Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
umfingen
grob meine Oberarme. „Und jetzt“, knurrte er. „halt deine verdammte Fresse!“
Mit diesen Worten
wurde ich vorneüber aufs Bett gestoßen. Gespielt überrascht drehte ich mich um,
und blickte in ein Gesicht, das nichts mehr von dem freundlichen Gentleman
hatte, sondern eine hässliche Fratze war, und spitze vollausgefahrenen
Reißzähne entblößte.
Der fackelte wohl
nicht lange!
Im nächsten Moment
sprang er auf mich zu. Ich schaffte es gerade noch, mich auf die Seite zu
rollen. Das Geräusch von reißendem Stoff und das Rucken an meinem Körper
verriet mir, dass er den Saum meines Kleides noch zu fassen bekommen hatte,
bevor ich auf dem Boden aufschlug und ohne Zeit zu verlieren, wieder auf die
Beine kam. Mit einem Sprung über die Couch, brachte ich mehr Distanz zwischen
uns, zückte gleichzeitig mein Messer und brachte mich in Kampfposition.
„Was zum Teufel?“,
stieß Alexej hervor, der nun auch wieder auf den Beinen stand und in meine
schwarzen Augen starrte. Sein verdutzter Gesichtsausdruck war schon fast
komisch, und ich hätte vielleicht gelacht, wäre seine Überraschung nicht
blitzartig einer brodelnden Wut gewichen.
„Es ist ein Fehler,
eine attraktive unbekannte Frau, mit in sein Hinterzimmer zu nehmen!“, stieß
ich hervor. „Aber ich kann dich beruhigen. Es wird dein letzter sein!“
„Wer oder Was bist
du?“, zischte er, wobei die Spitzen Fänge seine Sprechweise deutlich
beeinträchtigten.
„Du kennst mich
nicht?“ Ich stieß ein höhnisches Lachen aus. „Dann sollte ich dir wohl auf die
Sprünge helfen.“
Alexej ging langsam
rückwärts, schleichend, wie ein Raubtier.
„Ich wurde vor mehr
als einem Jahr hier in London entführt und gefoltert.“ Seine Miene verzog sich
kein bisschen. „Mein Name ist Mia Callahan.“ Nun blitzte eine Spur von Erkennen
in seinen Augen auf. „Unglücklicherweise haben meine Entführer deinen Namen
genannt.“
Alexej schlich noch
immer Rückwärts, machte jetzt jedoch den Fehler, einen kurzen Blick auf das
Telefon zu werfen das in der hintersten Ecke an der Wand hing.
Scheiße!
Gleichzeitig
sprangen wir los.
Mit zwei langen
Schritten überbrückte ich die Distanz zwischen uns und schaffte es, mit einem
gezielten Kick, ihm den Hörer aus der Hand zu schlagen. Zu spät sah ich jedoch
das Messer, das er unter seinem Jackett hervorzog, und dessen Klinge, begleitet
von einem brennenden Schmerz, über meinen Arm glitt und tief durch meine Haut
drang.
Soviel also zum
Thema Zeitschinden.
Ich fuhr herum und
bohrte ihm mein Messer in den Oberschenkel. Doch im selben Moment traf mich
seine Faust wie eine Abrissbirne an der Brust und presste alle Luft aus meinen
Lungen. Während ich, für einen Bruchteil einer Sekunde, nach Luft rang, packte
er meinen Arm und riss mich zu Boden.
Angst überkam mich.
Dieser Vampir brachte sicherlich 50 Kilo mehr als ich auf die Waage und war
verdammt mächtig. Würde meine Verstärkung nicht bald kommen, hätte ich gegen
ihn keine Chance.
Doch aufgeben kam
nicht in Frage.
Durch sein ganzes
Körpergewicht am Boden festgenagelt, war ich fast bewegungsunfähig. Meine
Innere Barriere war zusammengebrochen und seine Gefühle fuhren wie Blitze durch
meinen Körper. Bei soviel Hass und Grausamkeit, stieg Übelkeit in mir hoch. Mit
aller Kraft kämpfte ich gegen die bedrohlich nahe Bewusstlosigkeit und
konzentrierte mich auf meine Telekinese.
Der schwere, mit
Goldbrokat überzogene Hocker, donnerte gegen Alexejs Seite und warf ihn von mir
runter. So schnell wie möglich sprang ich auf die Beine und taumelte rückwärts.
Durch das wegfallen seines Gewichtes auf meinem Brustkorb, konnte ich wieder
Atmen. Sauerstoff strömte zischend in meine Lungen und der Schwindel ließ etwas
nach.
Alexej stieß ein
tiefes, spöttisches Lachen aus. „Du glaubst doch etwa nicht, dass du mich überwältigen kannst!“ Er zog das Messer, das immer noch in seinem
Oberschenkel steckte, heraus, warf es achtlos zu Boden, und machte Anstalten
näher zu kommen.
Ich schleuderte ihm
den Couchtisch entgegen. Doch er zuckte mit keiner Wimper, hob nur seine Hand,
wobei der Tisch in seiner derzeitigen Flugbahn inne hielt und schließlich zu
Boden krachte. Fassungslos starrte ich ihn an, bevor ich die Stehlampe in seine
Richtung beförderte. Doch sie flog gerademal einen Meter, bevor sie wie
erstarrt umkippte.
„Genug jetzt!“,
zischte er und streckte eine Hand in meine Richtung. Mein Energieball, den ich
gerade auf ihn werfen wollte,
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