Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
schon erwähnt. Aber nun machten mir ihre Worte Angst. Gabe war
ein guter Krieger, aber sich mit Lucien anzulegen war eine Dummheit.
"Was ist
passiert?"
"Er hat Lucien
vorgeworfen nicht fähig zu sein, auf dich aufzupassen. Lucien hat ihn gewarnt,
er hat ihm gesagt, dass er nicht in der Stimmung sei, mit ihm zu diskutieren,
und, dass er besser seine Zunge hüten sollte. Doch Gabe war zu aufgewühlt um
klar zu denken." Ihre Stimme wurde leiser. "Er hat ihn angegriffen!"
Mir blieb das Herz
stehen. Gabe und Lucien waren zuvor schon nicht gut aufeinander zu sprechen
gewesen. Gabe liebte mich und daraus machte er auch keinen Hehl. Auch ich liebte
diesen Mann. Aber ich liebte ihn so wie eine Schwester ihren Bruder liebt und
nicht wie Frau und Mann.
Lena nestelte nervös
an ihrem Armband. "Lucien hat sich sozusagen nur verteidigt. Sie haben gekämpft!"
"Oh mein Gott.
Bitte sag mir, dass er unversehrt geblieben ist!" Ich könnte es nicht
ertragen wenn Gabe etwas zugestoßen wäre. Er war mit ein Grund dafür, dass ich
mit Elia gegangen bin. Weg von allen, die mir etwas bedeuteten.
"Lucien hat ihn
am Leben gelassen. Er hat ihm gesagt, dass er wüsste, dass dir etwas an ihm
liegt und er nur deshalb davon absieht, ihm den Kopf abzureißen."
Ein Stein fiel mir
vom Herzen. Doch im selben Moment wurde mir wieder einmal wurde mir klar, was
ich alles angerichtet hatte, indem ich einfach sang und klanglos verschwunden
war. Ich hatte nichts besser gemacht, nur Unheil über mein Leben gestreut.
"Weißt du wo er jetzt ist?"
"Er ist mit den
anderen zum Orden der Wächter zurück. Er ruft mich ein Mal im Monat an und
fragt, ob es schon etwas Neues gibt. Ob du schon von dir hören lassen hast."
Ich sah sie aus
geweiteten Augen an. "Weiß er, dass ich wieder da bin?"
Sie schüttelte den
Kopf. "Nein, er hat sich noch nicht gemeldet."
Ich wusste nicht ob
ich erleichtert über diese Aussage war. Aber darüber wollte ich jetzt nicht
nachdenken. Dieses Thema würde noch früh genug auf mich zukommen.
"Ich habe
ziemlich viel Chaos gestiftet." Ich konnte meine Reue und Scham nicht mehr
verbergen und ließ mich erschöpft in die Kissen fallen.
"Es wäre
gelogen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde.", kam es von Lena, die
mir das Whisky Glas in die Hand drückte. "Aber ich kann dir sagen, dass
niemand wirklich auf dich wütend ist. Jetzt wo dich Lucien zurückgebracht hat,
ist jeder nur froh darüber, dass du wohlauf bist und in Sicherheit. Lucien wird
an Elia ein Exempel statuieren und dann wird es niemand mehr wagen dich anzurühren."
Nun sah ich sie
verwirrt an. "Was meinst du mit Exempel statuieren?"
"Er beruft eine
Versammlung ein und wird ihn öffentlich für seine Taten bestrafen."
"Eine
öffentliche Bestrafung?"
"Eher eine
öffentliche Folter! Lucien sagt, dass der Tod für Elia zu gnädig wäre. Er solle
leiden, für das was er dir angetan hat."
Ein Kloß des
Schreckens bildete sich in meiner Kehle. Ja, wahrscheinlich hatte Elia es
verdient, aber eine öffentliche Folter kam mir seltsam grausam vor. "Aber
warum öffentlich foltern?"
"Elia hat
gewusst, dass du Luciens Zeichen trägst! Er hat gewusst, dass du unter seinem
Schutz stehst! Und trotzdem hat er es gewagt, dich zu fordern, und dann auch
noch mit dir abzuhauen. Lucien will allen zeigen, dass dies Folgen hat. Schreckliche
Folgen!"
"Iljas hat mir
erklärt, dass mein Zeichen nicht nur Schutz heißt, sondern, dass der Mond darum
einem Todesurteil gleicht. Aber warum hat Elia es dann überhaupt in Erwägung
gezogen, mich nach vampirischem Recht zu fordern?"
"Weil das
Zeichen bedeutet, dass derjenige, der dir Leid oder Schaden zufügt, der dich verletzt,
sterben wird. Elia hatte dich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verletzt. Er hat
nur die Rechtslage ausgenutzt." Sie sah mich anklagend an. "Außerdem
bist du freiwillig mit ihm gegangen!"
Ich wich ihrem Blick
aus und schenkte mir noch ein Glas Whisky ein, das ich in einem Zug leerte.
Wäre Lena nicht dagewesen, hätte ich aus der Flasche getrunken, sie geleert.
Lena sah auf die Uhr
und machte einen besorgten Eindruck. "Ich sollte jetzt gehen. Die in
Seattle wissen nicht das ich hier bin. Ich muss zurück nach London, bevor
jemand Wind davon bekommt. Zum Glück hat Iljas einen ziemlich schnellen
Privatjet."
"Gibt es in
Seattle etwas neues?", fragte ich.
"Keine Ahnung.
Am besten du fragst Lucien selbst."
Ich umarmte sie und
drückte sie fest gegen meine Brust. "Es war schön, dass du da warst!"
"Ja, es tat
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