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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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weiß nicht, wie ich dir hel­fen könn­te, Gor­dell.“
    „In­dem du wie­der mit mir spielst. Wir müs­sen ge­mein­sam die Er­de ret­ten – wie wir es als Kin­der ge­tan ha­ben.“
     
2
     
    Gor­dell er­kann­te den Mann, der sein Ho­tel­zim­mer be­trat; er hat­te das Ge­sicht, das eben auf dem Bild­schirm ge­we­sen war.
    „Sie sind Gor­dell Vas­te­na­te – oder auch nicht“, sag­te der Be­su­cher, „das wird sich her­aus­stel­len. Of­fen ge­stan­den ha­ben wir Zwei­fel dar­an.“
    Ein zwei­ter Mann war mit ihm her­ein­ge­kom­men, der ne­ben der Tür ste­hen­blieb. Er war groß und kräf­tig ge­baut, und sei­ne Hand lag an der Jacket­ta­sche.
    „Ich ver­ste­he Sie nicht“, er­wi­der­te Gor­dell, „aber ich ver­mu­te, das spielt in die­sem Sta­di­um kei­ne Rol­le. Wol­len Sie Platz neh­men?“
    Der ‚Spre­cher’ nick­te kurz und setz­te sich aufs Bett, wäh­rend sein Be­glei­ter die Ein­rich­tung des Zim­mers mit schnel­len Bli­cken mus­ter­te.
    „Die Un­klar­heit, die ich er­wähn­te, be­trifft Ihr ge­ne­ti­sches Pro­fil“, sag­te der ers­te der Män­ner. „Falls Sie die­sen Zwei­fel an Ih­rer Iden­ti­tät so­fort aus­räu­men kön­nen, be­läs­ti­gen wir Sie nicht län­ger. Sind Sie ein Klon?“
    „Wenn ich es wä­re“, sag­te Gor­dell, „könn­ten Sie mei­ne dies­be­züg­li­che Aus­sa­ge nicht als recht­lich bin­dend an­se­hen.
    Dar­aus folgt, daß ich Ih­ren Ver­dacht gar nicht wi­der­le­gen kann. Was ha­ben Sie in die­sem Fall mit mir vor?“
    „Das Ge­setz er­mäch­tigt uns, Ih­re An­ga­ben an ei­nem Ort nach­zu­prü­fen, der da­zu ge­eig­net ist. Das ist un­ser Haupt­bü­ro.“
    „Es ist nur ei­ne Form­sa­che, Mis­ter“, mel­de­te sich der an­de­re Mann von der Tür her.
    „Na­tür­lich – eben­so wie In­haf­tie­rung, Fol­ter, De­por­ta­ti­on und so wei­ter“, er­wi­der­te Gor­dell.
    „Re­gen Sie sich nicht auf, Mis­ter. Wir ma­chen ei­ne Au­to­fahrt, sonst nichts. Sind Sie be­reit?“
    Gor­dell er­wi­der­te nichts. Er nahm sei­ne Ja­cke von der Stuhl­leh­ne und zog sie an. Der Mann an der Tür ver­folg­te je­de sei­ner Be­we­gun­gen auf­merk­sam.
    Als er fer­tig war, nah­men ihn die bei­den zwi­schen sich, führ­ten ihn schwei­gend aus dem Ho­tel zu ei­nem Wa­gen, der vor dem Por­tal war­te­te.
    Ein drit­ter Mann saß dar­in, der den Mo­tor an­ließ, so­bald er sie kom­men sah. Sie stie­gen ein, und der Chauf­feur fuhr so­fort los.
    Erst hier, auf dem en­gen Sitz zwi­schen sei­nen Wär­tern, merk­te Gor­dell, wie auf­ge­regt er war. Sei­ne Hän­de und Fü­ße schwitz­ten, und er fühl­te ei­ne tief­sit­zen­de Übel­keit, ge­gen die er auf der gan­zen – nicht be­son­ders lan­ge dau­ern­den – Fahrt an­kämpf­te.
    Als sie vor ei­nem ho­hen Haus an­hiel­ten, rausch­te das Blut in sei­nen Oh­ren, und sein Ge­sichts­feld war ein­ge­engt, und sei­ne Be­glei­ter muß­ten ihn beim Aus­stei­gen stüt­zen.
    So ver­lie­ßen sie den Wa­gen in der­sel­ben An­ord­nung wie zu­vor, führ­ten ihn ins Ge­bäu­de, durch­quer­ten den Vor­raum und stie­gen in einen Lift, der ab­wärts fuhr.
    Im drit­ten Keller­ge­schoß ging es einen schein­bar end­lo­sen Kor­ri­dor ent­lang; end­lich öff­ne­te der Schweig­sa­me ei­ne Tür, hin­ter der ein großer Raum lag. Er­schro­cken er­kann­te Gor­dell Glas­vi­tri­nen ent­lang ei­ner Wand, in de­nen Ope­ra­ti­ons­be­ste­cke la­gen.
    „Wol­len Sie mir Ge­we­be­pro­ben ent­neh­men?“ frag­te er mit vor Auf­re­gung zitt­ri­ger Stim­me.
    „Das ma­chen wir al­les te­le­me­trisch“, er­wi­der­te der ‚Spre­cher. „Wir sind längst si­cher, daß Sie nicht der ori­gi­na­le Vas­te­na­te sind.“
    „Was soll ich dann hier?“
    „Wir ha­ben in Ih­rem Kör­per ein paar Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten ent­deckt, die wir ger­ne nä­her un­ter­su­chen möch­ten.“
    „Wel­che Art von Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten?“ frag­te Gor­dell. Die Schwä­che in sei­nen Bei­nen wur­de un­ver­mit­telt ma­ni­fest; sie ga­ben un­ter ihm nach, und die Män­ner tru­gen ihn wie ei­ne Pup­pe zu ei­nem Stuhl.
    Er stand un­ter ei­ner Bat­te­rie ver­stell­ba­rer Lam­pen und trug ei­ne Rei­he zu­sätz­li­cher

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