Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
vor
der Tür und es würde nicht mehr lange dauern, bis der erste Schnee auf die Erde
viel.
Ich stieg in den
absolut teuren Wagen, dessen Marke ich nicht kannte und Asron nahm hinter dem
Steuer Platz. „Ich muss nur kurz zu einem meiner Clubs und dann gehört der
restliche Ausflug dir.“, sagte er, während er das Auto vom Anwesen steuerte.
Diesmal schenkte ich
der Umgebung und Asrons Erzählungen, über die Gebilde an denen wir
vorbeifuhren, mehr Beachtung. Seattle war eine riesige Stadt und doch war sehr
viel Grünfläche zwischen den Hochhäusern und gepflasterten Straßen.
Nach einer halben
Stunde Stop-and-go Verkehr hielten wir vor einem Club mit der Aufschrift „La
Rouge“.
Na toll. Jetzt
wusste ich nicht nur, wo Lucien gestern war, sondern bekam es auch noch mit
eigenen Augen zu sehen.
Asron manövrierte
den Wagen gekonnt in eine Parklücke. „Das ist das La Rouge. Einer meiner
Nachtclubs hier in der Stadt."
„Du hast mehrere …
Blutclubs?“, fragte ich und spürte Asrons Blick, während ich durch das Fenster
den protzigen Eingang betrachtete.
„Das Wort Blutclub,
hört man nicht gern unter Unsres Gleichen. Aber ja. Fünf, um genau zu sein.
Aber das La Rouge, ist der Exklusivste und auch der meist besuchte.“
Im La Rouge
erwarten sie euch. Das Angebot wird euch gefallen.
Wenn ihm das Wort
Blutclub schon nicht zusagte, was würde Asron dann von meinen anderen
Bezeichnungen halten? Puff, Hurenstall, …
„Soll ich hier
warten?“, fragte ich, da ich auf keinen Fall sehen wollte, wo Lucien sich
gestern rumgetrieben hatte. Wortwörtlich.
„Auf keinen Fall.
Ich habe nichts zu verheimlichen. Und wie es scheint, hast du eine absolut
falsche Vorstellung davon, was in einem seriösen Nachtclub vor sich geht!“ Mit
diesen Worten stieg er aus, kam auf meine Seite und öffnete mir die Tür.
„Außerdem öffnen wir erst um 23 Uhr, es wird also nur das Personal hier sein.“
Durch eine Flügeltür
betraten wir eine spärlich beleuchtete Bar, die bis auf ein paar
Mitarbeiterinnen leer war.
Keine Frage, dies
hier war ein Bordell der gehobenen Klasse. Viel Rot, viel Gold und teuer anmutende
Einrichtungsgegenstände, vermittelten ein Flair von Glanz und Glamour.
Sitzgelegenheiten, mit rotem Satinstoff überzogen, breiteten sich über den
ganzen Raum aus. An den Wänden waren Séparées – kleine, an den Seiten
abgetrennte Abteilungen, mit samtbezogenen, großen Liegeflächen und unzähligen
Polstern und Kissen -, die eine Privatsphäre vortäuschten, die man
offensichtlich nie hatte. Der Duft von Moschus, Sex, Alkohol und Rauch lag in
der Luft.
Ohne es zu wollen
tauchte wieder Lucien vor meinem inneren Auge auf, wie er mit einer spärlich
bekleideten Dame in so ein Abteil ging.
Asron legte mir eine
Hand auf die Schulter und holte mich so in die Realität zurück, die kein
bisschen besser war. Er deutete auf die lange Bar, aus dunklem glänzendem Holz,
hinter der zwei hübsche Blondinen Gläser polierten. „Möchtest du etwas
trinken?“
„Whisky, bitte!“ Ein
Drink würde zwar meine Gedanken nicht vernebeln, aber zu mindestens ablenken.
„Monsieur!“, grüßten
die zwei Blondinen mit einem leichten Kopfnickten.
„Alise, Michelle,
das ist Mia. Mia, das sind zwei meiner Mädchen.“, stellte Asron mit einem
freundlichen Lächeln fest.
„Hi.“
Menschenfrauen, dachte ich, und sie sahen nicht aus, als würden sie sich hier
unbehaglich fühlen.
„Mia hätte gerne
einen Whisky. Gib ihr einen Chivas Royal Salute 21J! Der dürfte dir munden.“,
meinte Asron an mich gerichtet.
Ich fand es
unpassend, ihm zu sagen, dass ein Whisky für mich so gut wie jeder andere war,
also sagte ich nichts.
Alise, lächelte mir
verheißungsvoll zu und machte sich daran, ein teuer wirkendes Glas, mit
Eiswürfel und einer goldenen Flüssigkeit zu füllen.
„Dürfte ich dich
kurz alleine lassen. Ich muss hinten nach dem Rechten sehen.“
Ich nickte. „Ist
gut!“, nahm das Glas, das mir auf einer blütenweißen Serviette serviert wurde
und sah Asron nach, wie er die Bar umrundete und hinter einer schweren Holztür,
mit der Aufschrift: Nur für Angestellte, verschwand.
Der Whisky mundete wirklich. Würzig, blumig, leises Brennen in der Kehle.
„Bist du die Neue?“
Michelle lehnte sich in meine Richtung und betrachtete mich neugierig.
„Die Neue?“,
wiederholte ich.
„Das neue Mädchen.“,
warf Alise ein, die wieder begonnen hatte, Gläser zu polieren, gegen das Licht
zu halten, und erneut zu
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