Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
ich geh einfach
irgendwohin und sehe zu, dass ich niemanden zur Last falle!"
Ich wollte schon die
Tür öffnen, als Nicolai sie mit seinem Fuß verstellte. "Mia, du bist keine
Last. Für Niemanden!" So wie er es sagte, schloss er sich mit ein und das
bedeutete mir mehr, als er sich vorstellen konnte.
Ich war wohl heute
nahe am Wasser gebaut, denn erneut hatte ich das Gefühl, in Tränen ausbrechen
zu müssen.
"Wenn du nicht
willst, dass ich dir um den Hals falle und mich an deiner Schulter ausweine,
solltest du keine netten Sachen mehr zu mir sagen, Nicolai!", gab ich
ehrlich zu.
"Das wollen wir
doch beide vermeiden!", sagte er sachlich und trat mir aus dem Weg.
Nach einem
leisen:"Danke!", ging ich auf den Flur und stellte zu meiner
Überraschung fest, dass Nicolais Zimmer im selben Stockwerk wie Luciens war.
Ich hatte ihn nie
hier oben gesehen, aber vielleicht bevorzugte er eine Teleportation, anstatt
seine Tür zu nutzen.
Ich überlegte kurz,
ob ich ein Bad nehmen sollte, entschied mich dann jedoch für Essen. Also stieg
ich die Treppe nach unten und schlich in die Küche, die in einem Haus voller
Vampire, eigentlich keine Verwendung hatte.
Irgendwer musste die
ganzen Lebensmittel für mich besorgt haben, denn der Kühlschrank war Rand voll
mit Fertigprodukten. Ich nahm eine Portion Tortellini und schob sie in die
Mikrowelle. Dann schenkte ich mir ein Glas O-Saft ein und setzte mich an den
verlassenen Tisch.
Die vier Minuten,
die das Gericht zum aufwärmen brauchte, kamen mir wie eine Ewigkeit vor, in der
ich nur auf einen kleinen schwarzen Fleck auf der ansonsten makellos weißen
Wand starrte.
Die Tortellini
schmeckten nach Gummi, verbrannten meine Lippen und lagen mir wie Steine im
Magen. Dennoch spießte ich erneut eine Teigtasche auf, tunkte sie in die
geschmacklose Tomatensauce und schob sie in den Mund.
"Sieht ja lecker
aus!", kam es von Lena, die in dem Moment in der Tür auftauchte.
"Schmeckt auch
so!", antwortete ich zwischen zwei Bissen.
"Hat es mal
wieder Ärger gegeben?" Ihr Blick verriet, dass sie schon alle Einzelheiten
erfahren hatte.
"Wer war die
Petze?", fragte ich, anstatt zu antworten.
"Ich schweige!"
Ich tippte mal auf Z.
"Was läuft bei dir und Logan?", lenkte ich vom Thema ab.
Ein strahlen
erhellte ihr hübsches Gesicht. "Psch…", sagte sie verschwörerisch und
warf einen verstohlenen Blick in die Halle.
"Warum macht Z
so ein Trara? Du bist doch alt genug um deine Männer auszusuchen!"
"Na, das sag
ihm mal!" Sie verdrehte theatralisch ihre Augen.
"Mach ich bei
Gelegenheit!" Ich schob eine erneute Nudel in den Mund. "Ecke sowieso
gerade überall an!"
Lena ließ sich mit
einem Seufzer auf den Sessel fallen. "So schlimm?"
Ich nickte. "Schlimmer
als schlimm!"
Sie schnupperte in
die Luft. "Du riechst nach Nicolai, und das nicht wenig!"
"Ja, ich hab in
seinem Zimmer eine Auszeit genommen."
Ihre Augen weiteten
sich ein Stück. "Wie bitte? Du warst in seinem Zimmer? Wie bist du da
hingekommen?"
"Teleportieren!",
sagte ich und trank einen Schluck von dem faden Saft.
"Mit ihm?"
Ich nickte. "Er
war es, der mich bei meinem Nervenzusammenbruch erwischt hat und da anscheinend
alle Zimmer hier im Haus vergeben sind, na ja … hat er mir seins geliehen, …
sozusagen!"
"Ich fass es
nicht! Niemand, wirklich niemand, war je in Nicolais Zimmer. Da gebe es Mord
und Todschlag!"
"Ich lebe noch!",
gab ich zurück und räumte meinen Teller ab, um ihn in den Geschirrspüler zu
geben. Ich konnte mich nicht erinnern, dass der das letzte Mal auch schon hier
war.
"Weißt du wann
die wieder aus der Stadt kommen?" Ich lehnte mich an die Küchentheke und
sah zu Lena, die immer noch ungläubig den Kopf schüttelte.
"Nein! Sind
aber schon eine Zeit lang weg."
"Sind Dave und
Bruce schon zurück?"
"Nein, die
wollten sich im Bites mit den anderen treffen!"
Der Name des
Stammlokals der Krieger, versetzte mir einen Stich in die Brust. "Ahm, ist
noch irgendwer im Haus?"
"Nicolai,
soviel ich weiß. Logan und wir beide."
"Logan ist
hier?"
Wieder dieses
Strahlen auf ihrem Gesicht. "Ja."
"Was tust du
dann hier bei mir?", fragte ich ehrlich verblüfft.
"Ahm, ich
dachte, du bräuchtest Gesellschaft!"
"Lena, nutz die
Zeit wo Z nicht hier ist, mir kannst du ein andermal Gesellschaft leisten!"
"Wirklich?"
"Ja! Ab mit
dir!"
Sie kam zu mir, gab
mir einen Kuss auf die Wange, und meinte: "Du bist die Beste Mia.",
bevor sie auch schon in die Halle rannte.
Jetzt, wo Lena nicht
mehr da war, konnte ich
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