Mia und der griechische Milliardär
umschauen.“
Mit einem zustimmenden Nicken führte ihr Gastgeber sie in den hinteren Teil des Hauses. Eine halbe Stunde später hatte sie alles gesehen – von dem ultramodernen Fitnessraum über den luxuriösen Swimmingpool, das elegante Esszimmer und den wundervollen Garten, der im milden Frühsommer in voller Blütenpracht stand.
Nicht einmal hatte Nikos ihr wie unabsichtlich die Hand auf den Arm oder die Schulter gelegt, sie auch nur flüchtig gestreift oder gar geküsst! Er verhielt sich absolut höflich, zuvorkommend und fast beleidigend distanziert.
Offenbar bereute er den leidenschaftlichen Kuss, der ihr fast die Sinne geraubt hatte, ebenso wie sie.
„Bei einem so großen Haus hat Lukas eine Menge zu tun“, stellte Mia am Ende des Rundgangs mit belegter Stimme fest. „Hast du nicht mehr Personal?“
„Jede Menge“, entgegnete er lässig. „Aber sie kennen mich gut genug, um nicht in Erscheinung zu treten, solange ich mich hier aufhalte.“
Stimmt! Er hatte ihr ja bereits mitgeteilt, wie sehr er seine Privatsphäre schätzte!
Sein Handy klingelte. Mit einer knappen Entschuldigung wandte Nikos sich ab und nahm das Gespräch an. Während er in Richtung seines Arbeitszimmers entschwand, hörte Mia ihn griechisch sprechen. Kaum war er außer Sichtweite, stieß sie einen tiefen Seufzer aus.
Himmel! Sich von ihm fast eine geschlagene Stunde mit aalglatter Höflichkeit behandeln zu lassen, war noch anstrengender, als Nikos Theakis’ arrogante Bevormundungen, seine hitzigen Anschuldigungen oder heißen Küsse über sich ergehen zu lassen! In was für einer Stimmung würde er sich ihr wohl als Nächstes präsentieren?
Unwillig schnalzte Mia mit der Zunge. Sie musste sich irgendetwas suchen, was sie von der ständigen Grübelei über ihren launischen Boss ablenkte.
Glücklicherweise erschien genau in diesem Moment Lukas, um ihr eine Erfrischung anzubieten. „Es ist so ein wunderschöner Tag, Miss Balfour. Vielleicht möchten Sie draußen auf der Terrasse sitzen? Ich bin sicher, Mr Theakis wird bald wieder bei Ihnen sein.“
Dankbar nahm sie seinen Vorschlag auf und folgte Nikos’ Majordomus durch das bezaubernde Wohn- und Musikzimmer hinaus auf einen romantisch anmutenden Freisitz. Die alten Steinfliesen auf dem Boden und die steinerne Brüstung mit den blühenden Pflanztöpfen auf den Eckpfeilern erinnerten sie so sehr an die Toskana, dass Mias Herz sich vor Heimweh zusammenzog.
Vor ihrem inneren Auge sah sie die blätternde blassrosa Fassade von Zia Giulias kleinem Landhaus und die alten Holzmöbel auf der Terrasse, die sich gleich an die Küche anschloss und in den Sommermonaten als ihre natürliche Erweiterung diente.
Lukas öffnete einen riesigen Sonnenschirm für Mia. Sie wusste, er meinte es gut, fühlte sich aber vom Licht und Leben ausgesperrt. Wie gern hätte sie sich einfach zurückgelehnt, die Augen geschlossen und ein wenig in der Sonne gedöst. Das war etwas, wozu sie noch nicht einmal gekommen war, seit sie in England lebte.
„Möchten Sie etwas Kühles trinken oder lieber Kaffee oder Tee?“
Ein verrückter Impuls drängte sie dazu, nach einem kräftigen Schluck Wodka zu fragen, nur um zu sehen, wie der ehrwürdige Lukas darauf reagieren würde. Doch gleich darauf schämte sich Mia für ihre frivolen Gedanken. Jeder meinte es nur gut mit ihr, aber manchmal glaubte sie, an so viel Höflichkeit, Zuwendung und gutem Willen zu ersticken. Dann sehnte sie sich ganz besonders nach dem schlichten, freien Leben, das sie in der Toskana geführt hatte.
„Etwas Kühles, bitte“, bat sie mit einem dankbaren Lächeln.
„Für mich Kaffee, Lukas“, ertönte eine tiefe Stimme in ihrem Rücken.
Nikos trat aus dem Haus, blinzelte kurz und hielt sein Gesicht der Sonne entgegen, als hätte auch er ihre Wärme vermisst. Sekundenlang war Mia wie geblendet von der klassischen Schönheit seiner wie gemeißelt wirkenden, bronzefarbenen Gesichtszüge. Ein griechischer Gott, schoss es ihr durch den Kopf. Unerreichbar für sterbliche Frauen mit romantischen Träumen und unsinnigen Wünschen …
Als Nikos Mias Blick begegnete, bedachte er sie mit einem Lächeln, bei dem sie weiche Knie bekam. Dann setzte er sich in einen Teaksessel neben sie und schaute zu Lukas, der ihm den gewünschten Kaffee servierte, nachdem er Mia mit einem frisch gepressten, eisgekühlten Orangensaft versorgt hatte.
„Über dem Anwesen der D’Lassios ist für heute Abend eine Flugsperre verhängt worden, um Pressegeier
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