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Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Titel: Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pernille Tranberg , Steffan Heuer
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durchforsten, die sie als verdächtig erachten. Dazu gehören so absurde Schlüsselwörter wie »Schweinefleisch« oder »beobachten«. Polizeibehörden machen zudem aggressiv von ihrem Recht Gebrauch, die elektronischen Geräte von US-Bürgern und ausländischen Besuchern noch an der Grenze zu beschlagnahmen und den gesamten Inhalt zu kopieren. Das passiert nach Auskunft der amerikanischen Bürgerrechtsorganisation ACLU jeden Tag ein Dutzend Mal. 8
    Die Welt steuert anscheinend unaufhaltsam auf eine Ära des maschinenlesbaren Menschen zu. Es mag unterhaltsam und spannend sein, seine Daten und damit seine gesamte Identität online offenzulegen, ohne über die Folgen nachzudenken. Ebenso mag es herrlich bequem und befreiend sein, alle personenbezogenen Informationen einfach in der Hosentasche mit sich herumzutragen und von fast jedem Ort abrufen zu können. Aber die Reisefreiheit hat Schattenseiten für Ihre Daten: Die Informationen entwickeln ein Eigenleben, das in der Öffentlichkeit ein Zerrbild Ihrer selbst entstehen lassen kann und Ihre Bewegungsfreiheit unter dem Strich einschränkt. Wie man seinen guten Ruf im Netz schützt oder repariert, stellt das nächste Kapitel dar.
    Tipps und Tricks (siehe Kapitel 13)
Diese Informationen gehören nicht in soziale Netzwerke (I-3)
Grundlegende mobile Sicherheit (I-7)
Vermeiden Sie es, zu häufig Google zu nutzen (I-2)
Verwenden und merken Sie sich sichere Passwörter (I-9)
Sicherheit für mobile Apps (II-16)
Verbergen Sie Ihre IP-Adresse mit einem VPN (II-17)
Entfernen Sie Zeit- und Ortsangaben von Ihren Fotos
(III-21)
Mobile Sicherheit für Fortgeschrittene (III-26)
Kontrollieren Sie all Ihre Daten an einem Ort (III-29)
Verwenden Sie Fingerabdruckauthentifizierung und Passwörter vom USB-Stick (IV-33)
Sollte man Passwörter wiederverwenden? (IV-38)

5. Kommunikation: Mein Name gehört mir
    Lisa ist unzufrieden. Wie viele andere tippt sie ab und zu ihren eigenen Namen in eine Suchmaschine ein. Aber seit langem hat sie das Gefühl, dass die Ergebnisse ein verzerrtes Bild von ihr darstellen. Sie hat eine Ahnung, warum: Vor Jahren hatte sie im Auftrag der Behörde, für die sie arbeitete, ein Treffen organisiert. Eine rassistische Organisation, der das nicht passte, verlinkte auf die Veranstaltung, und seitdem taucht Lisas Name regelmäßig in einem Atemzug mit der radikalen Gruppe auf. »Ich habe es bisher immer ignoriert, weil ich nicht wusste, was ich dagegen tun sollte. Aber die Sache ärgert mich unwahrscheinlich. Ich wünschte, ich könnte etwas daran ändern.«
    Ein Schönheitschirurg befindet sich in einer ähnlich unangenehmen Situation. Mehr als zwei Jahrzehnte ist es her, seit die spanische Zeitung El País einen Artikel über einen Streit zwischen ihm und einer seiner Patientinnen wegen einer Brustoperation veröffentlichte. Die Geschichte prangt immer noch auf der ersten Seite, wenn nach dem Arzt auf Google gesucht wird. Er möchte, dass die Links verschwinden, weil es sich seiner Meinung nach um persönliche Informationen handelt. Darin wird er von der spanischen Datenschutzbehörde unterstützt. Aber Google ist anderer Meinung, und der Fall könnte am Ende vor dem Europäischen Gerichtshof landen. Bis dahin ist voraussichtlich das EU-weite »Recht, vergessen zu werden« in Kraft getreten und kann dem Chirurgen helfen.
    Auch die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten, Bettina Wulff, kann ein Lied davon singen, was passiert, wenn die Suchergebnisse zum eigenen Namen ein Eigenleben entwickeln. Sie griff sogar zur Klage gegen Google, um der angeblichen Verleumdung qua Suchmaschine einen Riegel vorzuschieben.
    Alle diese Beispiele zeigen, dass Ihr Name, Ihre Reputation und Ihre Identität im Netz nicht mehr unbedingt Ihnen gehören. Wir alle sind auf die Gnade des Google-Algorithmus angewiesen und fallen möglicherweise beleidigenden oder falschen Suchergebnissen zum Opfer. Die Suche nach Ihrem eigenen Namen kann schockierende Resultate ans Licht bringen.
    Kein Wunder, dass Online-Reputationsmanagement zu einer neuen und boomenden Branche wird. Es verspricht Einzelpersonen oder Organisationen, ihre Erwähnung online permanent zu überwachen und sie bei Problemen zu warnen. Man kann noch einen Schritt weiter gehen und die entsprechenden Dienste beauftragen, nicht genehme oder falsche Suchergebnisse zu entfernen und sie durch gute Resultate zu ersetzen, um die eigene Online-Reputation zu verbessern.
    Identitätsdiebstahl ist dagegen eine weitaus kompliziertere

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