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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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einer
klaren Nacht, auf einen ruhigen See warf.
    Ich wollte ihn
berühren, meine Finger über sein Gesicht streifen lassen, doch er hielt mich
davon ab. Schloss stattdessen meine Hand in seine und fing an, die Konturen
meiner Adern am Handgelenk mit dem Daumen nachzuziehen. Mein Blut begann
schneller zu fließen. Er beugte sich nach vor, küsste meinen Handballen und sog
meinen Duft in sich ein.
    „É sijala plarjan.“,
flüsterte er, wobei seine Lippen meine Handinnenseite berührten und Schauer
durch meinen Körper schickten.
    Doch sein Ausdruck
war von Schmerz gezeichnet. Und als er tief Luft holte, schien es, als würde er
innerlich einen Kampf austragen, zischen Vernunft und Verlangen, und als er
diese, von einem tiefen Seufzer begleitet, wieder ausstieß, hatte es den
Anschein, als hätte er sich für eine Seite entschieden.
    „Du musst dich von
mir fernhalten, Mia.“
    Ich spürte die Mauer
die wieder zwischen uns stand, sah sein Gesicht, das wieder diese harten Züge
angenommen hatte und fühlte seine vorgetäuschte Emotionslosigkeit.
    Doch ich ignorierte
alles, so gut wie möglich, und gab mich gelassener als ich mich fühlte.
    „Ich weiß, dass du
ein Traumwandler bist, genauso wie ich.“, sagte ich leise. „Und ich weiß, dass
du mich besucht hast, in meinem Traum. Warum?“ Ich sah ihn fragend an. „Warum
hast du es mir nicht hier gesagt, in der Realität?“
    „Wenn wir träumen,
fällt es uns oft leichter, Dinge zu tun und zu sagen, zu denen wir in der
Wirklichkeit nicht den Mut haben.“, flüsterte er.
    Ich erinnerte mich
an die sanften Worte in der Alten Sprache, an seine Berührung, die voller Liebe
und unendlicher Zärtlichkeit war.
    „Warum willst du,
dass ich dir fernbleibe?“ Ich musste es einfach hören, jetzt, in der wirklichen
Welt, nicht im Traum.
    „Das hab ich dir
doch schon gesagt! Ich wiederhole mich nicht gerne!“, gab er von sich.
    Seine Worte klangen
kühl und distanziert, doch ich sah den Schmerz, der in seinen Augen
aufflackerte. Ein Schmerz, der bis in seine Seele reichte.
    „Dann wiederhole dich,
für mich.“, bat ich.
    Lucien seufzte. „Ich
kann dich nicht glücklich machen! Ich könnte es nicht ertragen, wenn du
meinetwegen leiden müsstest, Mia.“ Er ließ mich los und fuhr sich mit den
Fingern durch sein Haar. Seinen Kopf hielt er vorne über gebeugt, und diese
Haltung vermittelte den Eindruck, als würde er die ganze Last der Welt auf
seinen Schultern tragen.
    Er atmete noch
einmal tief durch bevor er seine Schultern straffte und mich ansah. „Es war ein
Fehler dir all diese Dinge zu sagen.“, sagte er kühl. „Es ist ein Fehler, dir
zu sagen, dass du dich fernhalten sollst und ich selbst bin es, der dich immer
wieder belästigt.“ Seine Stimme wurde nun kälter, unnahbarer.
    „Ein Fehler?“,
wiederholte ich fassungslos.
     Er zog sich ein
Stück zurück, distanzierte sich, körperlich wie geistig. Ich spürte sie Kälte
bereits. Sie kroch über meinen Körper wie unsichtbarer Nebel und mit ihr kam
das Gefühl des Verrats.
    Es war, als hätte er
mir einen Rettungsring zugeworfen und gleich darauf wieder entzogen, um mir
beim ertrinken zuzusehen.
    „Entschuldige
mich!“, stieß er hervor, stand auf und ging ohne ein weiteres Wort Richtung
Haus.
    „Was soll das
Lucien?“, rief ich ihm hinterher. „ Was spielst du für ein Spiel?“ Wut und
Enttäuschung stiegen in mir auf. Ich fühlte mich verletzt, gedemütigt.
    Er verharrte in
seiner Bewegung, drehte sich jedoch nicht zu mir um. „Tu was ich sage! Halte
dich fern! … Das ist das Beste für uns beide!“ Sein Tonfall war - eine Drohung?
    Doch ich wollte
nicht auf ihn hören. Ich sprang auf und ergriff seinen Arm um ihn
zurückzuhalten. Gerade, als sich meine Finger um sein Handgelenk gelegt hatten,
wirbelte er herum, packte meine Schultern und hielt mich fest.
    Erschrocken starrte
ich in seine Augen. Sein Ausdruck verriet, dass er aus Reflex gehandelt hatte,
denn nun blitzte kurzes Entsetzen auf. Diese Emotion dauerte jedoch nur den
Bruchteil einer Sekunde und wich einer festen Entschlossenheit.
    „Ich bin gefährlich
Mia!“, zischte er.
    Ich sah seine etwas
ausgefahrenen Fänge. Dennoch schüttelte ich den Kopf. „Du hast gesagt, du
würdest mich nicht verletzten, du könntest mich nicht verletzen!“
    „Nicht willentlich!“
    „Warum stößt du mich
dann weg?“
    „Weil es in einem
Moment der Unaufmerksamkeit, trotzdem passieren könnte.“
    „Aber ich habe keine
Angst vor dir!“,

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