Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
lächelte.
„Lass das! Keine
Blut in Küche!“ Nun drehte sie sich um. Ihr Lächeln wurde breiter. „Aber danke
für die Kompliment!“
„Immer gerne!“ Ich
rieb mir den Kopf. Das könnte eine Beule geben. „Was machst du hinter
Antoinettes Herd mit all diesem Essen?“
„Ich kochen!“
„Ha!“, stieß
Antoinette hervor und verdrehte die Augen.
Ich zwinkerte ihr zu
und wand mich wieder an Rosa. „Ja, das sehe ich. Aber für wen? Kommt eine ganze
Armee zu Besuch?“
„Armee? Du essen
bereits wie Scheunendrescher!“ Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht nicht
genug. Deine Magen schon Boden ohne Fass. Aber Jungs vielleicht noch leerer?“
Sie sprach eher mit sich selbst und kontrollierte dabei nochmals die Inhalte
und Mengen in den Töpfen.
„Es heißt Fass ohne
Boden!“, korrigierte ich sie. „Und was meinst du mit Jungs?“, fragte ich etwas
verwirrt.
Sie schubste mich
zur Seite. „Steh nicht um im Weg! Du machen dich nützlich!“ Sie drückte mir
Plastikbehälter in die Hand. „Diese Sauce da rein. Diese, da und da...“ Sie
zeigte auf unterschiedliche Töpfe und wies dann auf verschiedene Behälter.
„Soll das etwa alles
mit nach London?“, fragte ich zögerlich und ließ meinen Blick über die massigen
Berge von Essen schweifen.
„Was du glaubst?!“
Sie machte eine abfällige Handbewegung.
„Aber es ist doch
nicht nötig, dass du für uns vorkochst Rosa!“
Für das Essen würden
wir einen extra Wagen benötigen, Gabe wird ausrasten!
„Sicherlich ist nötig.
Erstes wir keine Lebensmittel in Haus! Zweites ich nicht kennen Küche!“,
entgegnete sie anklagend. Nun murmelte sie ohne Pause wieder vor sich hin.
„…vielleicht gar nicht Geschirr, nicht Töpfe … Nicht Herd! Oh Gott, wenn nur
Miniwelle …“
„Mikrowelle!“,
stellte Antoinette fest.
„Stopp!“, sagte ich
etwas zu laut.
Rosa hielt inne.
„Hast du gerade WIR
gesagt?“ Ich starrte sie ungläubig an.
Ihr Blick wurde nun
sauer. „Du Probleme mit Ohren, Mädchen?“
Ich starrte sie
immer noch eindringlich an und wartete auf eine Erklärung.
Sie seufzte und gab
ihre straffe Haltung auf. „Du glauben ich lassen dich einfach verschwinden?“
Ihr Blick hatte nun etwas Trauriges und Verletztes. „Ihr brauchen mich, Mia.
Wer sollen dich bringen genug zu essen? Wer sollen putzen Haus und flicken
Wunden?“
„Wir heilen
schnell!“, entgegnete ich reflexartig.
„Ha, und wer flicken
Kleider?“ Sie reckte ihr Kinn in die Höhe. „Und allem vor, ich dich nicht
lassen bei diese Männer. Du haben sehen wie dich anstarren? Wie Steak! Die alle
kalt auf dich!“
„Heiß! Die sind alle
heiß auf dich!“, korrigierte Antoinette.
„Heiß, kalt, egal.
Die wollen rauben deine Schuld!“, ihre Stimme war nun lauter und aufgebracht.
Trotz der
Ernsthaftigkeit, die in jedem von Rosas Worten lag, konnte ich mir ein Lächeln
nicht verkneifen. „Rosa, um meine Unschuld zu verteidigen kommst du ein
paar Jahre zu spät!“
„Du dich nicht
dummer stellen als du sein!“, zischte sie und wollte mir erneut mit dem
Kochlöffel eins überbraten. Ich wich jedoch rechtzeitig aus.
„Du wisse wie ich meine!“
Sie musterte mich von oben bis unten. „Du scheinen nicht gerade froh, dass ich
mitkommen.“ Ihre Stimme wurde zunehmend leiser. „Mir egal, kommen trotzdem!“
Rosa hatte mein
Verhalten falsch gedeutet. Ich freute mich, dass sie mitkommen wollte, machte
mir in Gedanken jedoch Sorgen um ihre Sicherheit. Rosa war mir so ans Herz
gewachsen. Sie war unter ihrer dicken und herrischen Schale ein liebenswürdiger
treuer Mensch. Sie umsorgte mich wie eine Mutter, die ich zu früh verloren
hatte. Rosa in Gefahr zu wissen, machte mich unruhig. Sie war keine Kämpferin,
ja nicht einmal ein Wächter. Sie war ein Mensch. Und ich liebte sie über alles.
Aber wenn sie sich
etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte keiner sie wieder davon abbringen.
Ich schlang meine
Arme um sie, hob sie hoch und wirbelte sie herum. „Rosa rede nicht so einen
Blödsinn, ich freu mich wahnsinnig, dass du mit mir kommst!“
„Huch!“ Sie zappelte
mit den Füßen „Lassen mich runter!“ Ihre Bemühung, einen herrischen Tonfall an
den Tag zu legen, ging gehörig schief. Sie strahlte nämlich über das ganze
Gesicht.
Als ich sie wieder
auf die Bein stellte, waren ihre Augen feucht und sie wischte schnell mit der
Schürze darüber. „Zwiebel“, meinte sie. „So, husch husch. Du dich jetzt fertig
machen und treiben Jungs an. Diese faule
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