Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
gab ich zurück und der Schmerz der in mir aufstieg brachte
Enttäuschung mit sich.
"Seit
Lebzeiten!", bestätigte er.
Ohne ein weiteres
Wort verließ ich meinen Platz und steuerte auf die Glastür zu, doch Luciens
Griff hielt mich auf. "Wo willst du hin?"
"Was interessiert
dich das?", fauchte ich ihn an.
"Vergiss nicht
mit wem du sprichst!"
Ich hob meinen Blick
und begegnete seinem, der jeden in die Knie gezwungen hätte.
"Mit wem
spreche ich denn, Lucien? Mit dem König, dem Schwarzen Krieger, oder mit meinem
Seelengefährten? Nein, nicht mit meinem Seelengefährten, denn der würde mir
wohl kaum das schmerzliche Gefühl vermitteln, dass ich den Feind in mir trage
und nirgendwohin gehöre! Oder?" Ich holte einmal tief Luft und schluckte
meine Trauer hinunter, bevor ich in der Alten Sprache flüsterte: "Me
solflacas ´feeo, da starji me cajieo con de vocaije!" Ich wusste nicht, ob
ich die Worte, die übersetzt: Mein Seelengefährte, deine Worte durchstechen
mein Herz, bedeuteten, richtig aussprach. Doch Lucien schien mich zu verstehen.
Denn sein Ausdruck wurde ein schmerzlicher, bevor er seinen Griff löste.
Vor mir glitt die
gläserne Doppeltür auseinander und gab den Weg in die Tunnel frei. Ich eilte in
die Trainingshalle und konnte meine Tränen gerade noch so lange zurückhalten,
bis sich die schweren Türen hinter mir wieder schlossen.
Mein Leben schien
immer schlimmer zu werden. Jetzt gefährdete ich auch noch Leute, die ich nicht
einmal kannte. Die wegen mir aufgeschnappt und verletzt wurden, für etwas,
worüber sie wahrscheinlich nicht einmal Bescheid wussten. Ich erinnerte mich an
meine eigene Entführung. An meine Folterung, aufgrund einer Frage, auf die ich
keine Antwort hatte.
Meine Enttäuschung
wandelte sich in Wut - die soviele Gründe hatte, dass ich sie selbst nicht alle
hätte benennen können -, und beförderte meine vampirische Seite an die
Oberfläche. Meine Augen waren nun schwarz und die Dunkelheit der Halle wich
einem matten grau.
Ich fing an auf und
ab zu gehen, um den Drang, irgendetwas kurz und klein zu schlagen, unter
Kontrolle zu bringen. Was sollte ich jetzt machen. Das einfachste wäre, ich
würde Gabe aufsuchen. Ich wusste, dass ich ihn finden würde. Ich wusste auch wo
ich Darien finden würde – Im Orden der Wächter.
Keiner der Krieger
hatte auch nur eine Ahnung, wo der Orden war, und ich würde es ihnen nicht
sagen.
Da war nicht nur Darien,
der vielleicht hinter mir her war, sondern auch noch andere Leute, die mir viel
bedeuteten. Die ich als Freunde bezeichnen würde.
Es konnten doch
nicht alle gegen mich sein, oder doch?
Zweifel kamen in mir
auf. Selbstzweifel, Zweifel an meinem Handeln, an meinen Instinkten, die mich
bis jetzt getrieben hatten.
Hör auf dein
Herz, es zeigt dir den Weg.
War das der
Zeitpunkt von dem Soul gesprochen hatte? War jetzt der Moment, um auf
Prophezeiungen zu hören?
Scheiße, ich wusste
es nicht! Ich wusste gar nichts mehr!
"Ich bin keiner
der Ratschläge gibt!", kam es aus der Dunkelheit neben der Tür.
Ich erstarrte in
meiner Bewegung. Ich hatte nicht bemerkt, dass Nicolai mir gefolgt war.
"Dann lass es!",
fuhr ich ihn an.
"Du scheinst
durcheinander!"
"Ach wirklich?",
gab ich zurück. Seine gleichgültige Stimme brachte mich noch mehr in Rage und
ich musste meine Hände zu Fäusten ballen und an meinen Körper pressen, damit
ich nicht auf ihn los ging.
"Würde es dir
besser gehen, wenn du mich schlägst?"
Ich sah ihn
verblüfft an. "Kannst du jetzt schon Gedanken lesen?"
"Nein, diese
Last bleibt mir erspart, aber deine Barriere ist in Aufruhr, und somit
offenbarten sich deine Absichten!"
"Scheiß Fähigkeit!"
"Du bist
schwach, wenn du wütend bist, Mia. Die Wut lässt uns Fehler machen und falsche
Entscheidungen treffen! ..."
"Ich bin nicht
schwach und ich treffe keine falschen Entscheidungen!"
"... Sie lässt
uns Dinge tun, die wir später bereuen und Worte sagen, die wir nicht sagen
wollten!" Seine Stimme war noch immer gelassen und sachlich und dieser
Tonfall brachte mich fast zur Weißglut.
Ich wollte ihm
gerade sagen, dass er sich verpissen solle, als er auf mich zustürmte und mich
zu Boden riss. Seine Hände umfingen meine Handgelenke und sein Körper nagelte
mich auf den Untergrund fest, was mich so gut wie Bewegungsunfähig machte und meine
Wut anheizte, als hätte er Öl ins Feuer gekippt.
"Denk nicht
einmal daran, irgendetwas nach mir zu werfen, Mia!"
Ich hatte
tatsächlich mit dem Gedanken
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