Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
nun Alexej, und da Alexej Elia gehört, bist du
nun Elias Besitz !“
"Besitz?",
stieß ich krächzend hervor.
"Jeder Vampir
ist der Besitz eines mächtigeren!", erklärte er. "Außer man ist
Clanoberhaupt! Du jedoch bist Clanlos, ist gleich Freiwild!"
Tränen brannten in
meinen Augen. Seine Worte waren mehr als nur schmerzhaft, und doch waren sie
die Wahrheit.
„Aber ich habe mich
nicht freiwillig beißen lassen!“, versuchte ich es erneut.
„Beweise es!“, war
das einzige, was Nicolai daraufhin sagte, und die Art wie er mich ansah, raubte
mir jede Hoffnung.
„Aber ich will nicht
zu Elia.“, flüsterte ich.
„In unserer Welt
geht es nicht um Wollen, Mia. Es herrschen Gesetze, die Kriege und
Blutvergießen verhindern sollen, und selbst Lucien muss sich an diese halten!“
Ich schnappte unweigerlich nach Luft, während Nicolai fort fuhr. „Lucien hat
das einzig Mögliche getan, um deinen Arsch zu retten und gleichzeitig sein
Gesicht zu wahren. Er hat Elia zum Raschka herausgefordert.“ Nicolais
Stimme war tiefer geworden und sein stählerner Blick wog wie eine untragbare
Last auf mir.
„Raschka?“,
wiederholte ich, und erinnerte mich, dass Z, dieses Wort, in Zusammenhang mit
Lena und ihrem Geliebten erwähnt hatte.
„Ein Zweikampf auf
Leben und Tod.", erklärte Nicolai. "Der Herausforderer ist
unbewaffnet und der Gegner bestimmt die Regeln.“
Mein Atem stockte.
Nun war meine Kehle fast zugeschnürt und meine Worte nur mehr ein Keuchen. „Er
hat … gekämpft? Wegen mir?“
Nicolai stieß wieder
eins dieser höhnischen Lachen aus, bei dem mir das Blut in den Adern gefror.
„Nein, der Kampf ist erst in zwei Tagen!“
„Aber er ist
verletzt. Du sagtest doch es gab einen Kampf!“
„Diesen Kratzer auf
seiner Brust?“ Nicolai schüttelte verächtlich den Kopf. „Keine Ahnung wo er den
her hat. Nach unserem Treffen war er fuchsteufelswild und ist alleine
losgezogen. Hat wohl seine Wut an ein paar Deadwalkern ausgelassen, die wussten
wie man sich verteidigt.“
Ich starrte
gedankenverloren auf meine Füße und hielt meine Hände an meinen Hals gepresst,
der mir fast keine Luft mehr ließ.
Der Kampf ist
erst in zwei Tagen!
Meine Gefühle sagten
mir, dass ich bereits gehofft hatte, dass mein Alptraum war geworden, und der
Tod nicht eingetreten war. Doch ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend sagte
mir nun, dass dem nicht so war. Dass Luciens Verletzungen nichts mit meinem
Traum zu tun hatten und das Schicksal noch immer, wie ein Damoklesschwert, über
mir schwebte.
„Du hast mich
gefragt, was mit ihm los war.“, fuhr Nicolai fort und durchbrach meine
verehrenden Gedanken. „Wir alle haben gegen unsere Dämonen zu kämpfen. Sie sind
in uns und lechzen nach Blut. Ihr Durst ist nie gestillt und stets schreien sie
nach mehr. Die Blutgier lauert dicht unter der Oberfläche und zerrt an unseren
Eingeweiden. Lucien ist einer unserer Ältesten. Seine Blutgier geht mit seinen
Emotionen einher, und nun, da er durch dich auch noch Gefühle hat, …“ Er
schüttelte abfällig den Kopf. „Heute hast du seinen Dämon gesehen, das Tier in
ihm, das die Kontrolle übernehmen will. Seine animalische Seite, die das menschliche
Denken verdrängt und ihn zu einer unkontrollierbaren Bestie macht.“
Eine Träne lief über
meine Wange. „Er ist keine Bestie!“, flüsterte ich mit zittriger Stimme und sah
ihn vor mir, völlig zu einem vampirischen Krieger mutiert, bedrohlich, und dennoch
sah ich den Schmerz und das Leid, das an ihm zerrte.
„Lass uns hoffen,
dass du recht hast, denn wenn du mich fragst, steht er schon mit einem Bein im
Abgrund! Und dein Auftauchen, hat diese Situation nicht gerade zum Besseren
gewandt!“
Während seine Worte
wie Messer in meine Seele schnitten, flog im Erdgeschoss die Tür auf und die
schnellen Schritte zweier Männer waren zu hören. Aeron und Asron kamen die
Treppe heraufgerannt und stoppten vor Nicolai. Ich schenkte ihnen keine
Beachtung. Meine Augen fixierten einen Punkt in der Ferne und meine Gedanken
liefen Amok.
„Was ist passiert?“
Aeron klang besorgt.
„Lucien hat wohl
gekämpft und wurde verletzt. Er hat sich hier her teleportiert. Dann hat Mia
Krankenschwester gespielt und ihn noch dazu in Trance versetzt.“, erklärte
Nicolai.
„Ach du scheiße! Du
meinst … “ Aeron fand keine Worte.
„Jeap! Voll
transformiert!“, hörte ich Nicolai sagen. „Keine Ahnung wie sie das überlebt
hat.“
„Wo ist er?“
Keine Antwort. Doch
Aeron ging durch
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