Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
mich auf meine Telekinese und ließ die Steinchen in die Luft
schweben. Pantheras Augen wurden noch größer und sie kam ein paar Schritte näher,
um sich vor mir hinzuhocken.
Ich ließ die
Kieselsteine langsam Kreisen und formte mit ihnen eine Kugel, die sich um ihre
eigene Achse drehte.
Panthera bewunderte
dieses Schauspiel mit ihren kindlichen Unschuldsaugen und war sichtlich
fasziniert von meinem kleinen Trick.
"Wow, kannst du
das auch mit Murmeln?", fragte sie aufgeregt.
"Ja, wenn ich
Murmeln hätte.", antwortete ich ihr und freute mich, dass sich ihre Angst
in Begeisterung gewandelt hatte.
"Komm
mit.", rief sie und sprang schon Richtung Haus.
Ich zog meine Hand
weg und die Kieselsteine fielen zu Boden. Hunter nickte mir dankend zu und
Iljas hatte einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
Als ich gerade
fragen wollte, ob es in Ordnung war, wenn ich mit Panthera ging, schnappte ein
kleines Händchen die meine und zog mich ein Stück weiter.
"Komm mit, komm
schon, ich will dir mein Zimmer zeigen! Papa, sag ihr sie muss mit mir kommen,
sag es ihr Papa!", quengelte der Kleine Rabenschopf und zerrte an meiner
Hand.
"Panthera, ich
hab dir schon so oft gesagt, dass du um etwas bitten musst, wenn du etwas
möchtest!", tadelte er sie.
"Bitte, bitte,
bitte, du musst mit mir kommen!", sagte sie aufgeregt, ohne mit der
Zerrerei aufzuhören.
Hunter schnaubte,
doch ich konnte mein strahlendes Lächeln nicht zurückhalten und folgte ihr
schließlich. Sie zerrte mich in das Haus, über eine Treppe, durch den Flur und
schließlich durch eine Tür auf der in rosaroten Buchstaben ihr Name stand.
"Das ist mein
Zimmer!", verkündete sie stolz, ließ meine Hand los und begann in etlichen
Schubladen zu kramen.
Das Zimmer war –
Rosa! Rosa Vorhänge, rosa Bettwäsche, Decken und Kissen. Ein rosa Teppich,
kleine rosa Pantoffeln und rosa Söckchen.
"Deine
Lieblingsfarbe ist Rosa!", sagte ich, während ich mich ein Mal im Kreis
drehte und das viele Rosa in mir aufnahm.
"Ja, wie der
Rosa Panther. Ich wär auch gern ein Rosa Panther!", sagte sie, während sie
die nächste Schublade durchforstete auf der Suche nach …
"Ah ich hab
sie!", schrie sie aufgeregt.
… Rosa Murmeln!
Sie streckte ihre
kleine Hand aus und hielt mir runde glänzende Murmeln hin.
Ich legte meine Hand
unter die ihre und begann die Murmeln in der Luft zu balancieren und zu drehen.
Panthera ließ einen
kleinen Aufschrei des Entzückens hören und strahlte über das ganze Gesicht.
Dann zog ich meine
Hand langsam weg. Die Murmeln ließ ich noch immer kreisen, doch nun sah es aus,
als würde Panthera diesen Trick ausüben.
Wieder ein Laut des
Entzückens.
"Ich kann das
auch, ich kann das auch!", schrie sie mit Euphorie in der Stimme. Dann zog
sie ihre Hand weg und ich ließ die Murmeln zu Boden fallen.
Sie klatschte in die
Hände. "Das müssen wir Papa zeigen. Ich kann zaubern, Linus wird Augen
machen!" Sie sammelte die Murmeln vom Boden auf, nahm wieder meine Hand
und zog mich den Weg zurück den wir gekommen waren.
Dabei rief sie immer
"Ich kann zaubern! Ich kann zaubern!..." Sie riss die Haustür auf und
rannte ins Freie. "Papa ich kann zaubern!"
Doch bei dem
Anblick, der sich mir bot, erstarb mein Lächeln und ich hielt inne. Panthera
lief in Hunters Arme, der sie kurz drückte und ihr einen Kuss auf die Wange
gab.
Meine Aufmerksamkeit
war jedoch auf den Platz gerichtete, der zuvor verlassen war. Doch nun war er
voller Menschen - beziehungsweise Gestaltwandler -, die alle stillschweigend in
dieselbe Richtung sahen, in meine.
Instinktiv suchte
ich die Reihen nach möglicher Gefahr ab und blieb bei Iljas hängen, der
seelenruhig neben Hunter stand.
Hunter nahm seine
Tochter an der Hand und kam gemeinsam mit einer Frau, die die selben schwarzen
Locken wie Panthera hatte, auf mich zu.
Die Frau verbeugte
sich leicht. "Mein Name ist Kasha. Ich bin Pantheras Mutter."
Das war also die Pantherin,
die sich in jener Nacht auf mich stürzen wollte.
"Im Namen aller
Panther möchte ich mich bei dir, für die Rettung meiner Tochter bedanken!"
"Keine Ursache,
habe ich gern gemacht!", sagte ich etwas zögerlich. Warum machten sie
deshalb so einen Aufstand? Ein kleines Danke, hätte doch auch gereicht. Aber dass
sich gleich alle hier versammeln.
Die vielen Blicke
die auf mich gerichtet waren, machten mich nervös und verlegen. Ich mochte es
nicht, im Mittelpunkt zu stehen.
Nun trat Iljas an
meine Seite und deutete mir ruhig zu bleiben. Im nächsten Moment
Weitere Kostenlose Bücher