Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Werwölfe, Gestaltwandler und Vampire sind wahr. Keine Geschichten. Sie existieren,
wie du und ich!“ Er ließ sich wieder in die Lehne sinken und seufzte. Dabei
musterte er mich und achtete genau auf meine Reaktion.
„Meine
Mutter hat mir immer Geschichten über solche Sachen erzählt.“, grübelte ich vor
mir hin. „Du meinst, das ist alles wahr, keine Geschichten?“
Er
schüttelte den Kopf. „Keine Geschichten!“, bestätigte er mit ernster Stimme.
„Wie ist
das Möglich? Warum weiß es keiner?“ Meine Erinnerung spielte all die Märchen
ab, die mir meine Mutter erzählt hatte, bis sie von mir ging. Ich war erst fünf
gewesen und erinnerte mich wahrscheinlich nicht mehr an alle Geschichten, aber
die meisten waren in meiner Erinnerung übergegangen, als hätte ich sie selbst
erlebt.
Aber wie
war das möglich?, fragte ich mich zum Hundertsten mal.
Darien
offenbarte mir gerade eine Welt, die es nicht geben dürfte! Die nur Stoff aus
Fantasy- und Horrorfilmen war.
Er zuckte
mit den Achseln „Wir sind anpassungsfähig, fügen uns in die Gesellschaft ein.
Die Menschen sind blind, sie wollen nicht sehen!“ Wieder ein Seufzen. „Nur die
wenigsten schaden den Menschen. Auch wenn es schwer ist das zu glauben, aber
einige der vermeintlich „Bösen“ sind nicht so böse wie man meinen möchte.
Werwölfe zum Beispiel vergreifen sich nur wirklich selten an Menschen.
Grundsätzlich sind sie eine friedliche Art, die die meiste Zeit in
Menschengestalt verbringt.“
„Wer oder
Was hat mich entführt?“ Bei dem Gedanken an den dunklen Keller und die Qualen
schürte sich mein Hass im Inneren. Die Gläser am Tisch begannen zu wackeln, und
die Whiskyflasche schwankte bedrohlich. Fassungslos starrte ich auf die goldene
Flüssigkeit, die durch das Ruckeln über den Rand schwappte. Ich spürte, dass
die Energie von mir ausging, die den Tisch immer heftiger erzittern ließ, und
doch konnte ich kaum glauben, was meine Augen sahen.
Mr.
McCansys Blick viel abwechselnd auf mich und dann wieder auf den Tisch. „Mia,
deine telekinetische Gabe wird von deinen Gefühlen beherrscht. Du musst dich
beruhigen, die Gabe unter Kontrolle bringen.“, sagte er mit gebieterischer
Stimme.
Ich
schloss die Augen. Mut, Glaube, Selbstkontrolle, Mut, Glaube,
Selbstkontrolle,...
Meine
Atmung wurde langsamer und mit dem Abfallen der Energie, verstummte das Klirren
der Gläser.
Mein
erstaunter Blick viel auf McCansy, der mir zufrieden und erleichtert zunickte.
„Wie
kommt es, dass ich bis jetzt normal war. Ich meine, ich kann Gefühle aus
Berührungen lesen seit ich 5 bin. Aber ansonsten war ich wie jeder andere auch
… Normal .“ Meine eigene Stimme klang verzweifelt.
Er zuckte
leicht mit den Schultern. „Es könnte mit deiner Entführung zu tun haben. Ein
traumatisches Erlebnis.“
Ich
nickte. Das leuchtete ein. „Wer hat mich entführt?“, fragte ich erneut und sah
ihn prüfend an.
„Deine
Entführer, ... es waren Vampire!“ Er war sichtlich bemüht eine ruhige Stimme zu
halten, was ihm jedoch nicht ganz gelang. „Vampir ist jedoch nicht gleich
Vampir, musst du wissen!“ Er stieß einen Seufzer aus. „Grundsätzlich brauchen
alle Vampire Blut. Blut um zu überleben, es ist ihre Nahrung. Dabei müssen sie
jedoch nicht töten. Wobei wir schon beim Unterschied wären. Diejenigen, die bei
ihrer Nahrungsaufnahme töten, nennen wir „Deadwalker“! Sie sind ihrem
Blutrausch verfallen und können sich nicht mehr beherrschen. Diese „Deadwalker“
sind unser größter Feind! Gegen sie kämpfen wir seit hunderten von Jahren!“
Mit
seinen Worten legte sich ein Kälteschauer über meine Haut und ließ mich
unweigerlich zusammenzucken. Ich achtete darauf, meine Gefühle im Zaum zu
halten, um nicht erneut Gegenstände zu bewegen.
Mut,
Glaube, Selbstkontrolle, …
„Deadwalker
haben mich also entführt?“, flüsterte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
McCansy
nickte.
Erneut
spürte ich, wie sich Energie in mir aufzubauen begann.
Mut,
Glaube, Selbstkontrolle ,
… Reiß dich zusammen!, schrie ich im Inneren. Ich musste mich ablenken,
etwas Positives finden.
„Du
sagtest, sie müssen nicht töten. Also töten Vampire eigentlich nicht?“, fragte
ich nun.
„Sie
töten nicht, oder zumindest nicht wegen einer Blutmahlzeit. Sie trinken von
einem Menschen und der geht dann seiner Wege.“
Verwirrung
machte sich in mir breit und Ekel stieg in mir hoch. „Aber, wie um alles in der
Welt, können die Menschen davon nichts
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