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Mia

Mia

Titel: Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Behrens
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aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Hast du ihr gesagt, dass ich . . .?«
    Kati starrte sie an. »Natürlich nicht. Das wirst du erledigen, und zwar schnell. Was hast du überhaupt geschrieben?«
    Mia wurde rot. »Ach, so dies und das. Was mir so einfällt, wenn ich sie sehe und so . . .«
    Kati hielt sich die Hände vors Gesicht. »Ach du Scheiße! Jetzt denkt sie auch noch, dass ich Tag und Nacht mit ihr vögeln will?«
    »Na ja, der Brief ist ziemlich versaut«, sagte Mia entschuldigend.
    »Tut mir leid, Süße, aber du klärst das jetzt. Du musst mich retten.«
    Mia seufzte und ließ den Kopf hängen. »Ich rufe sie an. Okay? Heute Nachmittag. Am besten, ich sag’s ihr am Telefon. Das ist vielleicht nicht ganz so peinlich.«
    Der Zettel mit der Nummer lag vor ihr. Sie hatte nicht die Spur einer Ahnung, was sie ihr sagen sollte. Warum hatte sie nur diese Briefe abgeschickt? Sie starrte auf das Telefon und atmete tief durch. Es ging um Kati, sagte sie sich. Ihre beste Freundin, die immer für sie da war. Zur Not müsste sie die Schule wechseln, dachte sie. Oh Gott, wie peinlich war das eigentlich? Sie wählte. Freizeichen. Lieber Gott, lass sie nicht zu Hause sein!
    »Susanne Vogt.«
    »Hallo, hier ist Mia.«
    »Hallo, wie geht’s Ihnen?« Sie klang erfreut.
    Wie geht’s mir? fragte sich Mia. »Miserabel«, sagte sie. »Ich muss ganz dringend mit Ihnen reden.«
    »Was ist denn passiert, Mia? Was Schlimmes?« fragte die Lehrerin besorgt.
    »Ja«, antwortete Mia.
    »Möchten Sie vielleicht vorbeikommen? Manchmal ist das besser als am Telefon«, bot sie an.
    »Ich glaube, in diesem Fall nicht. Also, es ist wegen . . . also . . . na ja . . .« Sie schaffte es nicht. »Also, das ist nicht so einfach.«
    »Wollen Sie nicht doch herkommen?«
    Sie sehnte sich so sehr nach ihr. »Ja, ich komme vorbei.« Was hatte sie da gesagt?
    »Dann bis gleich, Mia!« Frau Vogt legte auf.
    Mia sah in den Spiegel. Oh Gott! Der Anblick passte ganz bezaubernd zu ihrer Stimmung.
    Als sie bei ihrer Lehrerin ankam, verließ sie der Mut. Sie stand vor der Tür, klingelte jedoch nicht. Dann öffnete Frau Vogt plötzlich die Tür. Mia erschrak heftig, als ihre Lehrerin sie ansprach.
    »Hallo! Ich habe Sie durchs Fenster gesehen. Trauen Sie sich nicht rein?«
    »Ich . . .« Mehr brachte Mia nicht heraus.
    »Jetzt kommen Sie.«
    Mia trat ein. Sie zog sich die Schuhe aus und hing ihre Jacke an den Haken. Sofort fühlte sie sich unheimlich nackt.
    »Ich habe Tee gekocht. Setzen Sie sich doch.«
    Diese Schönheit. Sie schenkte den Tee ein und fragte dann, was passiert sei.
    Mia saß mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf am Tisch und druckste herum. »Also, tja . . . ich . . . ich habe da ein ziemliches Problem, glaube ich.« Sie stockte.
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit, Mia. Ich bin ganz gut im Zuhören.« Sie lächelte.
    Diese Zähne. Oh mein Gott, diese Zähne, dachte Mia. »Also, na ja. Ich habe . . . mit Kati gesprochen, und sie hat mir erzählt, dass . . . also dass Sie mit ihr gesprochen haben, und da wollte ich was dazu sagen, weil, na ja, also . . .« Es ging einfach nicht.
    »Kati ist Ihre beste Freundin, oder? Eigentlich hatte ich ja gedacht, wir könnten ehrlich miteinander umgehen, aber jetzt . . . Was wollten Sie sagen, Mia?«
    »Frau Vogt, könnten Sie mir einen ganz großen Gefallen tun?« brach es plötzlich aus Mia heraus. »Könnten Sie bitte du zu mir sagen? Ich fühle mich total bescheuert, wenn Sie mich siezen.«
    Frau Vogt lächelte. »Na gut. Wenn dir das lieber ist. Also, was willst du mir sagen?«
    »Die Briefe sind wirklich nicht von Kati.«
    Ihre Lehrerin stutzte. »Also, ich verstehe ja, dass du ihr gern helfen möchtest, aber . . .«
    »Helfen? Nein, sie sagt ganz einfach die Wahrheit. Schon auf dem Kurstreffen dachte sie, dass Sie sie verdächtigen würden. Deshalb hat sie so viel über Christian erzählt, der sich angeblich in alle Lehrerinnen verliebt.« Sie atmete durch. Es ging besser, als sie gedacht hatte.
    »Ja, aber auf dem Kurstreffen konnte sie doch noch gar nichts davon wissen, wenn sie den Brief nicht selbst . . .« Sie stockte und blickte Mia in die Augen.
    »Wusste sie aber«, antwortete Mia. »Kati weiß, wer die Briefe geschrieben hat, aber sie konnte es Ihnen nicht sagen.« Mia senkte den Blick und nahm allen Mut zusammen. Sie atmete noch einmal tief durch. Verdammt, du musst es ihr jetzt sagen.
    »Mia? Sag’s mir bitte.«
    »Kati wollte mir helfen.

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