Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
ist
unentschuldbar!“, sagte er heiser, und ich konnte seinen Blick, der sich auf
die empfindliche Stelle unter meinem Ohr heftete, fast spüren.
Ich lächelte ihm zu.
„Ja, finden sie nicht auch? Und das, obwohl er mir versprochen hat, mir die
Nacht meines Lebens zu bescheren.“ Ich wechselte die Überkreuzung meiner Beine,
damit der Schlitz meines Kleides mehr von meinem Oberschenkel entblößte. „Und
jetzt lässt er mich hier einfach so auf dem trockenen sitzen!“ Anzüglich
verlagerte ich mein Gewicht, sodass sich die hauchdünne Seide an meiner Haut
rieb und meine Brüste leicht wippten.
Alexej schluckte
angestrengt.
„Aber vielleicht
würden ja sie mir etwas Gesellschaft leisten und mir … Zerstreuung bringen!“
Ich warf ihm von unten einen gespielt unschuldigen Blick zu und deutete auf den
leeren Barhocker neben mir. Gleichzeitig befahl ich meiner Nebenniere mehr
Adrenalin auszuschütten. Alexejs Pupillen erweiterten sich ein wenig, als mein
Herz schneller zu schlagen begann und mein Blut kräftig durch die Adern pumpte.
Sein Lächeln wurde
breiter und ich sah seine makellos weißen Zähne aufblitzen. „Mit dem größten
Vergnügen!“ Er nahm meine Hand, die bis dahin, locker auf meinem Oberschenkel
ruhte. „Miss …?“
Fuck, darüber hatten
wir uns keine Gedanken gemacht.
„Nennen sie mich
Mai.“
Wie einfallsreich!
„Miss Mai.“ Er
küsste keusch meinen Handrücken und nahm Platz.
Ohne Aufforderung
erhielt Alexej ein Glas Rotwein, dem er keine Beachtung schenkte.
„Sind sie aus
London?“, fragte er und musterte mich erneut.
Ich schenkte ihm ein
Lächeln. „Nein, nur zu Besuch. Eigentlich komme ich aus Deutschland.“
„Familienbesuch? Wie
nett.“
Der war gerissen.
„Nein.“ Ich
schüttelte leicht den Kopf und ließ einen traurigen Ausdruck über mein Gesicht
huschen. „Ich habe keine Familie mehr. Wollte mir einfach nur mal die Stadt
ansehen.“
Er nickte betroffen.
„Das tut mir leid. Mit ihrer Familie. Wie gefällt ihnen die Stadt?“
„Wunderschön. Und
nun habe ich ja auch das Glück, das Londoner Nachleben zu erleben. Mit ihnen.“
Mein Lächeln wurde wieder anzüglich und sein Blick hing an meinen Lippen, als
ich erneut an meinem Glas nippte.
„Wie lange verweilen
sich noch in unserer schönen Stadt?“ Nun nahm auch er sein Glas in die Hand.
„Ich weiß nicht
genau. Ich habe keinen Rückflug gebucht. Zu Hause erwartet mich nichts und so
dachte ich mir“ Ich zuckte unbekümmert mit der Schulter. „ich lass es einfach
darauf ankommen.“
Seine Lippen formten
ein Grinsen, das einen Mann beschrieb, der gerade im Lotto gewonnen hatte, und
seine Augen funkelten vor Vorfreude. „Na dann.“ Er hob sein Glas zum Tost. „Auf
sie, und ihre unvergessliche Zeit in London!“
Seine Worte klangen
wie ein unheilbringendes Versprechen und ich musste mir ein Lächeln aufzwingen,
als ich mein Glas hob, um mit ihm anzustoßen.
Der Club schien
immer voller zu werden und mein Blick glitt über die Menge, die sich zu der
lauten Music bewegte.
„Ihr Begleiter
scheint abwesend zu bleiben!“, meinte Alexej und folgte meinem Blick.
„Zum Glück bin ich
ja in bester Gesellschaft!“, sagte ich betont und befeuchtete lasziv meine
Lippen.
„Ich würde mich
geehrt fühlen, wenn sie mich in meine Privatgemächer begleiten. Dort ist es
wesentlich ruhiger und man kann sich besser Kennenlernen.“ Ohne auf meine
Zustimmung zu warten, stand er auf, nahm meine Hand und zog mich auf die Füße.
Als sein Daumen über
Luciens Mal glitt, ließ mich ein kribbelndes Gefühl kurz zusammenzucken. Doch
ein Blick verriet, dass dort nur makellose Haut war, und wieder war mir Luciens
Abwesenheit schmerzlich bewusst.
Alexej hatte meine
Reaktion falsch gedeutet und meinte, in besonders ruhigem, einlullendem
Tonfall: „Sie müssen keine Angst haben, Miss Mai.“, bevor er mir ein
freundliches Lächeln schenkte.
Wäre ich ein Mensch
gewesen, hätte er mich schon längst in seinen Bann gezogen, dann hätte ich mich
wahrscheinlich vor versammelter Menge ausgezogen, wenn er mir das befohlen
hätte. Aber ich war kein Mensch.
„Ich habe keine
Angst, Mr. Alexej. Aber das Ungewisse macht doch erst den Reiz aus.“,
antwortete ich ihm prompt.
Sein Lächeln wurde
breiter und seine Mundwinkel zuckten vor Vorfreude. „Eine Frau, ganz nach
meinem Geschmack.“
Na das werden wir
noch sehen, Arschloch!
Er deutete mir
vorauszugehen. „Nach ihnen!“
Mit einem
übertriebenen, aber dennoch grazilen
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