Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
polieren.
„Nein!“, platzte es
aus mir heraus. Mein Tonfall produzierte leichte Falten auf den Gesichtern der
Blondinen, also sagte ich noch einmal freundlicher. „Nein. Asron wollte mir nur
den Club zeigen.“
„Aha.“, kam es
unisono von den Beiden.
Michelle wischte,
das ohnehin schon blanke Holz, erneut mit einem Tuch ab. „Du wirkst wie ein
Mensch, bist aber keiner!“
Diese Aussage
produzierte Falten auf meiner Stirn. „Wie kommst du darauf?“
Alise war die die
antwortete. „Du wirkst nett, warmherzig und irgendwie freundlich. Vampirinen,
die diesen Club besuchen sind meist … arrogant!“
„Du wirkst einfach
irgendwie … menschlich!“, warf Michelle ein.
„Aber deine Haut ist
makellos. Deine Augen sind … seltsam, und dein Gang ist zu geschmeidig.“,
meldete sich Alise wieder zu Wort.
Menschen, die mit
Vampiren verkehrten, hatten wohl gelernt, auf diese Dinge zu achten und uns
anhand kleiner Abweichungen zu unterscheiden.
„Nein, ich bin nicht
… menschlich!“ Dieses letzte Wort wollte nur schwer über meine Lippen kommen.
Vielleicht weil das offizielle Gegenteil von menschlich, unmenschlich ist. War
ich unmenschlich? Ein leiser Seufzer trat über meine Lippen und ich nippte
erneut an meinem Glas.
„Arbeitet ihr schon
lange hier?“, fragte ich, einerseits aus Neugier, andererseits, um von mir
abzulenken.
„Seit 3 Jahren!“,
sagte Alise, stellte ein Glas in das Regal und schnappte sich ein neues, das
sie auf Hochglanz polieren konnte.
„Ich erst seit 4
Monaten.“, meinte Michelle. „Aber ich hoffe, dass es noch Jahre werden.“
Ich sah sie fragend
an.
„Der Monsieur ist
ein guter und vor allem fairer Arbeitgeber. Bei meiner vorigen Stelle ging es …
ungerecht zu. Hier jedoch, werden wir gut behandelt, die Bezahlung ist
überdurchschnittlich, und wir dürfen jederzeit Nein sagen!“
„Nein zu was?“,
fragte ich.
„Wenn uns ein Kunde
nicht zusagt, oder wir gewisse Wünsche nicht erfüllen wollen!“, warf Alise ein.
Das klang fair. „Ist
das denn in anderen“ Ich hätte fast Blutclubs gesagt. „Nachtclubs nicht der
Fall?“
„Als Vampirin
scheinst du wenig Bescheid zu wissen.“, stellte Alise fest.
„Bin noch nicht
lange im Geschäft!“, antwortete ich und hoffte, dass dies alles erklären würde.
Beide nickten und
musterten mich erneut, während ich mein Glas leerte.
„Bist du an unserem
Angebot interessiert?“, fragte Alise, und schenkte mir nach.
„Wie bitte?“,
brachte ich hervor.
„Wir haben schöne
Männer hier.“, stellte Michelle fest und blickte über meine Schulter. „Hi
Fabien, so früh heute?“
„Nur der frühe Vogel
fängt den Wurm!“, hörte ich eine tiefe Männerstimme sagen.
Ein Blick verriet,
dass sie die Wahrheit sprach: Schokoladenfarbene Augen strichen über meinen
Körper. Ein perfekt geschwungener Mund formte ein Lächeln, das sicherlich
tausenden von Frauen weiche Knie bescherte.
„Mia, das ist
Fabien.“, sagte Alise, während dieser wirklich gut aussehende Latinotyp auf uns
zu kam. „Er ist einer unserer …“
„Gigolos!“, warf
Michelle ein.
Fabien schüttelte
amüsiert den Kopf, wobei sein dichtes dunkelbraunes Haar in sanften Wellen
mitschwang. „Gigolo klingt so abgedroschen. Ich nenn mich lieber
Wünscheerfüller.“
„Wünscheerfüller?“,
wiederholte ich und nahm seine angebotene Hand.
Er lächelte, nahm
meine Hand und legte sie flach auf seine Brust, die nur durch ein dünnes
T-Shirt verhüllt war. „Hast du denn Wünsche, die ich dir erfüllen kann?“
Gigolo passte
haargenau, dachte ich, während ich in seine warmen Augen sah und wünschte, dass
mir ein anderer diese Frage stellen würde.
„Deine Wünsche,
Mia“, ertönte Asrons Stimme, aus der Seitentür die sich in dem Moment öffnete.
„müssen leider warten. Außerdem wären sie die Letzten, die Fabien erfüllen
würde. Und das würde viele Frauen unglücklich machen.“ Ein Grinsen huschte über
Asrons Gesicht, bevor er ernst wurde und Fabien ansah. „Sie ist mit Lucien zu
Gast!“
Augenblicklich
versteifte sich Fabien, löste meine Hand von seiner Brust und trat einen
Schritt zurück. „Ich bitte um Verzeihung!“, sagte er und verneigte sich leicht.
„Da gibt’s nichts zu
verzeihen.“, versicherte ich ihm, und sah zu Asron, der, gefolgt von einer
Frau, um den Tresen auf mich zukam.
„Das ist Miranda.“, sagte
er und nickte der Frau zu, die mit ihren roten langen Haaren und einem Körper,
der in einem Hauch von roter Seide
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