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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Ihre Kreditnummer geben, werden wir es zurückzahlen, wenn wir uns eingelebt haben.“
    „Sehr gerne“, sagte Kater.
    „Sie verstehen vielleicht, wie unglücklich es uns macht, um so entwürdigende Gefälligkeiten bitten zu müssen.“
    „Keine Sorge – niemand bleibt auf Dansson lange unglücklich.“
    Die Prozedur, Fahrkarten aus den Münzautomaten zu holen und dann die richtige Haltestelle zu suchen, erschien den Fremden sehr umständlich. Der Bahnhof war riesig und schien Haltestellen unzähliger Strecken zu beherbergen. Darüber hinaus war es unbehaglich warm. Ihre Körpertemperatur stieg rasch, sie konnten den beschleunigten Puls in ihren Kehlen spüren.
    „Dieser Wagen wird Sie nach Klein-Istino bringen“, sagte Kater, während ein gelbes Polyhedron in die Haltestelle einfuhr. „Dies ist eine eingleisige Strecke, Sie werden also nur zehn Haltestellen zählen müssen, dann sind Sie da.“
    Sie blieben zögernd an der Tür stehen, und Saton ergriff seine Hand. „Sie waren so freundlich zu uns, daß wir Ihnen gar nicht genug danken können. Doch nun bliebe noch eines – wohin gehen wir, wenn wir an der anderen Haltestelle angelangt sind?“
    „Glaubst du nicht, wir könnten jemanden fragen, wenn wir angekommen sind?“ warf Corbis ein.
    Kater stieg lächelnd zu ihnen in den Wagen.
    „Es ist kein allzu großer Umweg für mich“, sagte er.
    Während der Wagen beschleunigte, sagte Corbis: „Ich habe wirklich keine Ahnung, weshalb Sie sich solche Mühe mit uns machen. Halten Sie uns für interessante Abnormitäten?“
    „Was das anbelangt, so sind wir alle interessante Abnormitäten. Ich möchte Ihnen nur helfen, dorthin zu kommen, wo Sie gerne hin möchten. Ist das so seltsam?“
    „Und dabei müssen Sie uns doch die ganze Zeit für erbärmliche kaltblütige Geschöpfe halten.“
    „Ich fürchte, meine Partnerin ist zur Stunde etwas unpäßlich“, sagte Saton. „Aber die reine Größe dieser Stadt ist so überwältigend …“
    „Red’ keinen Unsinn“, sagte Corbis. „Bist du dir denn nicht auch minderwertig vorgekommen, als du gesehen hast, daß sie im Museum Krankheiten am Leben erhalten, an denen jedes Jahr Hunderte von Menschen auf Istinogurzibeshilaha sterben? Und es ist offensichtlich, daß wir nicht so agil wie dieser Herr hier denken können. Und wir können nicht lesen und auch nicht richtig sehen …“
    Sie verstummte und wandte sich an Kater. „Ich hoffe, Sie werden mein Verhalten entschuldigen und es meiner natürlichen Unterlegenheit und Minderwertigkeit zuschreiben. Vielleicht haben Sie nun Zeit, etwas über die Geschichte der Menschen auf Istinogurzibeshilaha zu lernen, wenn Sie wirklich so daran interessiert sind?
    Ich werde Ihnen alles in der gebührenden Kürze mitteilen: Wir haben zwei Millionen Jahre als Unterprivilegierte gelebt.
    Ich weiß nicht, wie lange es die Raumfahrt schon gibt, aber gewiß schon lange. Vor etwa zwei Millionen Jahren kam ein großer Raumer in Schwierigkeiten und mußte auf Istinogurzibeshilaha notlanden. Der Antrieb hatte versagt. Und wissen Sie, was die Besatzung dieses Schiffes fand? Einen kahlen und öden Planeten ohne die Vorzüge, die Sie auf Dansson als gegeben hinnehmen. Der Großteil davon bestand aus lebloser Einöde – weil der Boden nicht genug Bakterien und Erdwürmer enthielt, die ihn für Pflanzen fruchtbar machen konnten. Sicher, ein wenig Vegetation existierte schon, aber die beschränkte sich auf primitive Pflanzen und Büsche – Sporen- und zapfentragend, etwa Riesenfarne, Pinien und Kakteen.
    Oh, glauben Sie nicht, eine so dunkelgrüne Welt besäße nicht auch ein wenig Grandeur. Gewiß. Aber – kein Gras, keine Blumen, keine jener Pflanzen mit kleinen Samenkapseln, die Pflanzen im Embryonalstadium sind und anderem Pflanzenleben als Nahrung dienen. Sie verstehen wohl, was ich meine. Istinogurzibeshilaha befand sich am Anfang der evolutionären Spanne der Entwicklung, die man als untere Triasperiode bezeichnet.
    Aber warum spreche ich von ‚befand’ – in diesem Stadium befindet sich der Planet immer noch! In etwa dreißig Millionen Jahren werden wir vielleicht die Jura-Zeit erreicht haben.
    Können Sie sich vorstellen, was diese Männer und Frauen durchgemacht haben? Was bieten die Wüsten und dunklen Wälder schon für einen warmblütigen Menschen? Nichts! Nicht einmal Tiere, die er töten kann. Säugetiere haben sich auf unserem Planeten noch nicht entwickelt, denn die tauchen erst auf, wenn höherenergetische Nahrung in

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