Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
wieder
wach war.
"Wie lange?"
Meine Stimme war rau.
"Zehn Stunden.
Hast du geträumt?" Die Falten auf seiner Stirn und die Schatten unter
seinen Augen, waren Beweis dafür, dass er nicht sehr viel geschlafen hatte.
"Nein, nichts!",
gab ich als Antwort.
Ein leises
erleichtertes Aufseufzen ging von ihm aus und seine angespannten Schultern
sackten etwas nach unten. "Gut!"
"Ich geh
duschen.", murmelte ich und stieg auf der gegenüberliegenden Seite aus dem
Bett um ins Bad zu eilen.
Das schlechte an
einer Trance war, dass man die Zeit, in der man ohne Bewusstsein war, nicht
mitbekam. Es fühlte sich an, als wäre man gar nicht weggewesen. Und auch die
Gedanken gingen nahtlos da weiter wo sie aufgehört hatten.
Somit war ich immer
noch oder schon wieder, damit beschäftigt, meine nutzlose, sinnlose,
unbegründete Eifersucht in Schach zu halten.
Immer wieder sagte
ich mir, dass es kindisch von mir war. Lucien musste Essen! Schließlich war er
auch nicht eifersüchtig auf das Steak auf meinem Teller. Nur, dass eine Frau in
seinen Armen ganz was anderes war, als ein toter Fleischklumpen den man mit
Messer und Gabel bearbeitete.
Wenn ich nur
irgendwie dieses grauenhafte Bild aus meinem Gedächtnis befördern könnte. Das
Bild, das Lucien in einem abgenutzten Flur zeigte, in einer Bar in London, wo
er eine Frau in den Armen hielt, die sich an seiner Hüfte rieb und stöhnte,
während er von ihr trank und sein Körper immer wieder in sie drang.
Ich stellte das Duschwasser
auf kalt und hoffte somit meine Konzentration auf etwas anderes zu lenken. Doch
obwohl mein Körper damit beschäftig war, warmes Blut durch meine Bahnen zu
pumpen und mit Zittern meine Muskeln aufzuwärmen, führte diese Strategie
lediglich dazu, dass meine Lippen und Fingerspitzen eine ungesunde bläuliche
Farbe annahmen.
Frustriert zog ich
frische Kleidung an und trocknete meine Haare, bevor ich nach unten eilte.
Mitten auf der
Treppe kam ich jedoch ins Straucheln und konnte mich gerade noch am Geländer
festhalten.
Mein "Fast
Fallen" lag nicht an meiner Ungeschicklichkeit. Es lag daran, dass Lucien
in der offenen Eingangstür stand und eine Frau in den Armen hielt. Und das
keine Fremde!
Es war seine
Begleitung. Diese aufgetakelte Fuchtel mit der perfekten Figur. Dieses kleine
Luder, das ihre Hände nicht von Lucien lassen konnte. ...
Während mir all die
Male durch den Kopf schossen, wo sie ihn gegrapscht hatte, und ihr Blick
lüstern auf ihm lag, löste Lucien sich von der Tussi, die ihn nur ungern frei
ließ uns deutete mir näher zu kommen. "Mia, darf ich dir Natalie
vorstellen, Natalie, das ist Mia."
Ich zwang meinen
Körper dazu, näher zu treten. Die Vampirin beobachtete jeden meiner Schritte
und hatte ein seichtes Lächeln auf ihren Lippen, das jedoch nicht ihre Augen
erreichte. Diese funkelten auf gewisse Weise und mir wurde klar, dass wir beide
uns nicht nur, nicht verstehen würden - wir hassten uns bereits!
"Es Freut mich
dich nun persönlich kennen zu lernen. Gesehen haben wir uns ja schon, als ich mit
Lucien auf dem Fest war!"
Autsch! Das war
deutlich. Reiß dich zusammen, Mia. Du kannst dich benehmen.
"Die Freude ist
ganz meinerseits!", log ich und reichte ihr die Hand.
Ihre langen,
zierlichen Finger waren voll besetzt mit teuren Ringen und ihre Nägel waren
perfekt manikürt. Der leicht schwüle Händedruck ließ meine Härchen im Nacken zu
Berge stehen.
Der abschätzende
Blick den sie mir zuwarf, ließ mich annehmen, dass sie mein Äußeres ziemlich
weit unten einstufte, und sich fragte, was wohl Lucien an mir fand.
"Ah Natalie,…"
Iljas kam aus der Bibliothek auf uns zu und ich bombardierte ihn sogleich mit
Fragen. "Wie ich sehe habt ihr euch schon bekannt gemacht."
Sein Blick verriet,
dass er mein innerliches Geschrei sehr wohl vernahm, doch er steuerte auf
Natalie zu, reichte ihr die Hand und drückte ihr einen keuschen Kuss auf den
Handrücken.
"Iljas, es ist
immer schön dich zu sehen!" Ihr Lächeln schien nun ehrlich und ihre
blaugrauen Augen strahlten.
"Tout
le plaisir est pour moim, Natalie!", säuselte Iljas.
Verräter! Schimpfte
ich in Gedanken.
"Natalie ist
gekommen um uns zu helfen, Mia.", fuhr Iljas an mich gewandt fort. "Sie
kennt ein paar Wächter die ihr … zugetan sind.", sagte er mit einem
Lächeln in ihre Richtung.
Na, warum wunderte
mich das jetzt nicht?
"Lasst uns doch
woanders fortfahren!" Mit diesen Worten führte Iljas Natalie in Richtung
Salon.
Ich warf Lucien
einen bösen
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