Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
strafte meine
Worte damit Lügen.
Nicolai stieß ein
höhnisches Lachen aus. „Dieser Krieger vertraut sich selbst nicht!“
„Sein Problem!“,
fauchte ich. „Was ist heute passiert?“, fragte ich, während ich meinen Hals mit
einer Hand umschlungen hielt und den Schmerz unterdrückte, den mir das
Schlucken verursachte.
„Es gab einen
Kampf!“ Nicolai blickte wieder zu Lucien.
„Ha, und ich dachte
schon, er hätte sich selbst die Brust filetiert!“
Nicolai sah mich mit
hochgezogenen Augenbrauen an, als würde er Sarkasmus nicht als solchen
verstehen. „Komm mit. Wir reden, aber nicht hier!“
Ich folgte ihm auf
den Flur, wo ich mich zu Boden sinken ließ.
Als ich wieder zu
Nicolai blickte, war dieser plötzlich verschwunden, um einen Wimpernschlag
später vor mir wieder aufzutauchen. Völlig irritiert schreckte ich zurück und
schlug dabei mit meinem Hinterkopf gegen die Wand. „Verdammt! Musst du mich so
erschrecken!“
Fast schien es, als
würden seine Mundwinkel zucken. Doch dieser Moment war, wenn überhaupt, nur ein
Wimpernschlag.
Er reichte mir einen
Eisbeutel. „Du musst deinen Hals kühlen, sonst schwillt er an.“
Wiederwillig nahm
ich den blauen Kühlbeutel entgegen, murmelte ein: „Danke!“, und presste ihn an
die schmerzhaften Stellen. „Also, was ist heute vorgefallen und was zum Teufel
noch mal war mit Lucien los?“
Nicolai ging zum
Treppengeländer und lehnte lässig dagegen. Seine coole Haltung machte mich
wütend und ich wollte schon eine Beschimpfung loswerden, als er schließlich zu
sprechen begann. „Alexejs Erschaffer, Elia, hat sich gestern Abend bei Lucien
gemeldet und behauptet, Lucien hätte was, was ihm gehöre!“
Ich erinnerte mich
an Asrons Worte, als er - ich völlig von meinem Unterbewusstsein in einen
Alptraum gezerrt -, in Luciens Zimmer aufgetaucht war. Ein Bekannter
behauptet du hättest etwas was ihm gehört!
„Elia?“ Ich sah
verwirrt zu Nicolai. „Der Elia, der vor ein paar Tagen im Anwesen war?“
„Ja, genau der!“
Seine Stimme hatte einen brummenden Unterton und zeigte unmissverständlich,
dass er diesen Vampir nicht leiden konnte.
Obwohl sich da die
Frage stellte, ob Nicolai überhaupt irgendjemanden leiden konnte.
„Elia ist Alexejs
Erschaffer?“
Nicolai nickte.
„Was wollte er?“
„Dich!“
Ein plötzlicher
Schauer überzog meinen Körper und ich konnte Nicolai nur mit schreckgeweiteten
Augen anstarren.
„Nach vampirischen
Recht“, erklärte Nicolai. „steht Alexej unter Elias Schutz. Irgendwie hat Elia
Wind von dieser ganzen Entführungssache bekommen, und die Tatsache, dass wir
Alexej haben, ging ihm gehörig gegen den Strich.“
„Woher weiß er, dass
wir ihn haben?“
„Überwachungskameras
im Club. Er hat dich erkannt und eins und eins zusammengezählt!“
„Aber Alexej hat
mich angegriffen! Ich hab mich sozusagen nur verteidigt. Man darf sich doch
verteidigen!“
„Das haben wir auch
gesagt. Elia weiß, dass du unter Luciens Schutz stehst und er deswegen mit
Recht gehandelt hat. Doch dieses Arschloch von Elia hat Recht, wenn er
behauptet, du seist freiwillig mitgegangen. Eine versteckte Kamera hat euch
wohl im Club gefilmt, wie du mit Alexej nach hinten verschwunden bist. Mit
einem anzüglichem Lächeln auf den Lippen, um es mit seinen Worten zu sagen.“
Mir fehlten die
Worte. Natürlich hatte ich gelächelt. Gute Miene zum Bösen Spiel gemacht. Das
war ja schließlich der Plan.
„Nun will er sein
Recht einfordern!“, sagte Nicolai mit kalter Stimme.
„Was meinst du mit, sein
Recht einfordern ?“
„Er will das was ihm
zusteht, und das bist du!“
Nicolais Worte waren
wie ein erneuter Schraubstock um meinen Hals, der sich plötzlich wieder mit
aller Gewalt zusammenzog. „Aber … aber, das ist doch … geht doch nicht!“ Ich
blickte zu Nicolai und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. „Aber ich
trage doch Luciens Zeichen!“
„Das Zeichen
bedeutet nur, dass du unter Luciens Schutz stehst! Besitzrecht geht jedoch vor
Schutz!“ Nicolai stieß einen entnervten Seufzer aus. „Damals, als Elia bei uns
im Anwesen war, hast du anscheinend laut Hals geäußert, dass du nicht Lucien gehörst, dass du nicht sein Eigentum bist und auch nicht sein Besitz! Somit waren Lucien die Hände gebunden. Elia ist im Recht, wenn er
sagt, dass du freiwillig mit Alexej mitgegangen bist und der dich dann gebissen
hat, also markierte, um dich als sein Eigentum zu Kennzeichnen. Nach
vampirischen Recht gehörst du
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