Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
konzentrieren, damit ich nicht mit meinen Zähnen klapperte. Der
Lift, der nach unten führte, hatte die unzähligen Höhenmeter so schnell wieder
hinter sich gebracht, dass man kaum schneller war, wenn man vom Dach gesprungen
wäre.
Asron stellte die
Heizung im Auto ganz nach oben und ein angenehm warmer Wind blies mir die Kälte
aus den Knochen.
„Möchtest du nochmal
zum Pier? Vielleich Kaffee trinken?“, fragte er, während ich noch immer leicht
zitterte.
„Oh ja. Wenn du Lust
hast?“
„Was immer du
willst.“, meinte er und fuhr Richtung Meer.
Nachdem ich mir
einen doppeltem Kaffee und eine Kugel Vanilleeis in einer Tüte geholt hatte,
schlenderten wir den Pier entlang.
„Wo sind eigentlich
meine Drei Begleiter?“, fragte ich möglichst uninteressiert.
„Bei einem Verhör.“,
antwortete er nach kurzem Überlegen.
„Alexej?“
„Ja.“
„Warum haben sie
mich nicht mitgenommen? Ich mein, jetzt musst du dich mit mir
rumschlagen.“, fügte ich hinzu und schmunzelte dabei.
„Ich genieße deine
Gesellschaft! Daran darfst du nie zweifeln.“ Er strich mir kurz eine
Haarsträhne aus dem Gesicht, die an meinem mit Eis verschmierten Mundwinkel
klebte. „Und ich glaube nicht, dass es gut gewesen wäre, wenn du mit ihnen
gegangen wärst.“
Nun legte ich die
Stirn in Falten. „Warum nicht?“
Er warf mir einen
Blick von der Seite zu. „Lucien hätte das nicht gefallen.“
„Lucien gefällt nie,
was ich mache!“, antwortete ich verärgert.
„Ich meine, Lucien
hätte es nicht gefallen, wenn du ein … schlechtes Bild von ihm hättest!“
Wieder sah ich ihn
fragend an.
Er räusperte sich.
„Die Maßnahmen die man manchmal ergreifen muss, um jemanden zum Sprechen zu
bewegen oder andere abzuschrecken sind nicht immer sehr anschaulich!“
Ich nickte verständig.
„Ich bin nicht zimperlich … falls du das meinst.“
Er zog die Brauen
hoch, sodass sie fast seinen Haaransatz berührten. „Das habe ich schon gehört.“
Er zuckte kurz zusammen und verlagerte sein Gewicht, als wenn ihn zwischen den
Beinen etwas zwicken würde.
Das verriet, dass er
von meiner Story über den Dolch der die Kronjuwelen eines Mannes zerstörte,
gehört hatte.
Er räusperte sich
kurz. „Trotzdem wollte Lucien nicht, dass du siehst wie …“
„… grausam er sein
kann?“, beendete ich seinen Satz.
Er nickte zögerlich.
„Er will dich nur schützen!“, beteuerte er mir mit sanfter Stimme.
Ich hatte gerade den
letzten Waffelrest meiner Eistüte verspeist und wollte mich an meiner Hose
abwischen als Asron schnell meine Hand ergriff. „Darf ich?“
Er zog ein Taschentuch
aus seiner Jacke und wischte meine Finger daran ab. Dann lächelte er mir zu und
nahm mein Kinn in seine Hand um mit der anderen meine Wundwinkel sauber zu
machen. In dem Moment spürte ich Luciens Anwesenheit. Eine bekannte Energie
erfüllte die Luft und mein Körper begann zu kribbeln. Asron nickte. Auch er
hatte es bemerkt. Dennoch tat er weiter, als wenn nichts wäre.
„Wahrscheinlich will
er dich jetzt vor mir beschützen.“, flüsterte er in mein Ohr und schmunzelte.
„Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht.“
Seelenruhig knüllte
er sein Taschentuch zusammen und steckte es wieder in seine Jackettasche. „Viel
besser.“, sagte er, während er noch einmal mit seinem Daumen über mein Kinn
strich, sein Blick über meine Schulter glitt und er mit einem höflichem Nicken,
Lucien begrüßte.
Seine Gegenwart war
mir nun so sehr bewusst, dass ich aufpassen musste, meinen Kaffee nicht zu
verschütten.
„Asron!“ Luciens
Stimme war tief, melodisch und etwas herausfordernd.
Ich drehte mich
langsam um, vermied es jedoch in seine Augen zu sehen. Die Energie die nun in
der Luft lag, musste für jeden fühlbar gewesen sein, doch Asron nahm es
gelassen. Er legte mir freundschaftlich einen Arm auf die Schultern und sah
Lucien dabei ganz offen an. „Wir hatten einen netten Abend. Sightseeing
sozusagen.“
Ich nickte nur und
nippte an meinem Kaffee. Dann warf ich Asron einen bist-du-lebensmüde-Blick zu,
wobei ich darauf achtete, dass Lucien mein Gesicht nicht sah.
Asron lächelte
jedoch nur. „Wie war eure Befragung?“, fragte er an Lucien gerichtet.
„Aufschlussreich.“
Seinem Ausdruck zu urteilen, fragte er sich gerade, wie viel mir Asron erzählt
hatte, sagte jedoch nicht mehr.
„Na ja, das
besprechen wir wohl dann ein andern mal.“, bemerkte Asron.
„Ich bring Mia nach
Hause.“, kam es nun von Lucien, was mich
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