Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
raus."
"OK. Hast du
was dagegen, wenn ich deine Sachen schon mal einräume?"
"Nein. Mach
nur."
Völlig ermattet
hievte ich meinen Körper aus der Wanne und wickelte ihn in ein Handtuch. Dann
klatschte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und putzte meine Zähne. Ein Blick
in den Spiegel und das Grauen starrte mir entgegen.
Meine Augen schienen
in tiefen Höhlen gebettet und von dunklen Ringen umgeben. Meine Wangen wirkten
eingefallen, als hätte ich zu wenig Fleisch auf den Knochen, und meine
Gesichtsfarbe war Aschfahl.
Ich sah aus wie ein
Zombie, und das witzige daran, ich fühlte mich auch wie einer!
Diesen matten,
ausdrucklosen Blick meines Spiegelbildes nicht länger ertragend, wandte ich
mich ab und ging ins Wohnzimmer zurück, wo Lena mit meinen Koffern beschäftigt
war.
Iljas hatte darauf
bestanden, dass ich die Sachen, die er mir besorgen hat lassen, mitnahm. Als
Geschenk. Somit hatte ich mehr Kleidung als je zuvor.
"Wow. Tolle Klamotten.",
kommentierte Lena, während sie meine Hosen in die Kommode legte und meine
Blusen neben Luciens Hemden in den Kasten hängte.
"Kim hat sie
alle für mich ausgesucht.", sagte ich, während ich mich auf die Couch
setzte und es mir möglichst unbequem machte.
"Kim?"
"Ja, eine von
Iljas venarjas ."
"Iljas!",
zischte Lena. "Hätte nie gedacht, dass er Lucien in den Rücken
fällt."
Ich warf ihr einen
anklagenden Blick zu. "Er ist Lucien nicht in den Rücken gefallen. Er hat
das getan, was er für richtig empfunden hat! Außerdem wäre ich ohne sein
Handeln nicht hier!"
Lenas Blick war eine
Mischung aus Ärger und Verwunderung. "Er hat auf dich geschossen,
Mia!"
"Genau genommen
hat er nur auf mich schießen lassen!"
"Bist du noch
zu retten?" Der nächste Pulli wurde nur mehr in die Schublade gestopft.
"Da soll dich noch einer verstehen. Du verteidigst Iljas, obwohl er auf
dich schießen hat lassen! ", sagte sie betont. "Und Lucien
verurteilst du, nur weil er dir, wohl bemerkt, zu deiner Sicherheit, etwas
verheimlicht!" Dem Pulli folgten ein paar T-Shirts. "Du bist doch des
Wahnsinns!"
"Wer ist des
Wahnsinns?", ertönte Tates Stimme, bevor er mit einem Silbertablett in der
Hand, durch die Tür trat.
"Mia! Wer
sonst!?", fauchte Lena.
Ich warf Tate einen
entschuldigenden Blick zu, während er das Tablett auf den Tisch stellte.
"Es ist schön,
dass du zu Hause bist.", flüsterte er mit einem Lächeln, das
augenblicklich verschwand, als er meinen Arm berührte. "Ach du scheiße!"
Sein Blick sprach
Bände. Natürlich hatte er meine Erinnerungen gesehen.
Ich hingegen lehnte
mich an seine breite Schulter und genoss die Wärme, die von diesem Krieger
ausging.
"So kannst du
nicht weitermachen!", sagte er leise. "Du bist völlig fertig!"
"Ja, ich weiß."
"Die Trance
hilft kein bisschen!"
Ich schüttelte den
Kopf. "Leider nicht."
"Von was
sprecht ihr?", kam es von Lena, die gerade meine spitzenbesetzte
Unterwäsche begutachtete.
"Mia hat seit
Tagen nicht mehr geschlafen.", erklärte Tate. "Lucien hat sie in Trance
versetzt, damit sie sich ausruhen kann, aber das scheint nicht das gleiche zu
sein."
Lena legte den Tanga
beiseite und betrachtete mich argwöhnisch. "Warum fragen wir nicht Ric ob
er mit ihr schläft?", fragte sie schließlich.
Mir klappte der
Kiefer nach unten. "Bist du verrückt?"
"He, das könnte
klappen!", kam es von Tate. "Lena du bist ein Genie, warum haben wir
nicht gleich daran gedacht!"
"Seid ihr von
allen guten Geistern verlassen! Ich schlafe doch nicht mit Ric. Außerdem, was
hat das mit meinen Träumen zu tun?"
"Ric ist ein
Anker!", erklärte Tate.
"Ein Was?"
"Er ist so
etwas wie ein negativer Pol. Er blockt Sachen. Zauber, Energien, Gedanken und
auch Träume!", erklärte Lena.
Wenn Ric fähig war,
Träume zu blocken, dann...
Ich schüttelte den
Kopf, bevor ich diesen verlockenden Gedanken zu Ende gedacht hatte. "Ich
kann nicht mit ihm schlafen! Da kann ich noch so müde sein!"
"Mia, du sollst
nicht mit ihm schlafen", sagte Lena betont. "sondern neben ihm. Es
reicht Körperkontakt!"
"Wirklich?"
Ein Hoffnungsschimmer wallte in mir auf. Für ein paar Stunden Schlaf, hätte ich
alles gegeben.
"Ein Versuch
ist es wert, meinst du nicht?"
"Her mit ihm!",
sagte ich enthusiastisch und stand schon auf.
"Ahm.
Vielleicht solltest du dir besser etwas anziehen, bevor du ihn suchst. Lucien
wird wahrlich nicht begeistert sein, wenn du…"
"Was wird mich
nicht begeistern?" Lucien kam zur Tür rein und verharrte augenblicklich,
als er mich
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