Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
sah.
Mir wurde
schlagartig bewusst, dass ich nur mit einem Handtuch bekleidet vor Tate stand.
Zudem kamen noch die Worte: "Ich will mit Ric schlafen!", aus meinem
Mund.
Das Entsetzen, das
mir nun entgegen wallte, ließ mich in die Kissen zurücksinken.
"Sie meint
neben ihm!", korrigierte mich Tate.
"Er könnte im
Stande sein ihre Träume zu blocken!", erklärte Lena.
Lucien rührte sich
keinen Millimeter. Seine stahlblauen Augen ruhten noch auf meinem Körper und
sein Entsetzen wich einer Mischung aus Eifersucht und Sorge. "Könntest du
dir bitte etwas anziehen, bevor wir diesen Gedanken weiter verfolgen!" Es
war eine Bitte, die jedoch recht schroff aus seinem Mund kam.
In Anbetracht meines
Zustandes erwiderte ich nichts. Stattdessen stand ich seufzend auf, schnappte
mir eine Leinenhose und ein T-Shirt und verschwand im Badezimmer.
Während ich mir die
Haare trocken rubbelte und meine Kleidung überzog, setzte sich die Unterhaltung
im Schlafzimmer fort.
"Das könnte
klappen, Lucien. Sie sieht ziemlich fertig aus. Ich war in ihrer Erinnerung,
und glaub mir, die Trance hilft ihr nicht!", erklärte Tate.
"Warum hat sie
nichts gesagt?!", kam es anklagend von ihm.
"Sie wollte
dich nicht beunruhigen."
"Ich hasse es,
wenn sie solche Sachen verschweigt!" Nun klang er wütend. "Warum ist
sie nur so stur?"
"Sie ist nicht
stur!", warf Lena zu meiner Verteidigung ein. "OK, vielleicht ein
wenig."
"Wenn ich nur
daran denke, dass sie neben Ric schläft!" Seine Worte, genauso wie seine
Stimme, ließen meine Hoffnung schwinden.
"Du kannst Ric
vertrauen, genauso wie Mia. Sie braucht Schlaf, Lucien. Ansonsten könnte sich dieser
Vorfall in Chicago wiederholen. Sie ist nicht stark genug, um dem Ruf noch länger
zu wiederstehen!"
Ich öffnete langsam
die Tür und blickte in die Runde. Meine Knie waren weich und mein Körper wollte
mir bereits nicht mehr gehorchen.
Lucien sah meine
Schwäche und eilte zu mir, um mich hochzuheben.
Nach einem langen
unergründlichen Blick in meine trüben Augen, sagte er an Tage gerichtet: "Hol
Ric!", woraufhin dieser aus dem Zimmer eilte.
Ich bettete meinen
Kopf auf Luciens Brust und atmete seinen Duft ein. "Du riechst immer so
gut.", flüsterte ich. "Nach Zimt und Sternen."
Lena kicherte. "Süß!"
"Ich glaube du
halluzinierst, me sijala."
Ich schüttelte
meinen Kopf. "Wenn Sterne riechen würden, dann so wie du. Schön,
verführerisch und unglaublich anziehend."
Er räusperte sich
verlegen.
"Ist es dir peinlich,
wenn ich so etwas sage?"
"Nein!" Ich
spürte seine Lippen, die beim Sprechen über meine Haare strichen. "Es ist
schön, wenn dir mein Duft gefällt."
"Lucien!",
grüßte Ric, der nun ins Zimmer trat. "Hey, Mia. Du siehst ziemlich … fertig
aus."
"Schläfst du
mit mir? Bitte?", fragte ich und war mir meines Fehlers erst bewusst, als
sich Lucien unter mir anspannte und ein leises Knurren seine Brust vibrieren
ließ. "Bei mir.", korrigierte ich mich schnell und ließ meinen Kopf
wieder erschöpft gegen Luciens Körper sinken.
"Sie kann sich
kaum noch wach halten.", hörte ich Lucien sagen. "Die Trance hilft
nicht, deshalb brauchen wir dich als Anker."
"Ahm, ja …
natürlich." Ric klang nervös. "Ach scheiße! Kommst du damit klar?"
Luciens
Körperspannung erhöhte sich merklich. "Hilf ihr einfach!", antwortete
er.
Ich war bereits
dabei wegzutreten, als er sich in Bewegung setzte. Seine Hand strich über meine
Wange. "Bleib noch ein wenig bei mir, hörst du? Gleich kannst du schlafen."
"So müde…",
murmelte ich und konnte meine Augen nicht mehr öffnen.
Das nächste was ich
vernahm, war Rics Duft, der überall zu sein schien, bevor ich etwas Weiches
unter mir spürte.
"Wehe dir, du
fasst sie an!", knurrte Lucien. Ich wusste, dass ich nicht mehr in seinen
Armen lag, sondern eine Decke mich einhüllte, und mein Kopf auf einem kühlen
Kissen ruhte.
"He Mann, du
weißt, dass ich sie berühren muss, wenn ich ihr Anker sein soll!"
Wieder ein Knurren.
Ich wollte Lucien
sagen, dass er sich keine Sorgen machen müsste, doch an mir zog die Dunkelheit,
die ihre Schwingen über mein Bewusstsein breitete und mich aus der Wirklichkeit
zog.
26
Das erste was mir
auffiel war, dass meine Kopfschmerzen verschwunden waren. Ich fühlte mich
ausgeruhter als sonst und meine Gedanken waren klarer und geordneter.
Blinzelnd öffnete
ich meine Augen und blickte in die unbekannte Umgebung.
In dem fremden
Zimmer waren überall Kleidungsstücke verstreute. Sessel, Tisch, Couch und
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