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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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ihr deutete weiterzugehen.
    "Mein Blut
schmeckt gut. Alle sagen, es sei süß." Ihre Stimme war hell wie ein
Glöckchen und es lag keine Angst darin.
    Ich wusste, dass ihr
Blut süß war, ich konnte es riechen. Konnte den Geschmack schon auf meiner
Zunge spüren, die wie ein Stück ausgedörrtes Leder in meinem Mund lag.
    "Mia, du
beleidigst sie, wenn du ihr Geschenk nicht annimmst!", hörte ich Iljas
Worte, während ich den Blick nicht von ihrem Hals abwenden konnte.
    "Ich will nich…"
Ich konnte nicht weiter sprechen, denn meine Stimme begann rauer zu werden, und
ich wusste, dass meine Worte in einem Knurren enden würden.
    "Bitte, nimm!"
Kim setzte sich neben mich und legte den Kopf zur Seite.
    Nun sah ich das
Pochen ihrer Ader. Die verführerische Mulde unter ihrem Ohr, die mich wie ein
Magnet anzog. Tränen traten mir in die Augen. Ich wollte es nicht. Wollte nicht
diesen Hunger verspüren, wollte nicht Blut trinken müssen. Wollte sie nicht
verletzten. Doch jeder Wiederstand war zwecklos. Keiner konnte gegen seine
Natur ankämpfen, nicht wenn man etwas zum Leben brauchte.
    Ich nahm meine ganze
verbliebene Willenskraft zusammen und versuchte die vampirische Hälfte in mir,
die sich auf den Hals stürzen und in gierigen Schlucken trinken wollte, im Zaum
zu halten.
    Langsam näherte ich
mich ihrem Hals, legte eine Hand an ihre Schulter und stützte mit der anderen
ihren Kopf. Das Rauschen des Blutes war nun so laut, dass sich mein Herzschlag
dem ihren anpasste. "Ich danke dir!", flüsterte ich, bevor ich meine
Zähne, so sanft wie mir nur irgend möglich, in ihren Hals vergruben.
    Der Geschmack, den
ich im nächsten Moment vernahm, ließ meine ganzen Nerven zucken. Sie schmeckte
so süß wie ein reifer Pfirsich. Unschuldig. Rein. Die Gier, kräftiger zu
saugen, ließ meinen Körper zittern. Mit tränenden Augen, versuchte ich kleine,
gleichmäßige Züge zu nehmen und schenkte ihr dabei ein Gefühl der Wärme und
Geborgenheit. Niemals würde ich jemanden, ob beabsichtigt oder nicht, solche
Schmerzen zumuten, wie Elia sie mir aufdrückte, während er von mir trank.
    Mit jedem Schluck
nahm der Schmerz in meinem Inneren ab. Meine Eingeweide entspannten sich und das
Brennen ließ langsam nach. Als das Fegefeuer in mir einer erträglichen Hitze
gewichen war, verschloss ich meine Bissmale und rückte ein Stück zurück.
    "Danke!",
sagte ich mit aller Höflichkeit, die ich aufbringen konnte, während ich den
Laut des Protests, den meine instinktgesteuerte Natur ausstoßen wollte, da der
Hunger noch immer präsent war, unterdrückte.
    "Du hast nicht
genug genommen. Ich konnte deinen Hunger spüren!", entgegnete sie mit
aufrichtiger Sorge.
    "Es ist genug.
Ich will dir nicht wehtun oder dich schwächen."
    Sie blickte
hilfesuchend zu Iljas, der sich ein Stück zurückgezogen hatte, und stand nach
kurzem Zögern schließlich auf.
    Als sie gehen wollte
hielt ich sie am Arm zurück. "Warte!" Ich nahm eines meiner diamantenbesetzten
Armbänder ab und hielt es ihr hin. "Bitte nimm das."
    Sie sah mich erschrocken
an. "Das kann ich nicht annehmen.", flüsterte sie fast unhörbar.
    "Doch, bitte.
Es ist ein Geschenk!", beharrte ich.
    Iljas trat vor und
legte eine Hand auf Kims Schulter, wobei seine grauen Augen auf mir lagen.
"Sie hat dir gerne ihr Blut gegeben."
    "Ich weiß. Doch
ich nehme nie, ohne auch etwas zu geben!"
    Iljas sah mich
fragend an und auch Kim sah etwas verblüfft aus.
    "Aber du
trinkst doch auch von normalen Menschen, die sich dann an nichts mehr
erinnern können?" Seine Worte waren eine Mischung aus Frage und
Feststellung.
    Ich sah verlegen zu
Boden. Noch nie hatte ich jemanden von meiner Art Bezahlung erzählt. Eine
Vampirin die für Blut bezahlt, würde als Schande bezeichnet werden.
    Dennoch flüsterte
ich: "Ich stecke ihnen immer Geld in die Tasche. Ich weiß, es ist nicht
das gleiche, als würden sie es freiwillig machen, aber so fühle ich mich nicht
ganz so schlecht."
    Darauf gefasst, dass
ich seltsame Blicke ernten würde, sah ich wieder zu Kim und hielt ihr erneut
die Kette hin. "Bitte nimm sie. Sie bedeutet mir nichts, aber wenn du sie
nimmst, dann bedeutet mir das etwas!"
    Doch anstatt
Verwunderung, oder einen Ausdruck, der besagte, dass ich irre war, in ihrem
Gesicht zu sehen, hatte sie plötzlich Tränen in den Augen. Im nächsten Moment
kniete sie vor mir nieder, sagte Worte in der Alten Sprache, die ich nicht
verstand und küsste meinen Handrücken. Dann eilte sie zur Tür hinaus.
    Ich sah

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