Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
das ich
verspürte, gezeichnet war. Doch es was mir egal.
„Du
solltest wissen, dass Gabe seit deiner Entführung nicht mehr der ist, der er
einst war. Seine Schuldgefühle machen ihn launisch, und Wut beherrscht seinen
Verstand. Ich habe ihn nach London geschickt, in der Hoffnung, dass er
wieder Klarheit in seinen Kopf bekommt.“ Sein Blick ruhte auf mir. „Ich weiß
nicht was zwischen euch vorgefallen ist Mia, aber ich hoffe innständig, dass du
ihm nicht die Schuld für deine Entführung gibst!“
Ich sah
ihn erschrocken an. Ihm die Schuld geben?
Jedes
Wort betonend, meinte ich: „Niemals, würde ich ihm für das, was mir passiert
ist, die Schuld geben! Er hat mich mit seinem Leben beschützt, und dafür werde
ich ihm ewig dankbar sein!“
McCansy
nickte zustimmend. „Er wird sich freuen das zu hören.“
Meine
Gedanken überschlugen sich und mein Kopf begann zu schmerzen. Zu viele
Informationen auf einmal, die ich nicht verarbeiten konnte. Meine Gefühle waren
das reinste Chaos, und dazu kam noch die fremde Energie, die in mir schwankte
wie ein tosendes Meer, das gegen ein Riff prallte.
„Ja.
Vielleicht!?“, erwiderte ich und dachte an den zweiten Menschen, der mir etwas
bedeutete. „Ich habe eine Freundin. Sara, …“ Ich konnte nicht weitersprechen
als ich in McCansys Gesicht sah. Es spiegelte pures Mitgefühl wieder.
„Wir
mussten handeln. Dein Verschwinden hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt. Nicht
auszudenken, was geschehen wäre, hätte die Polizei nach dir gesucht.“
Entsetzt
starrte ich ihn an. „Was habt ihr gemacht?“
„Sie
glaubt du seist tot!“
„Wie?“
Meine Stimme war ein Krächzen.
„Autounfall
mit Brand.“
Meine Brust
schnürte sich zusammen. Autounfall! Wie bei meiner Mutter.
„Sie war
auf deiner Beerdigung. Dich gibt es in ihrer Welt nicht mehr.“ Er räusperte
sich leise. „Es tut mir leid Mia, aber so ist es für alle am sichersten!“
„Ich
sollte mich etwas ausruhen.“, flüsterte ich und ging ohne ein weiteres Wort.
Meine
Füße trugen mich wie mechanisch in das Zimmer zurück, indem das Chaos schon
beseitigt war. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen und rollte mich zu
einem Kokon zusammen.
Tot!
In ihrer Welt gibt es dich nicht mehr! Hallten dieWorte durch
meinen Kopf, bis ich völlig niedergeschlagen in einen unruhigen Schlaf glitt
und von grausamen Alpträumen heimgesucht wurde.
7
Wenig
erholt und mit stechenden Kopfschmerzen weckte mich Rosa am nächsten Morgen.
„Aufstehen, mi chica .“ Sie stellte ein
Tablett mit Eiern, Toaste und Orangensaft auf den Tisch. „Wunderschöner Tag!“
In meinen
Schläfen pochte es. „Kopfschmerzen!“, murmelte ich.
„Ich mir
denken!“ Sie lächelte wissend. „Frühstück mit Aspirin!“ Sie schob die geblümten
Vorhänge beiseite und Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer. „Mr. McCansy nach
dir fragen. Warten in Bibliothek auf dich.“
Ich nahm
das mit einem Nicken zur Kenntnis und verschwand im Badezimmer.
Rosas
Redeschwall pausierte nicht eine Sekunde während ich mich frisch machte.
„...will
heute dir zeigen Garten und Haus, ... Gabe , gracias a Dios , heute kommen. Du
wissen? So nette Junge!“ Bei diesen Worten verließ ein sehnsüchtiges Seufzen
ihre Lippen, während sie beim Kissenaufschütteln kurz innehielt und mir zusah,
wie ich fertig angezogen, aus dem Bad kam und mich vor das liebevoll
hergerichtete Frühstück setzte. „Antoinette dich kennen möchte. Und ah, ich dir
so viel zeigen. ...“
„Köstlich!“,
murmelte ich und spülte den zweiten Toaste mit Orangensaft runter.
„Ah,
Antoinette sich freuen.“ Sie klatschte in die Hände. „Aber jetzt, vamos , müssen gehen!“, sagte sie und
war auch schon bei der Tür um mich mit einer geschäftigen Handbewegung
anzutreiben. „Mr. McCansy nicht gerne warten und Mr. Palaus nicht und nimmer
gerne warten!“
Am Weg
zur Bibliothek redete sie ohne Punkt und Komma, wobei sie vor lauter Aufregung
oder Hektik immer wieder ins Spanische fiel und ich nur die Hälfte verstand.
Erst als
wir durch eine der größten Türen gingen, die ich je zu Gesicht bekommen hatte,
verstummte sie und forderte mich auf leise zu sein, obwohl ich den ganzen Weg
bis hier her, kein Wort gesagt hatte.
Die
Bibliothek war ein riesiger Saal. Bücherregale säumten die Wände bis unter die
Decke, die so hoch war wie in einer Kirche. Überall waren Sitzgruppen und
Lesepulte an denen ein paar Leute saßen, von denen die meisten so vertieft in
ihre Bücher
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