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Mettwurst ist kein Smoothie

Mettwurst ist kein Smoothie

Titel: Mettwurst ist kein Smoothie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Barth
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Überraschungserfolg aus Frankreich!» Man lernt ja dazu, und ich weiß mittlerweile, dass ich in diesem Leben kein Fan des französischen Kinos mehr werde. Nuschelnde Männer, die erst an einer Gitane und dann an den Haaren ihrer entfremdeten Frau ziehen, während sie sich gleichzeitig einen Petit Café kochen, die Jacques-Brel- CD einschalten und ihren Motorroller reparieren – das ist nicht das, was ich mir unter einem gelungenen Kinoabend vorstelle. Bei «Überraschungserfolgen aus Frankreich» überrascht mich eigentlich immer nur, dass diese Filme überhaupt irgendwo ein Erfolg waren. Besonders schlimm wird es, wenn dahinter noch steht: « 3  Millionen Franzosen können nicht irren!» Meine Erfahrung hat gezeigt: Drei Millionen Franzosen können sehr wohl irren, und wie. Meine Fresse, können die irren! Warum sollen sie’s auch nicht können? Millionen Deutsche können schließlich auch irren, warum sonst hat der Silbereisen solche Quoten?
     
    Regel Nummer zwei: Ich gehe in keine deutschen Filme mehr, die von irgendwelchen Kritikern als «wichtig» bezeichnet werden. «Ein wichtiger deutscher Film», das bedeutet eigentlich immer irgendwas mit RAF oder Nazis oder Nazis in der RAF . Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich denke eher selten: «Mensch, ich glaube, ich gehe ins Kino, denn ich hab grade unbändige Lust, mir die Laune zu versauen.»
     
    Regel Nummer 3: Ich schaue mir keine 3 D-Filme mehr an.
    Dieser Satz fällt mir besonders schwer, weil ich eigentlich für jeden neuen Quatsch zu haben bin. Neue Apps, sprechende Kugelschreiber, Prinzenrolle mit «neuer Rezeptur» – immer her damit! Ich habe mir sogar mal das «Null Null WC Frische Siegel» gekauft, einfach nur, weil es neu war. (Falls Sie das Frischesiegel noch nicht kennen: Das ist ein grünes Gel, das man sich wie einen Stempel in die Toilette drückt und das für frischen Duft in der Schüssel sorgt. So lautet aber nur das etwas langweilige Hausfrauen-Verkaufsargument. Viel lustiger ist es, wenn man drei-, viermal gespült hat. Dann sieht das Frischesiegel nämlich aus, als hätte einem ein sehr kleines Alien in die Schüssel gekotzt. Eine wirklich überzeugende Erfindung.)
    Ich bin auch nicht prinzipiell gegen 3 D. Als Teenager hatte ich alle Bücher aus der Reihe «Das magische Auge». Das war damals so ein Trend, bunte, computererzeugte Bilder, auf die man so lange starren musste, bis man das Gefühl hatte, dass sich die eigenen Gehirnhälften knarzend übereinanderschieben. Dann bekamen die Bilder plötzlich Tiefe, und man sah dreidimensionale Objekte darin: Herzen, Kugeln, Dinosaurier. Vorausgesetzt, man konnte noch sehen. Mir liefen nämlich spätestens nach dem dritten Bild dicke Tränen aus den blutrot unterlaufenen Augen, die das gerade entstandene 3 D-Bild sehr schnell zu einem psychodelisch bunten Brei verschwimmen ließen. Irgendwann hat mich meine Mutter mal dabei beobachtet, wie ich eine halbe Stunde lang auf eines der Bilder starrte.
    «Was machst du denn da?», fragte sie verwundert.
    «Ich warte drauf, dass der Dinosaurier erscheint!», erklärte ich, halb tränenblind.
    «Junge, das ist das falsche Buch!», sagte sie sichtlich schockiert und wandte sich an meinen Vater. «Manfred, hol dem Bub mal sein altes Kinderbuch, wo beim Aufklappen die Papiertiere aus den Seiten kommen!»
    Trendsetter sein ist eben nicht immer einfach.
     
    Mit 3 D-Filmen dagegen werde ich einfach nicht warm. Das Einzige, was die bei mir hinterlassen, sind rote Brillendruckstellen auf den Nasenflügeln. Und deshalb erkläre ich, auch auf die Gefahr hin, dass der nächste Satz irgendwann in einer Liste «berühmter falscher Vorhersagen» stehen wird, direkt unter «Kein Mensch braucht zu Hause einen PC » und «Für die FDP sind bei der nächsten Wahl mindestens 18  Prozent drin»: Kein Mensch braucht 3 D-Filme.
    Klar, «Avatar 3 D» war toll und neu und aufregend. Aber was kam denn danach? «Alice im Wunderland 3 D» – «Die Schlümpfe 3 D»? – «Street Dance 3 D»? Puh!
    Und selbst bei «Harry Potter 8 – 3 D» war der einzige nennenswerte Raumeffekt, an den ich mich erinnern kann, dass Voldemort zum Schluss in tausend kleine Fetzen explodiert. Dafür zwei Euro 3 D-Zuschlag zu verlangen ist die vielleicht schlauste Abzockidee seit der Erfindung des Kirmes-Plüschtier-Greifers. (Falls ich Ihnen jetzt die Spannung verdorben habe, weil Sie den Film noch sehen wollten, tut es mir übrigens leid. Andererseits: Wenn es Sie wirklich

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