Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
meinte er: "Nicht um alles in der Welt!", und gab mir einen
Kuss auf die Stirn.
Mir fielen schon
fast die Augen zu, als mich Lucien in meinem Zimmer auf die Beine stellte und
mir meinen Pulli und T-Shirt über den Kopf zog.
"Du siehst müde
aus.", stellte er mit besorgter Miene fest. "Setzt dich."
Ich ließ mich auf
das Bett nieder, während er an den Beinen meiner Hose zog, und sie zur Seite
warf.
"Schlecht
geschlafen.", untertrieb ich und vermied es ihn anzusehen, weil ich Angst
hatte, dass er die Panik in meinen Augen las. Stattdessen krabbelte ich unter
die Decke und vergrub mich in den Kissen.
"Hast du wieder
geträumt?", fragte er, während ich hörte, dass er seine Schuhe abstreifte,
die Hose öffnete und sie über einen Sessel warf.
"Ich träume
ständig.", murmelte ich in mein Kissen.
Kurze Zeit später
gab die Matratze unter Luciens Gewicht nach und ein muskulöser Arm zog mich
rücklings an seine Brust. "Es gibt einen Unterschied zwischen träumen und
träumen. Heb deinen Kopf!"
Was du nicht sagst! "Mmh."
Ich hob meinen Kopf und bettete ihn auf seinen Oberarm, den er wie ein Kissen
darunter schob.
Er zog die Decke
enger um mich und ich gähnte, in der Hoffnung, dass er das Thema fallen lassen
würde. Er löschte das Licht mit einem einzigen Gedanken und schmiegte seine
Wange an meinen Hinterkopf.
"Schlaf jetzt
sijala.", flüsterte er und sein Atem brachte seinen wundervollen,
unvergleichlichen Duft mit sich, der eine Mischung aus maskuliner Würze und
süßen Versprechungen war.
Meine Atmung ging
gleichmäßig und während ich mich noch auf seinen Geruch konzentrierte, fand ich
mich in einer riesigen Halle wieder. Es war kalt. So kalt, dass mein Atem als
weißer Nebel meinen Mund verließ. Ringsherum waren Säulen, so hoch, dass ich
ihr Ende nicht sehen konnte.
"Mia…Mia…"
Jemand rief nach mir. "Mia…hilf mir…bitte!" Ich kannte diese Stimme. "Bitte
hilf mir!" Sie war flehend und schmerzerfüllt.
Meine Instinkte rieten
mir, von hier zu verschwinden. Nicht auf die Stimme zu hören und doch ging ich
auf sie zu.
"Elia?",
fragte ich vorsichtig und blickte mich suchend um.
"Mia, hilf mir … er hat mir das angetan!" Plötzlich tauchte vor mir eine Wand auf.
Elia kauerte davor. Seine Kleidung war zerrissen, sein Fleisch zerfetzt.
Überall Blut. " Er hat mir das angetan. Hilf mir Mia…"
Elia sah mich an und
erhob sich langsam, seine Hände hilfesuchend ausgestreckt. Der Anblick ließ
mich zusammenzucken. Sein Körper war zerschunden. Aus unzähligen Wunden tropfte
Blut und tauchte den weißen Marmor unter seinen Füßen in ein tiefes Rot. Bolzen
steckten in seinen Schultern und schwere Eisenketten lagen um seine Handgelenke
und Fußknöchel.
"Oh mein
Gott!", flüsterte ich und schlug meine Hände vor meinen Mund, um einen
Schrei zu unterdrücken.
"Er ist ein
Monster, Mia. Siehst du was er mir angetan hat. Ein Monster…"
Ich schüttelte
krampfhaft meinen Kopf. Wollte nicht sehen was ich sah, wollte nicht hören was
er sagte. Wollte nicht glauben!
"Nein!",
sagte ich.
"Monster Mia,
Monster. Sieh nur. Sieh hin was dein König mir angetan hat!"
Plötzlich wurde Elia
gegen die Mauer geschleudert und blieb dort hängen. Seine Fesseln schnürten
sich enger und neues Blut trat aus seinen Wunden.
"Du musst weg
von ihm!", flüsterte er. "Bring dich in Sicherheit, bevor er dich verletzt!"
"Niemals würde
er mich verletzten!", schrie ich. "Niemals! Du hast deine Strafe
verdient!"
"Niemand
verdient so etwas! Das weißt du!"
Oh mein Gott! Was
mache ich hier? Elia benutzte meine Worte und schon regte sich in mir der
Zweifel.
"Komm mit mir,
Mia!", drang plötzlich eine andere Stimme an mein Ohr. Sie war mir
bekannt, aber ich konnte sie niemanden zuordnen. "Ich bringe dich in
Sicherheit. Du bist in Gefahr. Lucien ist ein Monster, ein Dämon…"
"Nein!",
schrie ich nun noch lauter. "Er ist kein Monster!"
Ich presste meine
Hände auf meine Ohren, damit ich die Stimme nicht mehr hören musste, doch sie
war in meinem Kopf. Sie lockte mich, befahl mir dem Druck nachzugeben.
Und plötzlich war
sie wieder da. Diese unsichtbare Kraft, die an mir zerrte und mich ins Nichts
holen wollte. Ich spürte ein Brennen in meinem Inneren und schrie noch lauter. "Nein!
Nein! Er ist kein Monster! Verschwindet…"
Irgendetwas packte
mich an den Schultern. Ich wehrte mich aus Leibeskräften und hörte nicht auf zu
schreien. "Aufwachen, ich muss aufwachen!" Die Verzweiflung hatte
mich gepackt, sie riss an mir mit
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