Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Teufel spielst?“ Er sprach so leise, dass ich ihn fast nicht verstehen
konnte, doch seine Worte gingen mir bis auf die Knochen.
Ich erlaubte mir,
kurz die Augen zu schließen, durchzuatmen, bevor ich meinen Geist dazu zwang,
an die schrecklichen Qualen und Demütigungen während meiner Gefangenschaft zu
denken.
„Ich war schon in
der Hölle!“, flüsterte ich, unterdrückte ein Zittern und erinnerte mich daran,
dass ich nicht alleine war. Dass ich diesen Kampf nicht alleine
bestreiten musste.
Samuels Augen
schienen in meinem Gesicht zu forschen, bevor er knapp nickte, sich zwischen
meine Beine stellte und seine Hand in meinen Haaren vergrub, wo er sie zur
Faust ballte und meinen Kopf grob nach hinten riss.
Der leise
Schmerzlaut, der aus meiner Kehle trat, war nicht gespielt. Ich wusste, dass
dies kommen würde, war es doch Teil unseres Plans, aber sein abrupter
Themenwechsel, kam doch etwas überraschend.
Ich versuchte ihn
wegzustoßen, doch er presste sich näher an meinen Körper, verschloss meine
Lippen und dämpfte so ein weiteres Aufkeuchen, als ich seine harte Erektion
zwischen meinen Beinen spürte.
„He!“, brachte ich
schließlich hervor und schaffte es, ihn ein Stück zurückzudrängen. Seine Lippen
zeigten ein zufriedenes Lächeln, das jedoch seine Augen nicht erreichte, in
denen so etwas wie Besorgnis stand.
„Hab dich nicht so,
chérie!“, säuselte er, laut genug, dass es jeder in unmittelbarer Umgebung
hören konnte. „Ich weiß, dass dich das anturnt!“
Ich biss die Zähne
zusammen. „Nicht vor all den Leuten.“
Sein Grinsen wurde
breiter, doch seine Berührung, als er mit seinem Daumen über meinen Mundwinkel
strich, wahrscheinlich um Lippenstift zu entfernen, war sanft und eindringlich.
„Ich geh mal kurz
für Große Jungs.“, meinte er und gab mir somit zu verstehen, dass genug
Vorarbeit geleistet wurde, und es nun an der Zeit war, zu warten, ob unser
Köder geschluckt wurde.
Mit einem
hoffentlich sehnsüchtigen Ausdruck im Gesicht, sah ich zu, wie Samuel sich
einen Weg durch die Menge bahnte und in einer Seitentür verschwand, bevor ich
mich wieder zur Bar umdrehte und dem Kellner ein Zeichen gab, mein Glas erneut
zu füllen.
Jetzt, so ganz
alleine, in der Höhle des Löwen, konnte ich nicht verhindern, dass meine Hand
leicht zitterte, als ich nach dem Whiskyglas griff und es langsam an meine
Lippen führte.
„Sie scheinen nervös
zu sein!“, ertönte eine tiefe Stimme, direkt neben mir. Ein Blick in die
Spiegelfront, hinter den blank polierten Gläsern an der Rückseite der Bar,
verriet mir, dass Alexej mich unverhohlen anstarrte, und ich sein Auftreten
nicht einmal bemerkt hatte.
Scheiße!
Ohne ihn anzusehen,
umklammerte ich das Glas fester und nahm noch einen Schluck, bevor ich es
wieder absetzte und den Rand des Glases mit meinem Zeigefinger nachfuhr.
Ich spürte seine
Blicke auf mir, während das leichte Vibrieren der Luft verriet, dass er ein
mächtiger Vertreter seiner Spezies war.
„Oh ja.“, gab ich
zu. „Meine Begleitung hat mir einen … unvergesslichen Abend versprochen!“ Mein
Blick folgte den kreisenden Bewegungen meines Fingers. „Und bei dem Gedanken
daran, was er mir alles versprochen hat, … da wird man als Frau schon mal
nervös.“ Ich ließ meine Stimme heiser klingen und versuchte möglichst gelassen
zu wirken, während ich in Gedanken sämtliche Filmszenen abspielte, in denen
Frauen einen Mann verführten.
Aus einer weiblichen
Intuition heraus – keine Ahnung, wo die so schnell herkam -, tauchte ich meinen
Finger in den Whisky, führte ihn langsam an meinen Mund und umschloss ihn mit
meinen Lippen. Mit der stummen Bitte, dass diese Geste eine verführerische
Wirkung auf meinen Köder haben würde, hob ich den Kopf und schenkte Alexej
einen verschleierten Blick. „Wenn sie wissen was ich meine. Mr. … ?“
„Alexej!“, sagte er
mit rauchiger Stimme, wobei sich seine Nasenflügel leicht blähten und – dank
Samuel -, mein Duft, nach sexueller Erregung, eine rohe Begierde in seinen
Augen aufblitzen ließ.
Bingo! Jetzt hieß es
den Fisch nicht vom Hacken zu lassen!
„Leider nur, scheint
mich mein Begleiter hier sitzen gelassen zu haben!“ Ich ließ meinen Blick über
den Club schweifen, als würde ich nach Samuel Ausschau halten, bevor ich, mit
einer langsamen Bewegung, mein Haar hinter ein Ohr klemmte und meine Hand über
meinen Hals gleiten ließ, wo das Pochen meine Herzens, meine Ader hob und
senkte.
„Das
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