Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
kleinen Lächeln und hielt ihm mein leeres Glas hin. „Ich könnte
noch einen Drink vertragen!“
Das
Gesöff schien immer weniger zu brennen, dafür aber besser zu schmecken.
„Warum
gerade jetzt?“, fragte ich und holte ihn aus den Gedanken, die ihn vor sich
hinstarren ließen. „Warum habt ihr mich geholt, nach so langer Zeit!“
„Die
Deadwalker sind auf dich aufmerksam geworden!“ Er schüttelte den Kopf „Keiner
weiß wie! Wir sahen uns gezwungen dich zu uns zu nehmen. Wollten dich jedoch
nicht verunsichern! Und so kam es, dass ich dich schließlich kontaktiert habe.“
Ich
nickte, als würde ich das Alles verstehen, obwohl mir bewusst war, dass ich
erst nach einiger Zeit das gesamte Ausmaß dieser Sache begreifen würde.
„Warum
waren die Deadwalker hinter meiner Mutter her? Warum sind sie hinter mir her?“
McCansy
zuckte mit den Schultern. „Das wissen wir nicht genau.“ Er machte eine Pause.
„Malik, dein Vater, wollte sich mit mir treffen, an dem Tag an dem er ermordet
wurde. Er hat am Telefon etwas von einer Prophezeiung gesagt. Aber mehr weiß
ich nicht.“
Wo ist
der Schlüssel? Die Frage hallte durch meinen Kopf.
„Sie
haben mich immer nach einem Schlüssel gefragt!“, meine Stimme zitterte bei dem
Gedanken an die Qualen die ich erlitten hatte. „Sie meinten, meine Mutter wäre
an ihrer Dummheit gestorben, weil sie ihnen den Schlüssel nicht gegeben hat,
und nun müsste ich ihn haben.“
McCansy
hörte aufmerksam zu. „Vielleicht hat das was mit der Prophezeiung zu tun von
der dein Vater gesprochen hat. Ich konnte nie ...“, er brach ab, als das
Telefon läutete und ging hinter seinen Schreibtisch, um das Gespräch entgegen
zu nehmen.
„Hallo.
Ja, es geht ihr gut.“ Er warf mir einen Blick zu und lächelte. „In Ordnung,
richte ich ihr aus. Bis dann!“ Er legte den Hörer auf die Gabel zurück. „Das
war Gabriel! Er kommt morgen aus London zurück. Er will sich selbst überzeugen,
dass es dir gut geht.“ Sein Blick war prüfend und wurde mit jedem Schritt in
meine Richtung skeptischer.
Ich
wusste nicht welche Empfindungen mein Gesichtsausdruck preisgab, aber die
Erinnerung, wie Gabe mit mir durch die Straßen lief, mich verzweifelt beschütze
und schließlich selbst verletzt wurde, ließ in mir eine Mischung aus Angst, Wut
und Schmerz aufwallen.
„Geht es
dir gut?“, fragte McCansy.
Ich
nickte. „Ist Gabe wieder völlig gesund?“
Ich hatte
noch das viele Blut vor Augen, das aus der Wunde in seinem Bauch geflossen kam
und sein Hemd durchtränkte.
„Physisch
ist er wieder völlig gesund. Wie du ja schon am eigenen Leib erfahren hast,
heilen unsere Wunden schnell.“
„Aber?“,
hackte ich nach, da seine Formulierung gerade zu nach Wiederspruch schrie.
„Er macht
sich Vorwürfe!“, gab er mit einem Achselzucken zu.
„Warum?“
„Weil er
dich nicht beschützen konnte.“
Um von
dem Bild, wie Gabe blutend vor mir auf die Knie sackte und „Es tut mir Leid.
Ich habe versagt!“, flüsterte, abzulenken, fragte ich nun. „Ist Gabe auch ein
Wächter?“
„Ja, er
ist einer unserer Jäger!“ Er setzte sich wieder und fuhr fort. „Es war seine
Aufgabe dich zu beschützen. Wir hatten ihn beauftragt, weil er einerseits einer
unserer Besten ist, und andererseits seine Gabe, Gefühle in jemandem anderen zu
projizieren, sehr hilfreich ist, um jemanden zu beruhigen. Er sollte dein
Vertrauen gewinnen und dich Stück für Stück auf das vorbereiten, was dich
erwartet.“
Mein Atem
stockte. „Seine Gabe, Gefühle in jemandem zu projizieren?“, wiederholte ich
seine Worte.
Mr.
McCansy nickte.
„Mein
Vertrauen gewinnen?!“ Das Gefühl von Verrat, ließ meine Stimme leer klingen,
und der Gedanke an unser Zusammensein, an all die Male, in denen ich mich zu
ihm hingezogen, von ihm erregt, bei ihm in Sicherheit fühlte, … schnürten mir
die Kehle zu. „Ich war also ein Auftrag den er ausgeführt hat!?“ Meine Stimme
zitterte.
Mr.
McCansy sah mich verdutzt an. „Mia, so war das nicht gemeint.“ Er räusperte
sich.
„Dann
erklär es mir!“, fuhr ich ihn an.
„Wie ich
schon sagte, er ist ein Jäger, und ja, es war seine Aufgabe, sein Auftrag, wenn
du es so nennen willst, dich zu beschützen.“ Er machte eine Pause und sah mich
eindringlich an.
„Und nun
ist sein Auftrag beendet, und er ist wieder gegangen.“, dachte ich, ohne mir
darüber bewusst zu sein, dass ich es auch aussprach.
Ich
wusste, dass mein Gesicht von der Enttäuschung und dem Entsetzen,
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