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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ja schließ­lich Ih­re Sa­che, wenn Ih­nen das Es­sen nicht schmeckt, das ich Ih­nen auf­ti­sche.“
    „Aber es schmeckt mir doch!“
    „Al­so, wenn es Ih­nen so gut schmeckt, warum es­sen Sie dann nicht noch ein we­nig Obst?“
    „Ge­nug“, fug­te Car­mo­dy sich schließ­lich drein. „Gib mir ein paar Trau­ben.“
    „Ich möch­te Sie aber zu nichts zwin­gen.“
    „Du zwingst mich nicht. Gib sie mir.“
    „Sind Sie si­cher?“
    „Her da­mit!“ brüll­te Car­mo­dy.
    „Hier, neh­men Sie“, sag­te die Stadt und ser­vier­te ihm die herr­lichs­ten Mus­ka­tel­ler­trau­ben. Car­mo­dy aß sie al­le. Sie wa­ren aus­ge­zeich­net.
     
    „Ent­schul­di­gung“, mel­de­te sich die Stadt. „Was tun Sie da?“ Car­mo­dy rich­te­te sich auf und rieb sich die Au­gen. „Ich ha­be ein klei­nes Nicker­chen ge­macht“, sag­te er. „Gibt es da­ge­gen et­was ein­zu­wen­den?“
    „Was soll­te es ge­gen so ein na­tür­li­ches Grund­be­dürf­nis ein­zu­wen­den ge­ben?“ er­wi­der­te die Stadt.
    „Dan­ke“, sag­te Car­mo­dy und schloß die Au­gen wie­der.
    „Aber wes­halb wol­len Sie Ihr Nicker­chen im Ses­sel ma­chen?“ frag­te die Stadt.
    „Weil ich eben schon in ei­nem Ses­sel sit­ze und be­reits halb ein­ge­schla­fen bin.“
    „Sie wer­den Rücken­schmer­zen be­kom­men“, warn­te ihn die Stadt für­sorg­lich.
    „Kei­ne Sor­ge“, mur­mel­te Car­mo­dy, oh­ne die Au­gen zu öff­nen.
    „Warum ma­chen Sie kein rich­ti­ges Nicker­chen, viel­leicht dort drü­ben auf dem So­fa?“
    „Ich war hier be­reits aus­ge­zeich­net am Ein­schla­fen.“
    „Sie kön­nen sich un­mög­lich wohl füh­len“, wi­der­sprach die Stadt. „Die mensch­li­che Ana­to­mie ist für den Schlaf im Sit­zen un­ge­eig­net.“
    „Mei­ne au­gen­blick­lich schon“, sag­te Car­mo­dy.
    „Eben nicht. Warum ver­su­chen Sie es nicht mit dem So­fa?“
    „Der Ses­sel ist be­quem ge­nug.“
    „Aber das So­fa ist be­que­mer. Bit­te ver­su­chen Sie es doch, Car­mo­dy. Car­mo­dy?“
    „Hmm? Was ist los?“ sag­te Car­mo­dy er­wa­chend.
    „Das So­fa. Ich bin wirk­lich der Mei­nung, Sie soll­ten auf dem So­fa schla­fen.“
    „Al­so gut“, wil­lig­te Car­mo­dy ein und rap­pel­te sich auf. „Wo ist das So­fa?“
    Er wur­de aus dem Re­stau­rant hin­aus, ei­ne Stra­ße hin­ab und in ein Ge­bäu­de ge­führt, das Die Schlum­mer­hal­le hieß. Dort be­fan­den sich ein Dut­zend So­fas. Car­mo­dy ging zum nächst­ste­hen­den.
    „Nein, die­ses nicht“, sag­te die Stadt. „Ei­ne Fe­der ist nicht in Ord­nung.“
    „Macht nichts“, be­merk­te Car­mo­dy, „dann wer­de ich mich eben nicht drauf le­gen.“
    „Das wür­de zu ei­ner un­be­que­men und ver­krampf­ten Schlaf­hal­tung füh­ren.“
    „Herr­gott!“ fluch­te Car­mo­dy und stand wie­der auf. „Zu wel­chem wür­dest du mir ra­ten?“
    „Zu dem dort drü­ben“, er­klär­te die Stadt. „Es ist das größ te und bes­te hier. Der Nei­gungs­win­kel der Ma­trat­ze wur­de nach wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­sen be­rech­net. Die Kis­sen …“
    „Schön und gut“, seufz­te Car­mo­dy und leg­te sich auf das zu­ge­wie­se­ne So­fa.
    „Soll ich et­was ein­schlä­fern­de Mu­sik spie­len?“
    „Be­mü­he dich nicht.“
    „Wie Sie wün­schen. Ich wer­de aber das Licht lö­schen.“
    „Fein.“
    „Hät­ten Sie ger­ne ei­ne De­cke? Selbst­ver­ständ­lich re­gle ich die Tem­pe­ra­tur hier, aber Schlä­fer ha­ben oft einen sub­jek­ti­ven Ein­druck von Käl­te.“
    „Spielt kei­ne Rol­le. Ich möch­te jetzt mei­ne Ru­he ha­ben.“
    „Schon gut!“ er­wi­der­te die Stadt ge­kränkt. „Ich tue das nicht mei­net­we­gen, müs­sen Sie wis­sen. Ich per­sön­lich schla­fe nie­mals.“
    „Klar, tut mir leid“, ent­schul­dig­te sich Car­mo­dy.
    „Schon gut.“
    Es trat ei­ne län­ge­re Stil­le ein. Schließ­lich rich­te­te sich Car­mo­dy auf.
    „Was ist los?“ er­kun­dig­te sich die Stadt.
    „Jetzt kann ich nicht mehr schla­fen“, ant­wor­te­te Car­mo­dy.
    „Schlie­ßen Sie die Au­gen und ent­span­nen Sie be­wußt je­den Mus­kel in Ih­rem Kör­per. Be­gin­nen Sie mit dem großen Zeh und ar­bei­ten Sie sich dann sys­te­ma­tisch vor bis zum …“
    „Ich kann

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