Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
zückten alle
ein Messer und ich zuckte zusammen.
"Warte ab!",
flüsterte Iljas und deutete auf die Menge vor uns.
Hunter trat vor und
ließ sich auf ein Knie fallen. Dann zog er das Messer über seine Handfläche.
Blut trat hervor und tropfte zu Boden. Ich warf Iljas einen sorgenvollen Blick
zu, bevor ich wieder auf Hunter starrte, der seine blutende Handfläche nun
flach auf die Erde drückte. Erstaunlicherweise, taten es ihm alle gleich.
"Iljas, was
soll das, die holen sich alle noch eine Infektion!", sagte ich in Gedanken.
"Schsch…",
kam es von meiner Rechten.
Dann begann Hunter
zu sprechen. "Mutter Erde ist mein Zeuge! Dein Mut verlangt Respekt, dein
Handeln besagt Ehre und deine Taten bringen die Hoffnung! Für das Leben meiner
Tochter schwöre ich, und somit mein Volk, dir in Not zu helfen, dich bei Gefahr
zu beschützen und dir zur Seite zu stehen, wenn immer du unsere Stärke
brauchst. Mit unserem Blut besiegeln wir den Schwur. Mutter Erde ist unser
Zeuge!"
Ich betrachtete
fassungslos das Geschehen und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Was
das zu bedeuten hatte.
Hunter erhob sich,
und somit stand auch sein Volk wieder auf. Dann kam er auf mich zu.
"Hunter, ich
weiß nicht was ich sagen soll.", gab ich flüsternd zu und sah ihn
hilfesuchend an. "Das wäre doch nicht nötig gewesen."
Hunter nahm meine
Hände und drückte diese leicht. "Mia, du hast meine Tochter gerettet,
obwohl wir uns nicht kannten. Obwohl du wusstest, dass wir zum Volk der Panther
gehören, einem Volk, das Vampire als Feind bezeichnet. Du hast sie dennoch
gesucht und gerettet und hättest dabei fast dein eigenes Leben gelassen. Mein
Schwur ist das einzig angemessene, was ich dir als Dank geben kann, und ich
hoffe, du nimmst dieses Geschenk an."
Er zog eine Art
Kette aus seiner Tasche. Es war ein Lederband an dem ein Anhänger in Form eines
Panthers hing. Es war ein wunderschön gearbeitetes Schmuckstück, das mir Hunter
nun um den Hals legte.
"Dies ist das
Symbol meines Volkes. Andere Völker wissen um die Bedeutung dieses Zeichens.
Sie werden sich hüten dir Schaden zuzufügen, da sie ansonsten mit unserem Zorn
rechnen müssen."
Na super, jetzt
werde ich zur warnenden Reklametafel: Nicht anfassen sonst kommt der König der
Vampire, gefolgt von den schwarzen Panthern, und erledigt dich!
Kaum hatte ich den
Gedanken, kam ein leises Keuchen von Iljas und ich schämte mich für meine
Undankbarkeit. Na ja, eigentlich war es keine Undankbarkeit! Im Gegenteil, ich
wusste das Geschenk zu würdigen und war gerührt über so viel Anerkennung.
"Hunter, ich
weiß nicht ob ich das verdient habe, aber ich danke euch für euer Vertrauen und
für dieses unbeschreibliche Geschenk!", sagte ich und meinte jedes Wort
ernst.
"Du bist etwas
besonderes Mia. Und ich habe dir schon gesagt: Du machst dir da Freunde, wo
andere nur Feinde sehen!"
Ich wollte etwas
erwidern doch da kam Panthera auf mich zugeschossen und schlang ihre kurzen
Ärmchen um meine Beine.
"Bist du jetzt
meine Freundin?", fragte sie aufgeregt.
Ich bückte mich zu
ihr hinunter. "Ja, für immer!", bestätigte ich und tippte mit dem
Zeigefinger auf ihre Nasenspitze.
Sie schlang ihre
Arme um meinen Hals und hüpfte aufgeregt.
"Freundin,
Freundin,…." Jubelte sie und bei all der Freude, die sie ausstrahlte,
konnte ich nicht anders, als ihre Hände zu nehmen und mit ihr gemeinsam im
Kreis zu hüpfen.
Nachdem Kasha sich
erneut bedankt, ich weitere Familienmitglieder kennengelernt und mir Panthera
eine ihrer rosa Murmeln geschenkt hatte, verließen Iljas und ich das Dorf und
schlenderten zurück zum Haus. Ich hatte Panthera versprochen ihr das nächste Mal
etwas von mir zu schenken, da Freundinnen so etwas machten. Ich überlegte
gerade, was ich ihr wohl geben könnte, als Iljas mich kurz am Arm stieß und in
Richtung Haus deutete.
"Du wirst
bereits erwartet!", meinte er.
Es war Lucien, der
vor der Eingangstür nervös auf und abging. Gerade als ich ihn rufen wollte, hob
er den Kopf und starrte in unsere Richtung. Sein Blick sprach Bände und ich
fühlte seine innere Unruhe und Sorge.
"Du hast ihm
nicht gesagt, dass wir weggehen oder wo wir hingehen!", stellte ich nun
fest.
"Erstens, war
er nicht da und zweitens, wäre er nicht einverstanden gewesen."
Lucien stand mit vor
der Brust verschränkten Armen da, als wolle er sich davon abhalten uns entgegen
zu kommen. Als wir jedoch nur mehr einige Meter entfernt waren, überbrückte er
blitzschnell die Distanz und zog
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