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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ver­wor­fen hat­te, den un­ge­heu­er­li­chen Tat­be­stand der Öf­fent­lich­keit auf­zu­de­cken, die­se stän­di­ge Furcht, ent­deckt zu wer­den, da­zu das viel tiefer sit­zen­de und zer­stö­re­ri­sche Mit­leid mit den ir­re­ge­führ­ten Men­schen, das qual­vol­le Wis­sen, daß sie sich ei­gent­lich längst hät­te ent­schei­den, sich tren­nen müs­sen von ih­rem Gön­ner, zu dem sie sich noch im­mer hin­ge­zo­gen fühl­te und den zu has­sen oder zu ver­ab­scheu­en sie nie­mals die Kraft auf­ge­bracht hat­te – aber war es wirk­lich Kraft, was ihr ge­fehlt hat­te?
    „Wes­halb hast du mir die­ses … Wis­sen zu­gäng­lich ge­macht?“ frag­te sie end­lich mit brü­chi­ger Stim­me. „Warst du so si­cher, daß ich es nicht an­wen­den wür­de oder könn­te?“
    „Nein, ich ha­be ge­hofft, daß du et­was un­ter­neh­men wür­dest.“
    „Sassan, be­lü­ge mich nicht – ich bit­te dich. Du hast ge­hofft, ich wür­de dich und dei­nen sau­be­ren Ver­ein ans Mes­ser lie­fern?“
    „Ja, so war es. Ich ha­be so­gar zu Hau­se ge­ses­sen und ge­be­tet, daß Gor­dell Vas­te­na­te Er­folg ha­ben wür­de. Als es ihm tat­säch­lich ge­lun­gen war, die Kil­ler­sa­tel­li­ten zu zer­stö­ren, ha­be ich ge­ju­belt.“
    Ni­re­ne fühl­te sich schwach und aus­ge­höhlt.
    „Du sprichst von Er­folg?“ frag­te sie. „Aber er ist um­ge­kom­men!“
    „Hör auf da­mit – du sel­ber hast ge­sagt, daß du das nicht glaubst. Trotz­dem war sei­ne Tat um­sonst, fürch­te ich. Er hat nur einen klei­nen Teil der Waf­fen er­wi­scht.“
    „Es sind noch mehr da?“ frag­te sie er­schro­cken, „Au­ßer­halb des Son­nen­sys­tems?“
    „Auf der Er­de. Es gibt un­ter­ir­di­sche Han­gars …“
    „Ei­ne er­staun­li­che Leis­tung“, sag­te sie zy­nisch, „wenn man be­denkt, daß der Club erst seit we­ni­gen Jah­ren exis­tiert.“
    „Durch­aus nicht“, er­wi­der­te Sassan, des­sen zu­sam­men­ge­sun­ke­ne Ge­stalt sich bei die­sen Wor­ten wie­der auf­rich­te­te. „Die­se Ver­nich­tungs­de­pots stam­men aus ei­ner ver­gan­ge­nen Ära. Es sind ge­hei­me La­ger längst un­ter­ge­gan­ge­ner Re­gie­run­gen, Waf­fenar­se­na­le, mit de­ren Hil­fe sie die Mensch­heit als Gei­seln ge­nom­men hat­ten. Sie wa­ren so ge­heim, daß man sie glatt ver­gaß.“
    „Und die Pa­trio­ten wer­den sie not­falls re­ak­ti­vie­ren?“
    „Zwei­fel­los, wenn die Ko­lo­ni­en nicht ein­len­ken.“
     
9
     
    Als Gor­dell er­wach­te, hielt er sei­ne Au­gen noch für ei­ne Wei­le ge­schlos­sen.
    Er ge­noß die Son­nen­wär­me auf sei­nen Li­dern und be­gann, sei­ne Glie­der zu re­cken. Aber das ging aus ei­nem un­be­kann­ten Grund nicht. Wi­der­wil­lig mach­te er die Au­gen auf und ent­deck­te, daß er auf dem Pi­lo­ten­sitz an­ge­schnallt war.
    Aber das ist ja selbst­ver­ständ­lich, dach­te er, so weit weg von der Er­de – und noch da­zu mit­ten in ei­nem An­griff …
    Mit ein paar has­ti­gen Grif­fen be­frei­te er sich von den Gur­ten und sah aus dem Ka­bi­nen­fens­ter.
    Un­ter ihm schau­kel­te ei­ne grau-blaue Was­ser­flä­che mit Glit­zer­peaks. Das Meer der Er­de.
    Das mil­lio­nen­fach re­flek­tier­te Son­nen­licht tat sei­nen Au­gen weh.
    Der Ap­pro­xi­me­ter stand auf Null.
    Ge­schwin­dig­keit: Null.
    Be­schleu­ni­gung/Brems­schub: eben­falls Null.
    Zu­rück­ge­leg­te Ent­fer­nung ins­ge­samt: Null.
    Das war na­tür­lich völ­lig aus­ge­schlos­sen; der AE-Zäh­ler die­ses Shutt­le hat­te seit dem Ver­las­sen des Fließ­ban­des nie­mals wie­der auf ‚Null' ge­stan­den.
    Die Schluß­fol­ge­rung aus die­ser un­glaub­li­chen Be­ob­ach­tung bran­de­te in sei­nem In­ne­ren wie ei­ne un­wi­der­steh­li­che Wo­ge auf, die sein Den­ken weg­zu­schwem­men droh­te. Wenn die­se Meß­an­zei­ge stimm­te, muß­te das be­deu­ten, daß er ent­we­der ei­ner un­vor­stell­ba­ren Ir­re­füh­rung oder Vor­spie­ge­lung sei­ner Sin­ne un­ter­wor­fen – oder in ei­ner tech­no­lo­gisch un­er­hört fort­schritt­li­chen Fal­le ge­fan­gen war.
    Die Wer­te des Gas­ana­ly­sa­tors stimm­ten. Gor­dell be­schloß in ei­ner blitz­schnell ge­trof­fe­nen

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