicht bi­när, son­dern ana­log auf­ge­baut. Das er­mög­licht mir – wenn ich so sa­gen darf – ei­ne bis­her un­er­reich­te Ana­ly­se kom­ple­xer Zu­sam­men­hän­ge.“
    „Wo war dei­ne Werk­statt?“
    „Ich bin Ei­gen­tum der Raum­ko­lo­nie Jef­fer­sen, die mich auch her­ge­stellt hat. Es ist das tech­nisch fort­ge­schrit­tens­te der Welt­raum­ha­bi­ta­te. Mei­ne Kon­struk­ti­on stellt ein Ne­ben­er­geb­nis der Be­rech­nun­gen dar, die für die Trans­lo­ka­tio­nen mit­tels des Hyper­rau­mes an­ge­stellt wur­den.“
    Gor­dell, der ge­glaubt hat­te, die Se­rie sei­ner selt­sa­men Er­leb­nis­se sei end­lich aus­ge­lau­fen, fühl­te er­neut den Schau­der des Un­wirk­li­chen, der sein geis­ti­ges Gleich­ge­wicht wie­der ein­mal in Fra­ge stell­te, über sei­nen Rücken krie­chen.
    „Sind die­se … Be­rech­nun­gen denn ab­ge­schlos­sen?“ frag­te er.
    „So ist es. Jef­fer­sen und die üb­ri­gen Ko­lo­ni­en sind ab so­fort in der La­ge, sich selbst mit al­lem Zu­be­hör in die ent­fern­tes­ten Re­gio­nen des Uni­ver­sums zu trans­lo­ka­li­sie­ren.“
    Gor­dell fühl­te sich er­leich­tert – ganz oh­ne An­laß, wie ihm klar wur­de, denn es ging ihn nichts an, was die­se Ha­bi­ta­te trie­ben oder er­fan­den. Er frag­te: „Bist du be­rech­tigt, mir der­art wich­ti­ge Aus­künf­te zu ge­ben? Au­ßer­dem wür­de es mich stark in­ter­es­sie­ren, wie­so dir mein bis­he­ri­ger Auf­ent­halt be­kannt ist.“
    „Ver­zei­hen Sie, Sir, ich woll­te nicht den Ein­druck von Ge­dan­ken­le­se­rei er­we­cken. Ich ste­he in stän­di­gem Hy­per­funk­kon­takt mit mei­ner Mut­ter­sphä­re. Zum ers­ten Teil Ih­rer Fra­ge: Ja, ich bin an­ge­wie­sen, Ih­nen je­de Fra­ge zu be­ant­wor­ten.“
    „In die­sem Fall möch­te ich dich et­was Per­sön­li­ches fra­gen.“
    „Nur zu, es wür­de mich freu­en.“
    „Wie siehst du … schätzt du das Ver­hält­nis zwi­schen der Er­de und den Raum­städ­ten ein?“
    „Ein sol­ches Ver­hält­nis be­steht nicht. Es hat be­stan­den und trug – wie in sol­chen Fäl­len üb­lich – den Cha­rak­ter von Ab­hän­gig­keit und Auf­leh­nung, Aus­beu­tung und Un­ter­stüt­zung. Das sind in mei­nem Welt­bild sämt­lich sinn­ver­wand­te Be­grif­fe, ent­schul­di­gen Sie. Die Be­zie­hung en­de­te mit dem Be­schluß der Ko­lo­ni­en, sich von der Er­de zu ent­fer­nen, ent­schul­di­gen Sie.“
    „Du brauchst dich nicht zu ent­schul­di­gen“, sa­ge Gor­dell, „auf wel­che Wei­se wer­den die Raum­städ­te die­se … Ent­fer­nung vor­neh­men?“
    „Die da­zu er­for­der­li­che Tech­nik ha­be ich be­reits an­ge­deu­tet; die Ener­gie neh­men sie aus der Son­ne, die Me­tho­de stellt ei­ne Nach­ah­mung ge­wis­ser Pro­zes­se dar, wie sie im In­ne­ren der als Qua­sa­re oder black ho­les be­kann­ten Phä­no­me­ne ab­lau­fen, die zu den For­schungs­ge­gen­stän­den von Jef­fer­sen ge­hö­ren. Die­se Ak­ti­on ist noch in­ner­halb der an­ge­bro­che­nen Stun­de ge­plant.“
    „Ist die­se … neu­ar­ti­ge Me­tho­de auch für mein Auf­tau­chen auf der Er­de ver­ant­wort­lich, nach­dem ich mich kurz zu­vor noch in Plu­to-Nä­he be­fand?“
    „Ja. Wir ha­ben uns er­laubt, Sie aus ei­ner ge­fähr­li­chen

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