Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
lügen!“
„Wenn du Mia eine
Zukunft mit mir ersparen willst, dann wirst du für sie die Wahrheit für dich
behalten!“
„Indem du ihr die
Wahrheit verschweigst, schickst du sie in eine Zukunft, die nichts für sie
verspricht! Sieh dir Nicolai an und dann sag mir, ob es das ist, was du deiner
Seelengefährtin wünschst!“
Seelengefährtin!
Allein der Gedanke an dieses Wort, ließ mich zusammenzucken. Fast wäre ich über
die letzte Stufe der Treppe zum Parkplatz gestrauchelt.
„Alles OK bei dir?“,
fragte Aeron, der neben mir herging.
Ich nickte nur und
versuchte mich wieder auf unseren Plan zu konzentrieren, während meine Seele zu
bluten schien.
Lucien war nicht da
und auch wenn dieser Umstand zuerst Erleichterung in mir hervorgerufen hatte,
verriet meine Enttäuschung nun, wie sehr ich doch gehofft hatte, dass er
mitkommen würde. Trotz aller Vorfälle, fühlte ich mich in seiner Nähe einfach
sicherer, fast so, als würde mir nichts etwas anhaben können. Doch nun, da er
nicht da war und noch dazu sein Zeichen auf meiner Hand verschwunden war,
fühlte ich mich seltsam nackt und ungeschützt.
Wie ferngesteuert
stieg ich in den Jaguar, bei dem mir Ric die Tür aufhielt und starrte aus dem
Beifahrerfenster, als er den Wagen wendete und die lange Auffahrt zum Anwesen
zurücklegte. Während ich versuchte, die Kälte in meinem Inneren zu verdrängen,
rauschte die Landschaft wie in einem Film an mir vorbei und das unwohle Gefühl
in meiner Magengegend, wurde bei jedem Kilometer den wir hinter uns ließen,
drängender. Immer wieder blickte ich in den Spiegel um mich zu vergewissern,
dass unsre Verstärkung noch hinter uns war. Doch auch der Anblick des Jeeps, in
dem uns Aeron, Nicolai und Zanuk folgten, vermochte mich nicht zu beruhigen.
Um meine Gedanken
umzulenken, ging ich unseren Plan noch einmal durch. Kurz vor London, würde ich
zu meinem Begleiter stoßen. Einem Vampir, den niemand mit den Schwarzen
Kriegern in Verbindung bringen würde. Er war meine Eintrittskarte in Alexejs
Club, wo ich als Menschenfrau den Lockvogel spielen würde. Meine Aufgabe war
einfach: Alexej verführen, in ein Séparée locken, und auf das Eintreffen der
Krieger warten, die ihm dann in aller Ruhe ein paar Fragen stellen konnten.
Vor uns waren die
ersten Lichter von London zu sehen und Rics besorgte Stimme holte mich ins
Wageninnere zurück.
„….bei dir?“ Er warf
mir einen Blick von der Seite zu.
„Wie bitte?“
„Ist alles OK bei
dir?“ Er klang, als hätte er mir diese Frage schon ein paar Mal gestellt.
Ich nickte. „Ja,
alles bestens!“
Aerons Stimme
erfüllte den Wagen. „Gleich sind wir am Treffpunkt. Wir biegen jetzt ab und
nehmen einen anderen Weg zum Club.“
„Alles klar.“,
antwortete Ric.
„Mia, hast du dein
Messer?“, fragte Aeron.
Ich fühlte den
kalten Stahl zwischen meinen Beinen „Ja, hab ich.“
„Du musst es gut
verbergen. Bewaffnet lassen sie dich nicht rein.“
Ric musterte mich
mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich schob den Stoff meines Kleides zur Seite bis
er einen Blick auf meinen Oberschenkel erhielt wo der Dolch an der Innenseite
befestigt war.
Der Jaguar schwankte
kurz nach rechts. „Scheiße! Wow! Heiß!“ Er stieß einen leisen Pfiff aus. „Aeron,
du wirst es nicht glauben, aber da steckt etwas sehr scharfes zwischen ihren
Beinen. Und wohlbemerkt, ich bin es nicht!“
Ich gab ihm einen
Klaps auf den Hinterkopf, doch er schmunzelte weiterhin.
„Also gut Leute,
jetzt wird’s ernst.“, meinte Aeron. „Mia, du gehst mit Samuel in den Club und
ihr sucht euch eine strategisch günstige Position. Wir folgen 20 Minuten
später!“
„Aber …“, stieß ich
verwirrt hervor. Es war nie die Rede davon, dass auch sie in den Club gehen
würden. Zu groß war die Gefahr, dass Alexej, wenn er denn überhaupt anwesend
war, beim Eintreffen von Kriegern, verschwinden würde.
„Kleine
Planänderung!“, kommentierte Aeron.
„Aber, warum?“,
fragte ich.
Kurze Zeit herrschte
Funkstille, bis seine Stimme wieder die Stille durchbrach. „Halt dich einfach
an unseren Plan, den Rest überlässt du uns!“
Seine Stimme ließ
keinen Wiederspruch zu. „Wie du meinst.“, sagte ich in einer Mischung aus
Frustration und Verärgerung. Sie hätten mich einweihen müssen, schließlich war
ich eine der Hauptfiguren in diesem scheiß verkorksten verdammten Plan! Doch
trotz meines Ärgers, konnte ich ein leises Seufzen der Erleichterung nicht
unterdrücken. Das Wissen, dass sie in
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