Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
und verpasste ihm
einen Side kick in die Brust um gleichzeitig meinen Schwung auszunutzen und
mich nach hinten zu katapultieren.
Ich war
noch nicht mal richtig zum Stehen gekommen, als der Vampir erneut zum Angriff
überging und die Schneide seines rasiermesserscharfen Dolches über meinen
Unterarm, den ich schützend in die Höhe hielt, zog.
Den
brennenden Schmerz ignorierend, boxte ich ihm mit der anderen Hand gegen den
Kehlkopf wobei er ein ersticktes Geräusch ausstieß. Ich nutzte die Gelegenheit
und kickte ihm das Messer aus der Hand, das in weitem Bogen über die Straße
schlitterte. Wut stieg in mir auf, brennend heiß und tödlich.
Als sich
unsere Blicke trafen, und er in meine schwarzen Augen starrte, spiegelte sich
Verwunderung und Entsetzen in seinem Gesicht wieder.
Und
Angst!
„Erstes
Gebot: Zeig nie deine Angst!“, zischte ich und nutzte diesen Moment der
Unsicherheit um ihm mit meinem Fußrücken gegen den Kopf zu donnern. Er
schwankte leicht, und ich ging erneut auf seine Kehle los. Einmal, zweimal,
dreimal. Dumpfe Schmatzgeräusche drangen aus seinem Mund, und sein Atmen glich
mehr einem Röcheln.
Im
nächsten Moment hallte ein Gewehrschuss durch die Dunkelheit, und mein Gegner
wurde nach hinten katapultiert.
Gabe kam
angerannt, „Mia, alles in Ordnung?“, hinter ihm die restlichen Männer der
Übungseinheit.
Ich
nickte nur und starrte immer noch auf den Vampir, der nun von den Wächtern
umzingelt wurde.
Gabes
Hände packten meine Schultern und schüttelten mich. „Mia!“
„Mir
geht’s gut!“, zischte ich und löste mich aus seinem Griff.
Ein
Wächter beugte sich über den Mann, der niedergestochen wurde. „Er ist tod,
wahrscheinlich Genickbruch!“
Die
anderen Wächter hielten den Vampir in Schach, der zwar angeschossen am Boden
lag, dennoch alles andere als ungefährlich war. Vampire konnte man nur töten
indem man das Herz zum Stillstand bringt. Wenn das Herz nicht mehr schlägt, und
das Blut nicht mehr zirkuliert, beginnt ihr Körper zu zerfallen, bis nur mehr
Staub übrig bleibt.
Nach
einem erneuten besorgten Blick, wand sich Gabe dem Deadwalker zu, packte diesen
an der Kehle und hielt ihm ein Messer an die Brust, genau über dem Herzen.
„Wie bist
du hier her gekommen?“ Seine Stimme war wutentbrannt.
Von dem
Vampir kam nur ein kehliges Lachen, woraufhin sich das Messer einige Zentimeter
zwischen seine Rippen bohrte.
„Wie
lautet dein Auftrag?“
Der
Deadwalker fand meinen Blick, und purer Hass sprühte mir förmlich entgegen.
„Sie muss sterben!!!“, knurrte er, bevor er sein ganzes Gewicht gegen Gabe
stieß und sich so das Messer bis in sein Herz rammte.
„Scheiße!“
Gabe fuhr zurück, und der Körper begann sich bereits zu zersetzen. Nach kurzer
Zeit war nur noch ein Häufchen Dreck übrig, der nun vom Wind verweht wurde.
Ich stand
wie angewurzelt da. Die Worte des Deadwalkers dröhnten in meinen Ohren, während
mein Blick von den sich verwehenden Überresten zu dem leblosem Körper des
Wächters ging, der aus einer harmlosen Trainingseinheit, nicht wieder
zurückkehren würde.
Dieser
Deadwalker war gekommen um mich zu töten. Ich sollte nun mit einem
gebrochenen Genick daliegen und nicht dieser unschuldige Mann.
Finn …
Quinn … ich wusste nicht einmal mehr genau wie er hieß! Hatte er Familie? Eine
Frau? Kinder?
„Was zum
Teufel geht hier vor?“, hallte Dariens Stimme durch die Straße.
Er und
Caius standen hinter mir. Neben ihnen, einer der beiden Vampire, die Violett damals
mitgebracht hatte um bei meiner Verwandlung den Aufpasser zu spielen. Miles
hatte also ihn gemeint, als er mir sagte, dass nicht nur Wächter unter meinen
Zielpersonen waren.
Gabe
entspannte sich ein wenig und zuckte mit den Achseln. Diese Geste war wohl dazu
gedacht, dass ich mich besser fühlte, was jedoch nicht der Fall war.
„Er ist
gekommen um mich zu töten!“, flüsterte ich. „Die wissen wo ich bin! Ich bringe
euch alle in Gefahr!“
Meine
Gedanken überschlugen sich. Was wäre wenn Gabe jetzt mit gebrochenem Genick vor
mir läge. Oder Darien, Caius, Rosa,…
Panik
stieg in mir hoch.
„Ich muss
hier weg!“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und rannte los.
„Mia!“
Ich ignorierte Gabes Rufe und rannte weiter; musste jetzt alleine sein, meine
Gedanken ordnen, eine Entscheidung treffen.
Blut
tropfte aus der tiefen Schnittwunde an meinem Arm. Als ich mein Zimmer erreicht
hatte, spürte ich bereits das Brennen in meiner Kehle. Den Durst, den
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