Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
oben bis
unten.
"Ich bin nur
erschöpft vom langen Fliegen.", gab ich mit einem Lächeln zurück.
Daraufhin nahm sie
meine Hand. "Komm, ich bring dich ins Haus. Lucien, Tate erwartet dich in
der Zentrale!"
Lucien warf mir
einen fragenden Blick zu.
"Geh schon!",
sagte ich. "Bei Lena bin ich in guten Händen!"
"Pass auf, dass
sie nicht einschläft!", wies er sie an und ging somit voraus.
Lena war nie eine Frau
der kargen Worte gewesen und so begann ihr Redefluss, noch bevor wir einen Fuß
vor den Anderen gesetzt hatten.
"Du musst mir
alles erzählen! Z sagt, du und Lucien, ihr hättet euch mal wieder in den
Haaren. Obwohl er mir kurz davor erzählte, dass eure Nächte sehr mitteilsam
wären!" Ich warf ihr einen Seitenblick zu und sah das breite Grinsen, das
über ihr makelloses Gesicht huschte. "Na ja, auf jedenfall..."
Wir stiegen die
Treppe nach oben und ich fragte mich gerade, ob sie mich wohl in mein altes
Zimmer bringen würde, als sie im ersten Stock abbog und Luciens Zimmertür
öffnete.
Dann blieb mir der
Mund offen stehen. Ich hatte das Zimmer karg und grau in Erinnerung. Das letzte
Mal als ich hier war, bestand die Einrichtung aus einem Bett, einer Couch,
einem Tisch mit Sessel und einer Kommode.
Nun jedoch war es zwar
maskulin, aber sehr ansprechend eingerichtet. Auf dem zuvor kahlen Boden, lag
ein schöner beigebrauner Teppich, und auf der Couch waren etliche hellbraune
Kissen drapiert. Ein paar Grünpflanzen frischten das viele Holz auf und ein
Kleiderkasten stand in der zuvor ungenutzten Ecke.
Auf dem Tisch, der
mit einem schönen beigen Tischtuch bedeckt war, standen frische Blumen und eine
Schale mit Obst und über dem großen Bett, mit seiner schwarzen Satinbettwäsche,
lag eine saubere Tagesdecke.
"Ich hoffe es
gefällt dir.", sagte Lena etwas schüchtern, als ich mich im Raum umsah.
Das Feuer im offenen Kamin gab eine angenehme Wärme ab und die Kerzen in den
Wandhalterungen spendeten ein romantisches Licht.
"Es sieht so …
gemütlich aus.", sagte ich und lächelte ihr zu. "Hast du dir etwa
diese Mühe gemacht?"
"Es war Luciens
Idee. Er hat mich gebeten, sein Zimmer für dich herzurichten. Damit du dich
etwas wohler fühlst. Vorher war es ja wie eine Kasernenunterkunft."
"Danke Lena, es
ist wunderbar." Ihre Mühe rührte mich, doch noch mehr rührte mich die
Tatsache, dass es Lucien wichtig war, dass ich mich in seinem Zimmer wohlfühlte.
Dass er überhaupt daran gedacht hatte, bei dem ganzen Durcheinander.
Das Kostbarste
was ich habe ,
flüsterte seine Stimme in meiner Seele, während ich mühsam die nahenden Tränen
unterdrückte.
Lena ging zum Tisch
und rückte die Vase und die Obstschüssel zurecht. "Ist schon seltsam,
nicht war", murmelte sie. "Es scheint fast, als versuche er irgendwie
… besser zu sein!"
Scheiße!
Tränen begannen
meine Augen zu füllen. Denn Lenas Worte, zusammen mit der Erinnerung an die von
Hunter: "Deine Liebe ist es, die manch einen, zu etwas Besserem macht, als
er in Wahrheit ist.", waren zu viel des Guten.
Schnell wandte ich
mich ab und wischte über meine Wangen, bevor mein Blick wieder auf das Bett
fiel, das förmlich nach mir schrie.
Ich war so müde. So
verdammt müde!
"Im Bad liegen
frische Handtücher und etliche Shampoos und Seifen."
"Danke
Lena." Froh über diese Ablenkung steuerte ich das Badezimmer an.
"Ich sehe mal,
wo deine Sachen sind und frag die Jungs, ob sie sie reinbringen können, dann
kann ich dir beim Auspacken helfen. Bin gleich wieder da."
Wie versprochen,
waren im Bad frische Handtücher und unzählige Flaschen mit duftenden Shampoos. Noch
dazu hellten Orchideentöpfe und Farne, die riesige, mit schwarzem Marmor
ausgekleidete Wellnessoase, auf.
Während ich die
Badewanne füllte, entledigte ich mich meiner Kleider und stieg in das dampfende
Wasser. Ein leiser erleichterter Seufzer entwich mir, als sich mein Körper zu
entspannen begann.
Ich konnte mich
nicht daran erinnern, dass ich je schon mal so müde gewesen wäre. Meine
Augenlider waren schwerer als Betonblatten und meine Kopfschmerzen mittlerweile
unerträglich.
Ich war so verdammt
erschöpft, dass ich nicht einmal mehr mitbekam, wie ich unter Wasser glitt.
Erst mein nächster Atemzug, mit dem ich Wasser in meine Lunge beförderte, riss
mich aus meiner Benommenheit und ließ mich husten.
"Ist alles in
Ordnung bei dir da drinnen?" Lenas Stimme drang durch die geschlossene Tür.
"Ja, alles
bestens." Wieder ein Husten. "Hab mich nur verschluckt. Ich komm
gleich
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