Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Beim hineingehen redete er noch vor sich hin.
„Kämpft wie ein Mann, schlägt zu wie ein Mann und jetzt trinkt sie auch noch
Whisky!?“ Er schüttelte seinen Kopf und sagte zu Jason: „Whisky für Mia! Und
Gib mir auch gleich einen. Bier ist doch was für Mädchen!“, fügte er hinzu und
zwinkerte in meine Richtung.
„Ich mag
die Jungs!“, sagte ich zu Gabe, während wir auf der Couch Platz nahmen.
„Ja, wie
es scheint mögen sie dich auch!“
Raoul
winkte in meine Richtung. „Wie wär´s mit einer Runde Pool, Mia?“
„Komme
gleich!“, rief ich ihm zu und sagte an Gabe gewandt: „Beim Pool muss ich mich
hoffentlich nicht beweisen, da bin ich nämlich nicht respektabel!“
„Ne, da
bist du wirklich kein Gegner!“, schmunzelte er und legte einen Arm um meine
Schulter. „Komm wir machen Zweierteams. Ich mach deine schlechten Stöße wieder
wett.“
Ich warf
ihm einen gespielt ernsten Blick zu. „Wenn wir verlieren, bin ich dran mit
Arschversohlen, das ist dir doch klar!“
Lachend
begaben wir uns zu meinem neuen Team.
In den
nächsten Tagen trainierten wir ununterbrochen. Gabe wollte, dass wir einander
in- und auswendig kannten, um zu einem guten Team zu werden. Raoul war erfreut
über meine Fertigkeit mit Messern und zeigte mir noch ein paar Tricks um meine
Wurftechnik zu verbessern. Mikal war der Einzige der schnell genug war um mir
blaue Flecke und Schrammen zu verpassen. Gabe wäre wahrscheinlich auch in der
Lage dazu gewesen, er hatte jedoch eine ausgesprochene Abneigung mich zu
schlagen, und so hatte ich noch nie gegen ihn gekämpft. Dafür warf er Mikal
jedesmal einen tödlichen Blick zu, wenn dessen Hiebe mich wieder einmal trafen.
Wenn wir
nicht kämpften, packten wir die Sachen zusammen, die wir nach London mitnehmen
wollten.
Darien
half uns, indem er die aktuellsten Informationen aus London in Erfahrung
brachte und uns so auf den neuesten Stand hielt.
Wie so
oft rief er uns in die Bibliothek zur Lagebesprechung.
Alle
starrten auf den Stadtplan, der auf dem großen Tisch ausgebreitet war, und
folgten Dariens Fingerzeig auf die roten Markierungen. „Das sind derzeit
mögliche Verstecke der Deadwalker. Stefano hat sie mir gestern durchgegeben.“
„Ich hab
unser GPS schon damit gefüttert!“, meldete sich Jason.
„Stefano
sagt, die Luft in London sei dick. Die Deadwalker formieren sich, schließen
sich zusammen.“ Darien schüttelte ungläubig den Kopf. „Das hat es bis jetzt
noch nicht gegeben.“
„Normalerweise
treten sie doch maximal zu dritt auf.“, meinte Mikal.
„Ja. Aber
laut meinen Informationen sind schon Gruppen von 10 gesichtet worden.“ Dariens
Blick, verhieß nichts Gutes.
„Von was
sprecht ihr?“, fragte ich, da ich die innerliche Unruhe der Jungs nicht
interpretieren konnte.
„Üblicherweise
sind Deadwalker so etwas wie Einzelgänger. Maximale Gruppenstärke von 3, aber
niemals mehr! Sie sind auch schlechte Kämpfer. Jeder kämpft für sich, sie
bilden keine Einheit und so war es leichter sie zu beseitigen. Aber nun scheint
es, als würden sie sich zusammenrotten, disziplinierter werden.“ Gabes Stimme
war sachlich und trocken. Trotzdem konnte ich die Beunruhigung in ihm spüren.
„Es
scheint fast so, als ob sie wer leitet. Ein Anführer der ihnen Disziplin einschärft
und sie formiert!“, ergänzte Darien.
Alle
blickten nachdenklich auf die Karte.
Laut
meinen Jungs hatte es so was noch nie gegeben! Warum also gerade jetzt? Warum
suchten sie sich so einen ungünstigen Zeitpunkt aus. Gerade dann, wenn wir nach
London gehen würden?
„Könnte
das was mit mir zu tun haben?“, warf ich ein und versuchte mein ungutes Gefühl
nicht durch meine Stimme Preis zu geben.
Doch die
Blicke die ich kassierte, verstärkten die Unruhe in mir und verrieten, dass die
anderen etwas wussten, das mir noch nicht bekannt war.
Gabe
nickte Darien kurz zu, der daraufhin in seine Tasche griff und ein Stück Papier
hervorzog, das er sichtlich wiederwillig auf den Tisch legte.
„Was soll
das?“, fragte ich und war nicht fähig den Blick von der Fotographie abzuwenden.
Es war
ein schlechter Schnappschuss von mir, vor einem Schaufenster. Während ich mich
an jene ersten Tage in London, in denen ich von dem Gefühl verfolgt zu werden
befallen war, erinnerte, haftete mein Blick auf dem Foto, - meiner verkrampften
Körperhaltung, meinem ängstlichen Gesicht, wie ich die Umgebung absuchte und
gerade in eine Kamera blickte, die ich damals nicht wahrgenommen
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