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Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE REID
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als er Mia der Obhut von Fiona überließ und zu seinem Meeting verschwand.

2. KAPITEL
    Zwei lange harte Wochen später stand Mia gut vier Schritte von Nikos’ Schreibtisch entfernt da und kochte innerlich, während sie darauf wartete, dass er ihre Anwesenheit bemerkte.
    Heute hatte sie sich für ein schlicht geschnittenes, cremefarbenes Leinenkleid entschieden, das ein maisgelber breiter Ledergürtel in der Taille zusammenhielt. In einer Luxusboutique neu erstanden, hätte sie das gesamte Outfit locker ein Jahresgehalt gekostet, aber gegen geerbte Kleidung hatte sie nichts einzuwenden.
    Mia stand immer noch unter Schock, wenn sie daran dachte, was für Unsummen ihre Halbschwestern für Designermodelle ausgaben, die sie nur einmal trugen, um sie hinterher in den Tiefen ihrer Kleiderschränke in Balfour Manor für immer verschwinden zu lassen. Dafür hatte sie jetzt an einem Garderobenständer in ihrem kleinen Apartment eine traumhafte Auswahl der aufregendsten und hinreißendsten Kleider hängen, die sie sich niemals selbst hätte leisten können, aber mit Begeisterung trug.
    Und dieses spezielle Outfit war dazu gedacht, Nikos Theakis wenigstens ein Mal zu beeindrucken – und wenn schon nicht seine Bewunderung, dann vielleicht zumindest einen Hauch von Akzeptanz zu erringen.
    Nie zuvor hatte Mia jemand getroffen, der mit einem einzigen Blick einen ganzen Kübel Kritik und Missbilligung über jemanden ausschütten konnte, der seinem harten Urteil nicht standhielt. Gestern hatte sie sich ihm im engen, perlgrauen Rock und einer zwetschgenblauen Bluse aus Seidengeorgette präsentiert und dafür prompt einen abschätzigen Blick aus den schwarzen, kieselharten Augen kassiert, der sie plötzlich fürchten ließ, der Rock sei zu kurz und die Bluse womöglich durchsichtig.
    Darum hatte sie ihre weiblichen Formen heute so gut wie möglich hinter blickdichtem Leinen versteckt und dafür gesorgt, dass auch ihre Knie mindestens eine Handbreit verdeckt waren. Das widerspenstige, glänzende Haar trug sie in einem strengen Knoten zurückgesteckt – ohne die geringste Ahnung, wie perfekt diese Frisur ihre klassischen Züge zur Geltung brachte.
    Doch inzwischen war sie überzeugt davon, dass ihr Boss sie absichtlich ignorierte und warten ließ. Den Beweis dafür bekam sie Sekunden später, als Nikos seinen Chefsessel herumschwang, sodass er zum Fenster zeigte, und Mia nichts anderes übrig blieb, als frustriert auf seinen arroganten schwarzen Hinterkopf zu starren, der über die hohe Lederlehne herausragte.
    Das alles war Teil der Zermürbungstaktik, die Nikos seit geschlagenen zwei Wochen anwandte. Er würde sie nie in einem Job akzeptieren, für den sie nicht hart gearbeitet und sich dank ihrer Leistung qualifiziert hatte. Und Mia war um Oscars willen – und nur um seinetwillen – wild entschlossen, der Mensch zu werden, den ihr Vater in ihr sehen wollte. Selbst, wenn es sie umbringen würde!
    Oder sie Nikos Theakis umbrachte …
    Nikos fragte sich, ob sie wusste, dass er ihre Gedanken lesen konnte, ohne sie anschauen zu müssen. Mia Balfour war dummerweise viel zu jung, um gelernt zu haben, ihre Gefühle zu maskieren, und viel zu italienisch, um auch nur den Versuch zu unternehmen.
    Abgelenkt bemühte er sich, seinem Geschäftsfreund aus Athen am Telefon seine volle Aufmerksamkeit vorzugaukeln, während er in der Rauchglasscheibe Mias reizende Silhouette betrachtete. Ihre Körperhaltung drückte Stolz, Abwehr und zunehmende Gereiztheit aus. Als sein Gespräch beendet war, klappte Nikos das Handy zu, atmete innerlich noch einmal tief durch und schwang im Stuhl herum.
    Diese berechnende kleine Hexe, dachte er. Das Kleid, das sie trug, war ein Meisterwerk der subtilen Täuschung. Auf den ersten Blick wirkte es schlicht und brav, fast langweilig. Jedes Detail, besonders die Länge, signalisierte ihm, dass sie versucht hatte, jeden seiner Kritikpunkte – ausgesprochen oder unausgesprochen – zu entkräften.
    Sie hatte wirklich an alles gedacht.
    Dagegen interpretierte Mia seine stumme Musterung als einen weiteren Versuch, ihr ohnehin angeschlagenes Selbstbewusstsein zu unterminieren, und spürte, wie ihr Blut langsam zu sieden begann. Doch ihr Ärger und ihre Frustration galten nicht allein Nikos, sondern auch sich selbst. Sie hasste ihn, soviel war sicher, aber das hielt sie offensichtlich nicht davon ab, sich gleichzeitig mit jeder Faser ihres Körpers zu ihm hingezogen zu fühlen. Er machte sie atemlos und verführte sie zu

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