Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
zuvor gestellt hatte.
In dem
Moment wurde das Essen serviert, und, auch wenn mein Hunger plötzlich
verschwunden war, war ich mehr als nur froh über diese Ablenkung. Trotz des
fehlenden Appetits, musste ich zugeben, dass die Tortellini ausgezeichnet
schmeckten, und die feinen Schinkenstreifen in der üppigen Rahmsauce gaben dem
ganzen eine richtig feine Note.
"Du
bist also Bodyguard.", sagte ich in die bedrückende Stille und hoffte
damit, das Gespräch auf ein sicheres Thema zu lenken.
"So
steht es in meinem Arbeitsausweis.", meinte er und steckte sich einen
Bissen in den Mund.
"Beschützt
du auch Promis?"
"Du
meinst Stars aus Film und Musik?" Ich nickte. "Nein."
OK,
irgendwie schien er nicht auf das Gespräch konzentriert und die leichte Sorgenfalte
auf seiner Stirn, bereitete mir Unbehagen.
"Ist
deine Arbeit gefährlich?", fragte ich in verheißungsvollem Tonfall.
"Du weißt schon, so wie im Film Bodyguard. Schießereien, Stalker, und so
was ähnliches."
Nun sah
er von seinem Teller auf, musterte mich kurz und lächelte wieder. "Oh ja.
Meine Arbeit ist definitiv gefährlich." In seinen Augen blitzte es lausbübisch.
"So wie im Film, Bodyguard, wollen mir die meisten Klientinnen an die
Wäsche."
Wieder
stieg so etwas wie Eifersucht in mir hoch, und das, obwohl sein Lächeln
verriet, dass er nur Spaß machte.
"Trägst
du eine Waffe?"
Er sah
mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, nahm einen Schluck Wein und meinte:
"Ich habe ein Schwert!"
"Ein
Schwert?", fragte ich verdutzt, woraufhin ein anzügliches Grinsen auf
seinem Gesicht erschien.
"Ja.
Doch um verzweifelte Witwen abzuwehren, ist es nutzlos!" Sein Lächeln
wurde breiter. "Die wollen es immer nur sehen."
Ich
hustete, schluckte schwer, und schalt mich dafür, dass mein schlechtes Englisch
mich wie einen Spätzünder aussehen ließ. Doch, auch wenn diese Anmache sowas
von billig war, zeigte sie ihre Wirkung, und bei dem Gedanken an sein
Schwert wurde mir heiß.
„Themenwechsel!",
flüsterte er anzüglich und schenkte mir einen letzten verheißungsvollen Blick,
bevor er sich wieder seinem Essen zuwandte. "Was machen wir morgen?"
"Ich
weiß noch nicht, eigentlich hatte ich noch keine Zeit darüber nachzudenken.
Schließlich wurde ich von einem Bodyguard in einem schwarzen Auto
entführt!"
"Ich
hab dich nicht entführt.", stellte er schmunzelnd fest.
"Stimmt.
Ich habe mich entführen lassen.", gab ich zu.
Bei dem
Blick den er mir nun zuwarf, der mehr als nur heiß war, anzüglich, vor
Verlangen und Leidenschaft, kam unweigerlich das Bild von uns beiden, nackt, in
meinem Bett, durch mein Gehirn geschossen.
Eine
läufige Hündin ist nichts gegen dich, schalt ich mich in Gedanken und meinte,
„Vielleicht sehe ich mir die Stadt ein wenig an und kaufe ein paar
Lebensmittel.“ Ich schwenkte den Rest von meinem Wein im Glas und versuchte
nicht an Sex zu denken. „Ist Mr. McCansy denn morgen wieder zurück?“
Mit einer
Handbewegung orderte Gabe die Rechnung und meinte: „Er hat nicht gesagt, wie
lange er weg ist. Aber er hat gesagt, ich solle mich um dich kümmern.“ Sein
Lächeln wurde breiter. „Dann gehen wir morgen also shoppen.“
Bevor ich
etwas erwidern konnte, brachte ein Kellner ein kleines Ledermäppchen auf einem
Silbertablett. Mein Wunsch, selbst zu bezahlen, wurde sofort abgewehrt, und so
steckte Gabe seine Scheine in die dafür vorgesehene Hülle und klappte diese
demonstrativ wieder zu.
Er setzte
ein charmantes Lächeln auf, half mir in meine Jacke und deutete mit einer Geste
zum Ausgang. „Nach dir.“
„Hey,
Gabe, warte!“ Jana kam uns hinterher und hielt Gabriel am Ärmel fest. „Du
kommst doch Samstagabend!“
Gabriel
warf mir einen Blick zu und drehte sich dann wieder zu Jana. „Na klar. Wir
kommen!“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Bis dann Jana.“ Daraufhin
verließen wir das Lokal und gingen Richtung Auto.
Mittlerweile
war die Nacht hereingebrochen, und es wehte ein kühler Wind über die offene
Fläche vor dem Restaurant. Es war merkwürdig Still geworden, und das Klacken
meiner Absätze auf dem Asphalt kam mir viel zu laut vor. Plötzlich empfand ich
ein ungutes Gefühl in meiner Brust, ein Gefühl, das ich nur zu gut kannte, aus
Zeiten, an die ich nicht mehr denken wollte, die ich glaubte hinter mir
gelassen zu haben.
Panisch
suchten meine Augen den Parkplatz und die Straßen um uns herum ab, während ein
Schauer durch meinen Körper zog, und ich die Bedrohung zu ignorieren
Weitere Kostenlose Bücher