Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
wusch Gesicht, putzte Zähne, kämmte Haare, zog Hose und Shirt
aus.
"Drei
Minuten!", ertönte Luciens Ruf.
Scheiße! Ich rannte
zurück ins Schlafzimmer. Stellte mich erneut dem Kleiderkastenproblem.
Verdammt! Verdammt! Wo gingen wir hin? Ich kannte meine Kleidung nicht! Wo war
Kim? Schnell kramte ich eine Hose raus, schlüpfte hinein, bei den Knien
angekommen, fiel mir auf, dass ich genau diese das letzte Mal getragen hatte.
Schnell schlüpfte ich wieder raus, bemerkte das leise Schmatzgeräusch zwischen
meinen Beinen, verhedderte mich in einem Hosenbein, kippte nach hinten.
Verdammt!
"Zwei
Minuten!"
Mein Höschen ist
nass! Verdammt nass! Ruhig bleiben. Nur ruhig bleiben. Schwarz! Schwarz war
immer gut. Höschen aus. Schwarzes Teil aus Kasten an. Schuhe, verdammt, wo
waren Schuhe.
"Eine
Minute!"
Das konnte doch
nicht sein! Zeit verging nicht so schnell. Hose, ich brauchte eine Hose.
Höschen, ich brauchte ein Höschen. Ich ließ den Kasten stehen und rannte zur
Kommode, zog die oberste Schublade auf, und griff nach der erstbesten Unterhose
... die mir sogleich aus den Händen gerissen wurde.
"Deine Zeit ist
um!", sagte Lucien mit Blick auf den Spitzentanga, der von seinem
Zeigefinger baumelte. "Hübsch.", kommentierte er, bevor sein Blick
über meinen Körper glitt und sich ein absolut männliches Grinsen auf seinem
Gesicht bildete.
Ich wollte ihm das
Höschen entreißen, doch mein Griff ging ins Leere. "Man könnte wohl
meinen, zehn Minuten müssten reichen, um an jedem Körperteil ein Kleidungsstück
zu haben." Der Schalk in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Doch
du scheinst heute sehr minimalistisch veranlagt."
Ich funkelte ihn an.
"Zehn Minuten reichen vielleicht für einen Mann, doch ich bin eine
Frau!"
"Das sehe
ich!", flüsterte er mit Blick auf meine Mitte. "Lass uns gehen!"
"Was?",
stieß ich hervor. "Ich kann doch so nirgendwo hingehen!"
Sein Blick glitt
erneut über meinen Körper, wobei die Intensität, mit der er mich musterte,
prompt in meinen Unterleib schoss.
"Mehr brauchst
du nicht!", erklärte er mit tiefer Stimme.
"Aber..."
Ich wollte protestieren, ihm sagen, dass ich das Haus so nicht verlassen würde,
ihn bitten mir noch etwas Zeit zu geben. Doch bevor ich zu Ende gesprochen
hatte, ergriff er meine Hand, zog mich an seine Brust und brachte uns von hier
weg.
Während ich noch
dabei war, meinen Schwindel mit geschlossenen Augen zu verdrängen, ertönte eine
mir vage bekannte Frauenstimme. "Lucien, schön dich zu sehen""
Das konnte jetzt
nicht sein! Er würde nicht ... Scheiße!
Die Einrichtung des
Zimmers in dem wir standen, verriet mir sofort unseren Aufenthaltsort, genauso
wie die Frau, die mich von oben bis unten musterte, und deren Ausdruck eine
Mischung zwischen Verwunderung, Belustigung und Eifersucht war.
"Dein Anruf kam
ziemlich überraschend!", stellte Cassandra fest und widmete sich wieder
dem Mann an meiner Seite.
"Wir hatten es
eilig!", erklärte Lucien völlig gelassen, während ich mein kurzes
Oberteil, das nur knapp über meinen Hintern reichte, weiter nach unten zog und
die Tatsache, dass ich nichts darunter trug, zu ignorieren versuchte. "Ist
alles vorbereitet?"
"Die Show hat
schon begonnen.", sagte Cassandra an Lucien, während sie mir einen kurzen
Seitenblick zuwarf. "Doch ich habe euch eine Lounge freimachen lassen.
Blick auf die Bühne. Keine Sicht auf den Innenraum - so wie du es
wolltest."
"Getränke?"
"Dein
bevorzugter Wein, und den besten Whisky den wir haben." Wieder traf mich
ihr Blick. Nur kurz, doch mir gefiel das Funkeln darin ganz und gar nicht.
Genauso wenig wie dieses Gespräch, von dem ich nicht wusste von was es
handelte.
"Sehr
gut!" Lucien nahm meine Hand, und deutete Cassandra vorauszugehen.
"Eine
Show?", fragte ich leise, während wir einem breiten Gang folgten, der uns
von dem eigentlichen Restaurant wegführte.
"Eine
Show!", bestätigte Lucien kurz angebunden.
Cassandra blieb vor
einer schweren Metalltür stehen, und öffnete diese mittels Code.
Wir betraten einen
Raum, der wie eine Empfangshalle anmutete - nur nicht wie die eines gehobenen
Restaurants, sonder eher wie die eines gehobenen vampirischen Etablissements,
in dem Essen wohl kaum auf der Speisekarte stand.
Mir schwante
schlimmes.
"Welche
Show?", hakte ich nach.
"Dunkle
Gelüste!", sagte Cassandra beiläufig, nickte der Vampirin hinter dem
Empfangstresen, die Lucien mit katzenähnlichen Augen musterte, zu und steuerte
einen Lift an.
Mir fehlten die
Worte. Ich
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