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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Sie empfinden es als schwer, mich wieder loszuwerden, nicht wahr? Es gibt einen Grund dafür, daß Sie sich jetzt besser fühlen.“
    Sie gingen an seiner Seite dahin und sahen ihn neugierig an.
    „Ich bin Einwanderungsoffizier. Man hat mich gebeten, Ihnen zu folgen, als Sie sich nicht bei der Registratur gemeldet hatten. Nein, sehen Sie mich nicht so aufgeschreckt an. Wir haben mit jedem ankommenden Schiff Probleme mit Leuten, die uns aus dem einen oder anderen Grund nicht sehen wollen. Oft erweisen sie sich aber als die schlauesten und interessantesten Leute.“
    „Sie werden uns also nicht einsperren?“
    „Ganz gewiß nicht. Dazu besteht keinerlei Veranlassung. Sie werden hier friedlich und zufrieden sein.“
    „Sie scheinen davon sehr überzeugt zu sein“, sagte Corbis.
    „Und das aus gutem Grund. Jeder, der nach Dansson kommt, wird gegen das Unglücklichsein geimpft. Oh ja, wir verfügen über ein Serum. Unglücklichsein ist lediglich eine Frage der Drüsen. Hier gibt es, wie Sie inzwischen wissen, keine Krankheiten. Sorgt man bei einem Menschen für das entsprechende Gleichgewicht seiner Drüsen, wird er glücklich sein. Sie haben mittlerweile Ihre Injektion bekommen, um die Sie sich am Raumhafen gedrückt hatten. Das geschah im Inficarium.“
    „Einen Augenblick“, sagte Saton und blieb abrupt stehen. „Sie sagten doch, das sei eine Routineimpfung, damit wir keine Krankheiten verschleppen können.“
    „Mein lieber Saton – diese Gefahr bestand überhaupt nicht. Alle Lebensformen, die Sie gesehen haben, sind sicher hinter Glasversiegelungen eingesperrt. Nein, der Zeitpunkt schien mir einfach günstig, Sie glücklicher zu machen. Und es wirkt doch bereits, oder?“
    Saton hob die Fäuste, sah sie an und lachte. Er hatte keine Kraft in ihnen. Seine Überraschung war ohne Zorn, sein Ärger ohne echte Empfindung. Er ergriff Corbis’ Arm und eilte mit ihr weiter, von einem geradezu unglaublichen Glücksgefühl erfüllt. Auf Dansson verstanden sie zu leben.
    „Haben Sie diese Injektion auch bekommen, Slen-Kater?“ fragte Corbis.
    „Aber ja. Doch als Bürger benötige ich nicht soviel wie … wie Angereiste. Nur den ganz bedeutenden Persönlichkeiten ist es gestattet, kreativ unglücklich zu sein. Und da Sie hier neu sind, hat man Ihnen eben eine kräftige Dosis verabreicht, die über die nächsten Monate hinweg anhalten wird.“
    Sie versuchte, sich darüber zu ärgern. Aus unerfindlichen Gründen spürte sie, daß etwas in seinen Ausführungen ihren Argwohn hätte wecken müssen. Statt dessen sah sie aber nur den Streich, den er ihnen gespielt hatte. Sie kicherte, und als sie schließlich die hoch aufragende scharlachrote Struktur erreichten, da kicherte sie immer noch.
    „Dies ist Klein-Istino, und es wird Ihnen hier gefallen. Drinnen gibt es viele Angehörige Ihrer Rasse“, sagte Kater. „Und keine dieser eierlegenden Assh-hassi, die Ihnen Kopfzerbrechen bereiten könnten. Sie haben anderswo in der Stadt einen speziellen Block.“
    „Sie meinen, die sind auch hier? Aber von welchem Nutzen können Sie auf einem so herrlichen Planeten wie Dansson sein?“
    Einwanderungsoffizier Slen-Kater steckte die Hand in die Taschen und sah auf sie herab. Sie waren wirklich nette kleine Wesen.
    „Ich gebe zu, daß die Assh-hassis von praktisch keinem Nutzen sind“, sagte er. „Aber auch nicht die vielen anderen, weniger bedeutenden Ablegerrassen der Menschheit, die hier heimisch sind. Verstehen Sie – während die Menschheit die Galaxis erobert, löscht sie langsam all die Halbbrüder aus, die ihr nicht gewachsen sind. Daher müssen sie geschützt werden – zu Studienzwecken und dergleichen. Grob gesprochen ist es so wie mit den Viren.“
    Corbis und Saton sahen einander an.
    „Ich habe die Assh-hassis noch niemals als Viren betrachtet“, sagte Saton. „Wenn wir nach Istinogurzibeshilaha zurückkehren und das unserem Volk mitteilen, werden sie sehr belustigt sein.“
    „Oh, Sie werden nie mehr nach dort zurückkehren“, sagte Kater. „Niemand verläßt Dansson jemals wieder.“
    „Warum nicht?“
    Er lächelte. „Sie werden es sehen. Sie werden viel zu glücklich sein, um an eine Rückkehr zu denken.“
    Sie lachten immer noch, als sie sich von ihm verabschiedeten, dem besten Freund, den sie auf der Welt hatten.
    „Das war eine sehr komische Bemerkung“, sagte Corbis, während sie ihm zum Abschied freundlich zuwinkten. „Ich meine, daß bestimmte Teile Danssons den niederen Ablegern der

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