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Mia

Mia

Titel: Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Behrens
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doch sowieso nichts mitgekriegt, Süße. Immerhin weißt du aber jetzt durch meine Wenigkeit, dass sie auf Frauen steht. Warum also nicht auf dich?« Stolz lächelte Kati.
    »Das war aber auch wahnsinnig geschickt eingefädelt von dir.« Mia lachte und imitierte Kati. »›Na, schon mal in der Frauenkneipe gewesen?‹ Das war super!«
    Kati grinste. »Du warst aber auch nicht schlecht. ›Bitte im ganzen Satz!‹ Ich hätte mich fast totgelacht!«
    Die beiden gingen hinein. Mia verbrachte fast die ganze Geschichtsstunde damit, Frau Vogt zu beobachten und sie in Gedanken langsam auszuziehen.
    Nachmittags hielt sie es vor Sehnsucht kaum noch aus. Sie beschloss, zu ihr zu fahren. Sie stellte sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinter ein Gebüsch und hoffte, wenigstens einen Blick auf sie zu erhaschen. Nach einiger Zeit kam Frau Vogt tatsächlich aus dem Haus und begann ihr Motorrad zu polieren.
    Mia beobachtete sie eine halbe Stunde lang, bis sie wieder hineinging. Jetzt bin ich völlig übergeschnappt. Es wird immer schlimmer mit mir , dachte sie entgeistert.
    In den nächsten Tagen bemühte sie sich, langsam wieder zur Vernunft zu kommen. Leider klappte es nicht einmal ansatzweise. Im Gegenteil, sie war ihrer Lehrerin mit Haut und Haaren verfallen. Nichts half.
    Kati hörte sich ihr Gejammer weitere zwei Wochen an, bevor sie eines Tages genug hatte. Sie versuchte Mia zu überreden, endlich Tacheles mit Frau Vogt zu reden.
    »Vergiss es, Kati. Ich kann nicht.«
    »Dann schreib halt noch einen Brief. Aber dieses Mal unterschreib ihn auch. Sie wird schon damit klarkommen. Vielleicht freut sie sich ja auch, wenn du auf sie stehst. Ich glaube ja immer noch, dass sie was von dir will.« Kati drängelte und redete auf sie ein. »Was willst du denn sonst machen? Meinst du, dass das irgendwann von allein weggeht?« Sie hatte mal wieder recht.
    Zu Hause begann Mia einen zweiten Brief zu schreiben. Im Grunde schrieb sie das gleiche wie im ersten, aber dieses Mal ließ sie die erotischen Phantasien nicht weg. Als sie alles noch einmal durchlas, bekam sie rote Ohren. Ganz schön versaut, dachte sie. Besonders die Stelle, an der Susanne und sie zuerst Sex im Raum für die Erdkundekarten hatten und danach hinter den Hausmeistertresen krochen, um sich dort erneut zu vergnügen.
    Diesen Brief konnte sie auf keinen Fall abschicken. Doch dann gefiel ihr plötzlich der Gedanke, sich Susanne beim Lesen vorzustellen. Würde ihr der Brief gefallen? Mia wurde wieder ganz scharf. Sie wollte Susanne erregen. Ihren Namen ließ sie jedoch weg. Das ging zu weit.
    In der Schule fragte sie wieder einen Fünftklässler, der den Brief dann ins Lehrerzimmer brachte. Später kam er zu ihr und berichtete stolz, er habe den Brief sogar persönlich abgegeben.
    »Hat sie irgendwas gesagt?« erkundigte sich Mia besorgt.
    »Von wem der ist, wollte sie wissen. Kenn’ ich nicht, hab’ ich gesagt. Junge oder Mädchen, hat sie gefragt. Mädchen, hab’ ich gesagt. Da hat sie ganz komisch geguckt.«
    Mia erschrak. »Wie denn?« fragte sie aufgeregt.
    »Weiß nicht. Komisch halt. Dann hat sie mich weggeschickt.«
    Scheiße, dachte Mia. Wenigstens war Chris jetzt endgültig gerettet. Aber Kati? Sie erzählte ihr von dem Brief.
    »Oh Mann, Mia! Hättest du das nicht unterschreiben können? Wer weiß, wen sie dieses Mal verdächtigt.«
    Mia bekam wieder Bauchschmerzen. Als Kati auf dem Weg zum Klo von Frau Vogt angesprochen wurde, rutschte ihr das Herz in die Hose. Hoffentlich nicht, dachte Mia. Sollte sie einfach hinlaufen und alles klären? Sie konnte sich nicht bewegen. Versteinert stand sie in einer Ecke und beobachtete die Szene.
    Fünf Minuten später kam Kati zurück. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.
    »Und?« fragte Mia.
    »Mann, die ist total überzeugt davon, dass ich diesen Scheiß geschrieben habe. ›Kati, ich glaube, wir müssen mal reden.‹ ›Kati, so geht das nicht.‹ Kati hier, Kati da. Ich habe sie gefragt, was eigentlich los ist. ›Das sollten Sie doch am besten wissen‹, meinte sie. Sie hat mir die Briefe hingehalten und gefragt ›Die sind doch von Ihnen, oder?‹. Ich habe natürlich nein gesagt. Dann fing sie an mit Ehrlichkeit. Sie wäre doch auch ehrlich gewesen und so weiter. Ich habe versucht zu erklären, dass die wirklich nicht von mir sind. Die hat mir kein Wort geglaubt. Schien richtig enttäuscht zu sein, weil sie denkt, ich lüge sie an. Mann, dieser Blick, kaum auszuhalten.«
    Mia war entsetzt. »Sorry, Kati,

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