Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
gut
dich wohlauf zu sehen. Obwohl, du siehst müde aus, Mia."
"Ja, ich sollte
wohl etwas mehr schlafen." Ich schenkte ihr ein zögerliches Lächeln.
"Ja,
vielleicht." Sie musterte mich noch kurz und stand dann auf. Ich folgte
ihr in die Eingangshalle wo John bereits auf sie wartete.
"Wir sehen uns
bald!", sagte ich zu ihrer Überraschung.
"Wirklich?"
"Ja,
versprochen!" Ich hatte eine Entscheidung getroffen und diese würde ich so
schnell als möglich in die Tat umsetzten.
Nun erhellte ein
strahlendes Lächeln ihr Gesicht. Ich drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn
und sah zu, wie sie mit John nach draußen trat.
Nachdem Lena
gegangen war, ging ich zu Kara in die Küche und ließ mir ein Frühstück machen.
Da Kim und die anderen venarjas nun nicht mehr in heller Panik
ausbrachen, wenn ich etwas Unerwartetes tat, beschloss ich kurzerhand, mich an
ihren Tisch zu setzten, was natürlich eine nie da gewesene Ehre darstellte, wie mir Kim versicherte. Nachdem ich alles aufgegessen hatte,
machte ich mich auf den Weg in den Ballsaal, wo eine Tür ins Freie führte.
Ich brauchte etwas
Zeit, um nachzudenken und frische Luft half mir immer einen klaren Kopf zu
bekommen. Ich saß auf den kalten Marmorstufen, die in einen wunderschön
angelegten Garten führten. Der Mond warf alles in ein silbernes Licht und der
Ausblick war gespenstisch ruhig.
Ich fragte mich
gerade, ob Lucien heute wohl kommen würde und wie ich unser Gespräch, das mir
bevorstand, beginnen sollte, als ich seine Gegenwart spürte.
Mein Gefühl sagte
mir, das er noch etwas entfernt war, doch das Kribbeln in meinem Inneren wurde
stetig stärker. Wie immer begann mein Herz schneller zu schlagen und meine
Sehnsucht nach ihm, die mein ständiger Begleiter war, wuchs zu einer Vorfreude.
Es war ein
unbeschreiblicher Drang in mir, den ich verspürte, seit er mit seinem Blut mein
Leben gerettet hatte. Es war genauso wie es Iljas beschrieben hatte.
Du wirst immer
seine Nähe suchen, dich nach ihm sehnen und das Gefühl haben, ihn zu brauchen.
Kräftige Arme
umschlangen mich von hinten und drückten mich gegen einen harten Körper. "Hey!"
Seine raue, männliche Stimme schickte ein Kribbeln durch meine Brust.
"Hey!",
flüsterte ich und lehnte mich an ihn.
Sein warmer Atem
strich über meine kalte Wange und seine Lippen berührten meine Haut. "Du
frierst.", stellte er fest.
"Jetzt nicht
mehr."
Er setzte sich
hinter mich, öffnete seinen Mantel und hüllte mich damit ein. Ein zufriedenes
Seufzen kam aus seinem Mund, als ich mich enger an seine Brust schmiegte und
seinen Duft in mir aufnahm.
Er vergrub sein
Gesicht in meinen Haaren und tat es mir gleich. "Ich rieche Blut.", kam
es prompt.
"Ja. Ich war
ungeschickt. Habe eine Vase zerbrochen.", sagte ich schnell und hoffte, dass
er es mir abkaufen würde.
"Ist es noch
nicht verheilt?"
"Doch, hab wohl
meine Kleidung beschmutzt."
Er schwieg. Ich
konnte die Sorge und den Zweifel in seinem Inneren spüren und nutzte die Chance
um ihn abzulenken. "Darf ich dir eine Frage stellen?"
Er küsste meinen
Scheitel. "Jede!"
"Du weißt,
warum ich es getan habe?"
Lucien versteifte
sich kurz, und drückte mich dann fester an sich, als wolle er verhindern, dass
ich abhaue, bevor er mit einem leisen, "Ja.", antwortete.
"Sag es.",
forderte ich. "Ich möchte, dass du es aussprichst."
Er seufzte
unmerklich. "Weil du glaubtest, mein Leben retten zu müssen." Seine
Stimme war ein klein wenig tiefer geworden.
"Das war aber
nicht das, was du damals glaubtest, oder?"
Er antwortete nicht
und somit löste ich mich ein wenig und drehte mich zu ihm um. Sein
Gesichtsausdruck war eine harte Mine. Es war wohl die Macht der Gewohnheit,
dass er seine Gefühle durch sein hartes Äußeres verbergen wollte, obwohl ich
sie im inneren spürte. "Lucien bitte!"
"Nein, war es
nicht.", gab er nach einem langen Blick in mein Gesicht zu.
"Was hast du
damals geglaubt?", hakte ich nach.
Er stieß einen
resignierten Seufzer aus. "Mia, wir müssen das nicht besprechen, wir
können die Vergangenheit ruhen lassen."
"Nein, können
wir nicht!", sagte ich, entzog mich seines Griffes und ging nach drinnen.
Seine Gefühle
zerrten an meinem Inneren und machten ein Stillhalten unmöglich. So begann ich
auf und abzugehen, während er in der geöffneten Tür stand, und mich anstarrte.
"Lucien, ich möchte mit dir kommen!" Ich spürte die Hoffnung, die in
ihm wuchs. "Ich möchte eine Zukunft mit dir haben, genauso wie du es mir
gesagt hast. Aber ich
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