Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
und, dass ich Elia nicht die
Genugtuung geben wollte, erneut von mir zu nehmen. Doch das konnte ich nicht
und so schien es mir besser, einfach zu schweigen.
Er nickte mir kurz
zu, als hätte er meine Absichten verstanden. "Du bist momentan nicht in
der Verfassung zu teleportieren!"
Ich sah ihn verwirrt
an. Wusste er etwa, dass mir heute noch ein Gespräch mit Lucien bevorstand?
Wieder nickte er,
als würde er meine Frage in meinem Kopf beantworten. Instinktiv verstärkte ich
meine innere Barriere, für den Fall, dass auch dieser Vampir in der Lage war
Gedanken zu lesen.
Nun huschte ein
kurzes Lächeln über sein Gesicht, das ihn sehr jung wirken ließ. Er war nicht
gutaussehend im herkömmlichen Sinn. Seine feinen Gesichtszüge und die vollen
Lippen ließen ihn etwas zu feminin wirken und sein großer schlanker Körper, war
eher hager als muskulös. Doch seine Aura machte dies alles wieder wett. Es war
eine Mischung aus Macht und Wissen, die ihn auf gefährliche und mysteriöse
Weise attraktiv machten.
Mit der Aussage
bezüglich, zu schwach zum Teleportieren, hatte er völlig recht. Schon jetzt fiel
es mir schwer, eine aufrechte Sitzposition zu halten. Nach dem Teleportieren
würde ich höchstwahrscheinlich zusammenbrechen, wenn dies nicht sogar schon
vorher passiert.
"Lucien würde
ein Fernbleiben nicht hinnehmen und ihm den Grund für deine Schwäche zu sagen,
würde ihn rasend machen."
Nun hatte ich allen
Grund ihn misstrauisch anzusehen. Woher wusste er all diese Einzelheiten? Ich
kannte diesen Vampir nicht und auch seinen Namen hatte ich nie zuvor gehört.
Asrons Warnung, dass
ich hier bei diesem Fest in Gefahr sein könnte, kam mir wieder in den Sinn. Nun
fühlte ich mich unbehaglich und rutschte etwas tiefer in die Kissen. Ich
verlagerte mein Gewicht, sodass ich notfalls schnell an das Messer kam, das in
einem Lederhalfter an meinem Oberschenkel befestigt war.
"Mia, ha nu
anijae, ho ne un Sidhja!”, sagte er in der Alten Sprache. "Hab keine Angst,
ich bin ein Freund."
"Warum nimmst
du an, dass ich mich mit dem König treffen würde?" Ich versuchte die Frage
so zu formulieren, dass ich, falls nötig, nicht sagen müsste, ich hätte je
behauptete, dass seine Angaben richtig waren.
"Von Lucien.",
gab er zurück.
Mein Misstrauen war
noch nicht verschwunden, doch ein Klopfen an der Tür hinderte mich daran, noch weitere
Fragen zu stellen.
Iljas erhob sich.
"Kommt rein!"
Ein großer Mann mit
Irokesenschnitt, hielt einer zierlichen jungen Frau die Tür auf.
"Danke Soul,
warte bitte draußen. Falls du Elia siehst, sag ihm, ich will ihn heute nicht
mehr sehen, ansonsten werde ich ihn daran erinnern, wie es ist der Schwächere
zu sein!"
Der mit dem Iro
nickte ihm zu und schloss die Tür.
"Kim, danke
dass du gekommen bist!" Elia nahm die Hand der Frau und tätschelte diese vertraut.
"Wie immer du
wünschst.", antwortete sie und machte einen Knicks.
Mir durchaus
bewusst, dass Iljas Augen auf mir ruhten, konnte ich dennoch meine instinktive
Reaktion auf Kims Erscheinen nicht unterdrücken.
Ich wusste sofort,
dass sie ein Mensch war. Ihr Geruch stieg mir in die Nase und ließ mein Herz
heftiger schlagen, währen sich meine Eingeweide schmerzlich zusammenzogen. Das
Rauschen ihres Blutes dröhnte in meinen Ohren und meine Kehle brannte. Der
Durst, der mich schon lange quälte, wurde mit ihrem Eintreten so heftig, dass
ich kurz nach Luft schnappte und mir instinktiv an den Hals griff, während mein
Zahnfleisch schmerzhaft pochte.
"Kim, wärst du
so nett und würdest Mia von dir trinken lassen?"
Kim war also eine venarja ,
eine freiwillige Blutwirtin. Nicht mehr viele Vampire hatten Blutwirte. Meistens
stammten diese Menschen aus einem alten Geschlecht, welche schon seit
Generationen bei den Vampiren lebten und diese Sitte an ihre Nachkommen
weitergaben.
Kim schenkte ihm ein
Lächeln und wandte sich dann an mich. "Es wäre mir eine Freude!" Mit
jedem Schritt den sie näher kam, wurde der Drang sie zu schnappen und meine
Zähne in ihren Hals zu schlagen, stärker, bis er mich schier überwältigte.
"Nein!", stieß
ich hervor, was sowohl mir selbst, als auch Kim galt, und rutschte erschrocken
ein Stück weiter weg.
Ich konnte sie nicht
beißen. Mein Hunger war zu groß, und mit ihm war die Gefahr, sie zu verletzten
oder zu viel von ihr zu nehmen, zu real. Sie wirkte so zerbrechlich und klein,
und so verdammt Jung. Eher ein Mädchen, als eine Frau.
Verwundert sah sie
zuerst mich an und dann Iljas, der
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